Alexander Walter, Referent für Immobilienmanagement bei der Deutschen Bahn, und sein Team beschäftigen sich mit der Frage, wie sich Arbeit und Arbeitsplätze in Zukunft verändern werden. Nachhaltigkeit ist für sie von zentraler Bedeutung.

Der DB Gasometer der Deutschen Bahn AG auf dem EUREF Campus in Berlin erstreckt sich auf 28.000 m2, verteilt auf zwölf Etagen. Abbildung: Assmann Büromöbel GmbH & Co. KG
Als interner Dienstleister geht unsere Aufgabe über die Auswahl von Büromöbeln hinaus. Wir denken Arbeitsumgebungen konsequent ganzheitlich, von der Immobilie über das Bürokonzept bis zur schlüsselfertigen Übergabe. Dabei erfüllen wir nicht nur Anforderungen an Bedarfe und Arbeitsstättenrichtlinien, sondern entwickeln vorausschauend Lösungen für die Arbeitswelt von morgen. Büroarbeit verändert sich kontinuierlich. Schreibtische wird es weiterhin geben, aber deutlich weniger als früher. Flexible Arbeitsplatzmodelle, hybride Zusammenarbeit und multifunktionale Flächenkonzepte prägen die neue Realität.
Unser Anspruch ist es, Büros zu schaffen, die heutigen Standards entsprechen und gleichzeitig flexibel genug sind, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. In Funktion, Design und Nachhaltigkeit. So stellen wir sicher, dass unsere Büros mit dem Wandel Schritt halten und ihn mitgestalten.
Kriterium Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit darf kein nachgelagerter Aspekt mehr sein, sie ist zentraler Bestandteil moderner Planung. Zwar fehlt es in Deutschland bislang an ökonomischen Anreizen, auch für die Beschaffung nachhaltiger Möbel, sodass die Anschaffungskosten oft nicht unter denen konventioneller Produkte liegen. Doch wer heute Ressourcen schont und vorausschauend handelt, agiert im Sinne seiner Mitarbeitenden, der Gesellschaft sowie der kommenden Generationen und stärkt zugleich die Glaubwürdigkeit und Reputation des Unternehmens.

Offene Räume und flexible Einrichtungslösungen ermöglichen vielseitige Tätigkeiten – von Meeting bis Yoga. Abbildung: Assmann Büromöbel GmbH & Co. KG
Unsere Kunden und Mitarbeitenden erwarten von uns verantwortungsvolles Handeln. Nachhaltiges Planen und Beschaffen ist deshalb nicht nur ökologisch geboten, sondern strategisch sinnvoll. Unternehmen, die früh auf zirkuläre Lösungen setzen, sichern sich langfristig Vertrauen, Attraktivität und Zukunftsfähigkeit.
Nachhaltigkeit beginnt bei Design und Funktion. Deshalb legen wir bei der Auswahl neuer Möbel neben Ergonomie, Langlebigkeit und Flexibilität auch besonderen Wert auf ihre ökologische Qualität. Verbindliche Beschaffungskriterien umfassen unter anderem:
- das Level-3-Zertifikat,
- einen definierten Mindestanteil an Rezyklaten,
- die generelle Recyclingfähigkeit der verwendeten Komponenten,
- modulares Design zur besseren Reparier- und Wiederverwendbarkeit sowie
- höhen- und breitenverstellbare Schreibtischgestelle für Flexibilität.
Geschäftsmodell Kreislauf
Wir gehen bewusst noch einen Schritt weiter und etablieren die Kreislaufwirtschaft als integralen Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Möbel, die wir nicht mehr benötigen, geben wir an Lieferanten zurück, die sie fachgerecht aufbereiten und wieder in Umlauf bringen. Im Gegenzug beziehen wir geprüfte, aufbereitete Möbel aus Beständen eigener, aber auch anderer Unternehmen.
Diese echte Kreislaufwirtschaft hat unmittelbaren Impact: CO2- Einsparungen durch Wiederverwendung sind messbar und substanziell. Wir sprechen nicht nur über Zahlen, sondern leisten damit aktiv einen Beitrag zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks unseres Unternehmens. Dabei setzen wir konsequent auf Qualität. Möbel aus dem Kreislauf müssen in neuwertigem Zustand sein, ohne sichtbare Mängel oder Einbußen bei Haptik und Ästhetik.

Um den historischen Charme zu bewahren, blieb das Stahlgerüst des ehemaligen Gasspeichers erhalten. Abbildung: Assmann Büromöbel GmbH & Co. KG
Zirkuläre Partnerschaft
Zirkuläre Konzepte lassen sich nur gemeinsam realisieren. Die Umsetzung ist komplex, Möbel aus Beständen müssen nach klaren Kriterien geprüft, fachgerecht aufbereitet und transportiert werden. Das verursacht zusätzlichen logistischen Aufwand und damit Kosten und potenzielle Emissionen. Um dem zu begegnen, setzen wir auf kurze Wege. Unser Ziel ist es, den Bedarf zunehmend aus regionalen Hubs unserer Partner zu beziehen.
Ein Blick ins europäische Ausland zeigt, dass Kreislaufwirtschaft bei Büromöbeln möglich ist. In den Niederlanden sind öffentliche Auftraggeber verpflichtet, gebrauchte Möbel zu beschaffen. Das hat zu einem dynamischen Markt für zirkuläre Lösungen mit positiver Wirkung auf Innovation und Lieferketten geführt.
In Deutschland fehlt bislang eine vergleichbare politische Weichenstellung. Um solche Konzepte auch hier flächendeckend umzusetzen, müssen wir über nationale Grenzen hinausdenken. Wir setzen auf Allianzen, Kooperationen und branchenübergreifende Netzwerke, die eine nachhaltige Marktentwicklung vorantreiben und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland sichern.
![]() Abbildung: Deutsche Bahn Alexander Walter Referent für Immobilienmanagement, |



























































