Gibt es eine Rückkehr zur Vollzeitbüroarbeit? Der Desk-Sharing-Index von Deskbird hat untersucht, ob der viel diskutierte „Return to Office“ bereits gelebte Realität ist.

Büropräsenz: Der Freitag verzeichnet mit plus acht Prozent den größten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Abbildung: Memento Media, Unsplash
Das Schweizer Unternehmen Deskbird hat von September 2024 bis Februar 2025 die Buchungsdaten von rund 23.000 Nutzern in den größten deutschen Städten sowie von 3.000 Nutzern in Paris, Wien und Zürich analysiert.
Freitag legt zu
Insgesamt ist die Büroanwesenheit leicht gestiegen. Die beliebtesten Wochentage sind Dienstag und Mittwoch mit je 67 Prozent Anwesenheit. Auffällig ist der Freitag: Zwar bleibt er mit 54 Prozent der schwächste Tag, verzeichnet aber mit einem Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum den höchsten Anstieg.
Bei der Anwesenheit nach Unternehmensgröße liegen mittelgroße Unternehmen (251 bis 1.499 Mitarbeitende) mit 62 Prozent Anwesenheit vorn, dicht gefolgt von Großunternehmen (ab 1.500 Mitarbeitenden) mit 61 Prozent. Auf dem letzten Platz liegen kleine Unternehmen unter 250 Mitarbeitenden mit 54 Prozent. „Mitarbeitende mittlerer und großer Unternehmen sind insgesamt häufiger im Büro als die Teams in kleineren Unternehmen. Besonders die großen Unternehmen forcieren aktuell in Deutschland den Return to Office“, sagt Ivan Cossu, CEO und Co-Founder von Deskbird.
Mia san Office
Im Städtevergleich liegt Stuttgart im Zeitraum von September 2024 bis Februar 2025 mit durchschnittlich 66 Prozent Büroanwesenheit vorn, gefolgt von München (62 Prozent) und Leipzig (59 Prozent). Damit lösen die beiden Großstädte im Süden Deutschlands Leipzig als Spitzenreiter ab. Dort lag die Büropräsenz im Vorjahreszeitraum noch bei 71 Prozent. Das Schlusslicht bildet mit 49 Prozent Anwesenheit nach wie vor Frankfurt/Main. In den 2023/24 stärker frequentierten Städten wie Leipzig (71 Prozent in 2023/24 vs. 59 Prozent in 2024/25) und Köln (70 Prozent in 2023/24 vs. 58 Prozent in 2024/25) ist also ein deutlicher Rückgang der Präsenz zu beobachten. In den anderen untersuchten Städten gibt es hingegen nur geringe Schwankungen.
Im internationalen Vergleich liegt Zürich mit 68 Prozent unangefochten vorn, gefolgt von Wien (64 Prozent). Paris hingegen verzeichnet mit 52 Prozent eine niedrige Anwesenheit, vergleichbar mit Hamburg (53 Prozent).
Konzerne vor Kmu
Die Auslastung der Schreibtische in Deutschland ist am Dienstag und Mittwoch mit 37 bzw. 36 Prozent am höchsten, gefolgt von 33 Prozent am Donnerstag. Montags (30 Prozent) und freitags (20 Prozent) sind die Schreibtische deutlich weniger ausgelastet.
Große Unternehmen haben mit 34 Prozent die höchste Schreibtischauslastung, während der Mittelstand mit 27 Prozent am niedrigsten liegt. Obwohl kleine Unternehmen im Vorjahr vorne lagen, haben sich bei der Büroauslastung nun die großen Unternehmen an die Spitze gesetzt.