Rechenleistung und Auflösung sind das eine, die Datenübertragung dazwischen ist das andere. Intel hat mit Thunderbolt 5 ein neues Schnittstellenprotokoll für Daten und Strom auf den Markt gebracht, das über das bekannte USB-C-Kabel übertragen wird.

Per Thunderbolt 5 lassen sich zwei 8K-Monitore mit bis zu 60 Hertz gleichzeitig betreiben. Abbildung: VitalikRadko, Depositphotos
Im Bereich der Computertechnik ist Geschwindigkeit schon immer das A und O: bei Ladezeiten von Programmen, bei der Verarbeitung von Daten im Arbeitsspeicher – etwa bei der Bild- oder Videobearbeitung – oder bei der Übertragung von Daten über Schnittstellen und Kabel. Seit Herbst 2024 ist Thunderbolt 5 auf dem Markt, die jüngste Generation des Schnittstellenprotokolls von Intel. Über Thunderbolt können Videosignale, Daten und Strom in einem einzigen Kabel übertragen werden.
Doppelte Datenübertragungsraten
Mit der Etablierung von Thunderbolt 5 wurden die Übertragungsraten des 2020 eingeführten Thunderbolt 4 mehr als verdoppelt: Standardmäßig werden bis zu 80 Gigabit Daten pro Sekunde übertragen. Mit einem speziellen Bandbreitenbooster sind laut Intel sogar bis zu 120 Gigabit pro Sekunde möglich. Zur Erinnerung: Bei Version 4 waren es nur 40 Gigabit. Da Thunderbolt 5 auch die Monitorunterstützung DisplayPort 2.1 liefert, können bis zu drei 4K-Monitore mit 144 Hertz Bildwiederholrate angeschlossen werden oder zwei 8K-Monitore mit bis zu 60 Hertz. Vor allem Video-Producer und 3-D-Designer dürften von diesem Feature begeistert sein. Durch die erhöhte Übertragung der Stromleistung bei Thunderbolt 5 profitieren auch Remote-Worker oder Nutzer von Desk-Sharing-Arbeitsplätzen von der neuen Technik. Denn nun können angeschlossene High-End-Notebooks und Peripheriegeräte mit bis zu 240 Watt geladen werden.

Datenübertragungen von bis zu 120 Gigabit sind mit Thunderbolt 5 möglich. Abbildung: Intel Corporation
Möglich wird das durch den Einsatz der sogenannten PAM-3-Technik. Das steht für eine Pulsamplitudenmodulation mit drei Zuständen. Diese nutzt zur Datenrepräsentation drei Signalpegel statt wie bisher nur zwei. Das Ergebnis ist eine höhere Datendichte bei gleicher physischer Leitung und Frequenz. Ergänzt wird diese Technik durch einen Boost-Modus, der Ressourcen genau dorthin verteilt, wo sie gerade benötigt werden.
Zertifizierte Kabel mit Thunderbolt-Symbol
Zwar ist die neue Technologie abwärtskompatibel, doch gilt: Die Gesamtleistung richtet sich stets nach dem schwächsten Glied in der Verbindungskette. Wer wirklich das volle Potenzial ausschöpfen will, benötigt daher zertifizierte Kabel mit USB-C-Stecker, erkennbar am Thunderbolt-Symbol mit der Ziffer 5 – aber vor allem entsprechende Schnittstellen an Endgeräten, die das Protokoll Thunderbolt 5 unterstützen.
Nummer 5 bereits im Einsatz
Erste Geräte mit Thunderbolt-5-Kompatibilität sind bereits erhältlich. Darunter verschiedene Mac-Modelle in der M4-Pro-Version sowie Windows-Notebooks von Herstellern wie Lenovo, Dell und Asus. Auch erste Dockingstationen mit mehreren Anschlüssen und der neuen Energieversorgung sind schon auf dem Markt. Monitore mit Thunderbolt-5-Unterstützung bleiben hingegen noch die Ausnahme. Allerdings hat Hersteller LG ein entsprechendes Modell, das über 6K-Auflösung verfügen soll, angekündigt.