Die zunehmende Verlagerung der Kommunikation in den virtuellen Raum hat das Phänomen der Zoom-Fatigue verstärkt – die geistige Erschöpfung durch häufige Videokonferenzen. Markus Vollmer, COO und Co-Founder von Casablanca.AI, erklärt, wie Unternehmen dem entgegenwirken können.

Zu viele virtuelle Meetings beeinträchtigen das Wohlbefinden. Abbildung: Nadezhda1906, Depositphotos
Fehlender Blickkontakt, anhaltendes Starren auf den Bildschirm und eine unnatürliche Haltung vor der Kamera belasten sowohl die geistige als auch die körperliche Gesundheit. Häufige Symptome sind Konzentrationsmangel, Reizbarkeit und physische Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen. In der Folge sinkt die Produktivität, während die Fehleranfälligkeit steigt. Unternehmen, die diesen Problemen keine Beachtung schenken, riskieren eine wachsende Zahl von langfristigen, krankheitsbedingten Arbeitsausfällen, ineffiziente Abläufe und wirtschaftliche Verluste.
Wenn Meetings müde machen
Ein zentraler Faktor für Zoom-Fatigue liegt in der Art und Weise, wie digitale Kommunikation abläuft. In physischen Meetings wandert der Blick natürlich durch den Raum, wodurch das Gehirn Entlastung erfährt. In Videokonferenzen jedoch bleibt der Fokus meist auf Gesichter gerichtet, oft in übermäßig großen Darstellungen. Gleichzeitig beobachten sich die Teilnehmer aber auch ständig selbst. Das verursacht eine zusätzliche Anstrengung, da es nicht möglich ist, gleichzeitig sowohl auf den Monitor als auch in die Kamera zu blicken. Diese permanente Entscheidung zwischen Blickkontakt und Bildschirmanalyse führt zu einer mentalen Überlastung und einem erhöhten Stresspegel.
Ergonomie, Kultur und KI
Ein Lösungsansatz besteht in der Kombination aus arbeitswissenschaftlichen Anpassungen, optimierter Meetingkultur und technischer Innovation. So helfen höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle und eine optimale Bildschirmhöhe, Fehlhaltungen zu vermeiden, während asynchrone Kommunikationsformen wie Sprachnachrichten, kollaborative Dokumente und Chattools die Notwendigkeit ständiger Videokonferenzen verringern können. Daneben helfen auch festgelegte Zeiten ohne Meetings, die es Angestellten ermöglichen, ungestört zu arbeiten. Manche Unternehmen setzen auch verstärkt auf Softwarelösungen, um virtuelle Begegnungen natürlicher zu gestalten. Der Webcam-Treiber Casablanca zum Beispiel stellt mittels künstlicher Intelligenz einen natürlichen Sichtkontakt her und löst neben dem Winkel der Kopfhaltung auch den der Blickrichtung auf. So verschiebt sich die Kameraperspektive hinter die Augen des jeweiligen Gesprächspartners.
Fertig mit Fatigue
Die digitale Zusammenarbeit bleibt ein fester Bestandteil der modernen Berufswelt. Unternehmen müssen daher die Herausforderung meistern, Arbeitsplätze gleichzeitig effizient und gesundheitsfördernd zu gestalten, um die Folgen von Zoom-Fatigue zu minimieren. Denn eine konzentrierte und gesunde Belegschaft bildet die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg.
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