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Veit Knickenberg: From Spaces to Places

Der Archi­tekt und Mit­grün­der von Loop, Veit Kni­cken­berg, blickt zurück in die „gute alte Büro­welt“ und vor­aus auf das, was nun in Büro & Co. mög­lich und not­wen­dig gewor­den ist.

Veit Knickenberg, Gründer & Geschäftsführer Loop GmbH. loop-places.com. Abbildung: Loop

Veit Kni­cken­berg, Grün­der & Geschäfts­füh­rer Loop GmbH. loop-places.com. Abbil­dung: Loop

Ken­nen Sie das? Sie spre­chen mit Freun­den oder Kol­le­gen über Ihr Büro, zukünf­ti­ge Arbeits­wel­ten, New Work, hybri­des Arbei­ten und Fluch oder Segen des Home­of­fice. Ihr Gegen­über schwärmt von der alten Welt. Wie war das eigent­lich, unge­schönt und bei der Mehr­heit aller Arbeit­neh­men­den? Machen wir eine kur­ze Rei­se zurück in die alte hei­le Bürowelt.

6:00 Uhr mor­gens, der Wecker klin­gelt und man quält sich aus dem Bett. Mit einem kochend hei­ßen Kaf­fee im Becher und strub­be­li­gen Haa­ren rann­te man zu sei­nem Auto, geparkt irgend­wo in der Nach­bar­schaft. Bei lau­ter Radio­be­schal­lung ras­te man durch die Gas­sen, um sich auf der erst­bes­ten Haupt­stra­ße ein­zu­rei­hen. Ein­zu­rei­hen in eine Blech­la­wi­ne, die sich wie eine Mur­ä­ne aus dem Umland in die Stadt gräbt. Lang­sam kämpf­te man sich von Ampel zu Ampel und ver­such­te noch einen der letz­ten frei­en Park­plät­ze auf dem fir­men­ei­ge­nen Park­platz zu ergat­tern. Ange­kom­men ging man lan­ge Wege hin zu dem impo­san­ten Gebäu­de, in dem man arbei­te­te. Vor­bei an dem gelang­weil­ten Emp­fangs­per­so­nal stell­te man sich in den Fahr­stuhl, drück­te auf eine der zahl­rei­chen Eta­gen­tas­ten und ging dann noch mal Hun­der­te Meter durch Laby­rin­the aus Stahl, Stein und Beton. Man pas­sier­te vie­le klei­ne Namens­schil­der ver­schlos­se­ner Türen, auf denen wich­tig klin­gen­de Titel standen.

Der Weg ins Büro – noch vor wenigen Jahren beinahe alternativlos. Abbildung: Pexels

Der Weg ins Büro – noch vor weni­gen Jah­ren bei­na­he alter­na­tiv­los. Abbil­dung: Pexels

Dann fand man sei­nen Arbeits­platz vor, leg­te sei­ne Tasche ab und ging in eine der klei­nen Tee­kü­che, um dort aus einer voll­au­to­ma­ti­schen Kaf­fee­ma­schi­ne zwi­schen Tee, Kaf­fee oder hei­ßer Scho­ko­la­de aus­zu­wäh­len. Aus­ge­stat­tet mit Kaf­fee und Kek­sen ging man an sei­nen Arbeits­platz zurück und hack­te in die Tas­ten. Ent­we­der hin­ter ver­schlos­se­ner Tür oder in einem „Groß­raum­bü­ro“. Wenn man Glück hat­te, saß der net­te Kol­le­ge neben­an. Wenn man Pech hat­te, war es jemand, der laut schmatz­te, zu kräf­tig in die Tas­ten hau­te, viel zu laut und eupho­risch tele­fo­nier­te oder im schlimms­ten Fall sogar ein süß­lich unan­ge­neh­mes Rasier­was­ser trug.

Kämpf­te man sich durch die mor­gend­li­che Müdig­keit und die ers­ten 50 E-Mails, hat­te man es viel­leicht ohne viel Auf­merk­sam­keit bis in die Mit­tags­pau­se geschafft. Dann rann­te man in die haus­ei­ge­ne Kan­ti­ne, stell­te sich erneut in eine lan­ge Schlan­ge und ließ sich eine Mahl­zeit aufs Tablett legen. Nach tief­grün­di­gen Gesprä­chen und einer vor­züg­li­chen Spei­se ging man wie­der den Weg zurück an sei­nen Arbeits­platz. Jetzt galt es, das Mit­tags­ko­ma zu über­win­den und in den nächs­ten Stun­den die soge­nann­te Arbeits­zeit pro­duk­tiv zu nut­zen. Wenn der Chef nicht schon das Büro ver­las­sen hat­te, blieb man noch ein Weil­chen, um nicht der Ers­te zu sein, der trotz erfolg­reich geta­ner Arbeit das Büro ver­lässt. War der rich­ti­ge Zeit­punkt erreicht, trau­te man sich und schlich zurück zum Park­platz, stieg in sein Auto und fuhr erneut in einer Blech­la­wi­ne nach Hau­se. Das war dann also ein Arbeits­tag in der guten alten Welt, in der noch alles so toll war, wie vie­le mei­nen. Damals, als es noch hieß: Wie stei­gern wir die Flä­chen­ef­fi­zi­enz und bekom­men noch mehr Men­schen in unse­ren Büros unter?

Und heu­te – kei­ne drei Jah­re spä­ter? Vie­les ist pas­siert. Gezwun­gen durch äuße­re Ein­flüs­se haben wir uns ein­ge­las­sen auf Home­of­fice und per­ma­nen­ten digi­ta­len Aus­tausch. Es lie­gen nun Jah­re zurück und wie es das mensch­li­che Gehirn nun mal ger­ne tut, begin­nen wir, die posi­ti­ven Din­ge in Erin­ne­rung zu hal­ten. Den­noch ist eine Dis­kus­si­on ange­facht, die es in sich hat.

Wir spre­chen plötz­lich von Lager­feu­er, Iden­ti­tät und Unter­neh­mens­kul­tur. Das Office sei tot! Unter­neh­men wol­len über­schüs­si­ge Flä­chen abmie­ten und ihre Men­schen im Home­of­fice belas­sen. Hier liegt doch gro­ßes Poten­zi­al oder etwa nicht?

So viel sei vor­ab gesagt: Auch ich stre­be den effi­zi­en­ten Umgang mit Flä­chen an und unter­stüt­ze täg­lich dabei, Raum in sei­ner Art und Men­ge mit den Anfor­de­run­gen der Men­schen in Ein­klang zu brin­gen. Sinn­voll damit umzu­ge­hen ist eine unter­neh­me­ri­sche, aber auch kul­tu­rel­le Verantwortung.

Also sage ich: Nein, das Office ist nicht tot. Und wir müs­sen auch nicht anfan­gen, in unse­ren Tee­kü­chen die Möbel abzu­fa­ckeln und im Kreis zu sit­zen. Wir müs­sen ledig­lich zuhö­ren, ler­nen, wel­che Bedürf­nis­se unse­re Mit­ar­bei­ten­den haben. Wir müs­sen ver­ste­hen, wel­che Her­aus­for­de­run­gen man im All­tag bewäl­ti­gen muss, und soll­ten anfan­gen, eine Arbeits­um­ge­bung zu schaf­fen, die es uns ermög­licht, sich auch außer­halb der Arbeits­zeit zu ver­wirk­li­chen und ein gutes Leben zu führen.

Dafür braucht es auch wei­ter­hin Büros. Orte und Räu­me, die in Kom­bi­na­ti­on mit unse­rem Zuhau­se und guten drit­ten Orten in und außer­halb der Städ­te eine Viel­zahl an Mög­lich­kei­ten bie­ten, gut, krea­tiv und pro­duk­tiv zu arbei­ten. Es ist an der Zeit, unse­re Mit­ar­bei­ten­den nicht mehr wie Scha­fe in einer Her­de auf Sicht zu füh­ren und in die Schran­ken zu wei­sen. Es ist an der Zeit, unse­re gewon­ne­ne Frei­heit und Fle­xi­bi­li­tät zu för­dern, zu unter­stüt­zen, zu prä­gen und dar­aus Kraft und Poten­zi­al zu schöp­fen. Dafür müs­sen sich Büros in Zukunft den­sel­ben Fra­gen stel­len, wie es gute Restau­rants, Geschäf­te oder Cafés und Bars tun. Denn sie ste­hen in Kon­kur­renz hin­sicht­lich Auf­ent­halts­qua­li­tät und Ange­bot. Die Schluss­fol­ge­rung dar­aus heißt, dass unse­re Büros mit­hal­ten kön­nen müs­sen mit der Qua­li­tät und Attrak­ti­vi­tät ande­rer Orte, drit­ter Orte. Das bedeu­tet, dass wir zukünf­tig mehr auf das Ange­bot, das Design und das Erleb­nis len­ken wer­den, um beson­de­re Umfel­der zu kre­ieren, in denen unse­re Mit­ar­bei­ten­den erfüll­ter sind. Das wie­der­um kann nur funk­tio­nie­ren, wenn wir uns gegen­sei­tig Ver­trau­en schen­ken, gut füh­ren und den Raum bie­ten, sich in dem Umfeld frei zu entfalten.

Also müss­te das Büro der Zukunft fle­xi­bler sein, krea­ti­ver, inspi­rie­ren­der. Es wäre vor­bei mit maxi­ma­ler Effi­zi­enz und der übli­chen Wei­se, Büro­ge­bäu­de zu ent­wi­ckeln. Schluss mit mono­the­ma­ti­scher Block­be­bau­ung. Hin zu mul­ti­funk­tio­na­len, klein­tei­li­ge­ren Umge­bun­gen, die Viel­falt aus­strah­len. Die­se Viel­falt und eben die­se Vari­anz, die Men­schen das Gefühl gibt, nicht ersetz­bar und Teil einer Mas­se zu sein, gilt es, bis in das Mobi­li­ar, bis in die Details umzu­set­zen. Kura­tiert und ent­stan­den aus der Iden­ti­tät einer Mar­ke, eines Pro­duk­tes und des Unter­neh­mens ent­steht so ein beson­de­rer Raum. Ein wenig wie die eige­nen vier Wän­de, in denen wir woh­nen und die ein Spie­gel­bild des eige­nen Cha­rak­ters sind. Dann kön­nen sich die Men­schen mit dem Unter­neh­men iden­ti­fi­zie­ren. Das kann zu posi­ti­ven, aber auch nega­ti­ven Über­ra­schun­gen füh­ren. Es wird aber sicher­lich zukünf­ti­ge Mit­ar­bei­ten­de anzie­hen und begeis­tern. Die­je­ni­gen, die zu einem Unter­neh­men passen.

Es ent­steht die gebau­te Iden­ti­tät. Wir nen­nen das Pla­ce­ma­king. Das Poten­zi­al und die Beson­der­hei­ten eines Ortes zu erken­nen und dar­auf ein stim­mi­ges, sich selbst bele­ben­des Umfeld zu schaf­fen. Kon­se­quent und durch­dacht in jedem Maß­stab ent­steht so ein nach­hal­ti­ges Erleb­nis. Ein Ort mit See­le. Ken­nen Sie einen sol­chen Ort?

OFFICE-ROXX-Bürotrendforum

Logo Ambiente, Messe Frankfurt.

Veit Kni­cken­berg zählt zu den Refe­ren­ten des OFFICE-ROXX-Büro­trend­fo­rums zum The­ma Hybrid Working am 3. Febru­ar auf der Ambi­en­te 2023 in Frankfurt/M. Bei Anmel­dung ist der Zugang zu Forum und Mes­se kos­ten­frei. Mehr Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier.

 

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