Gutes Licht ist am Arbeitsplatz unverzichtbar. Es fördert das Wohlbefinden und wirkt sich auf die Produktivität aus. Christian Marx hat zehn Tipps für den Kauf der passenden Büroleuchte.
#1 Lichtstärke
Die Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz sollte mindestens 500 Lux betragen – besser sind 750 Lux. Je heller der Arbeitsplatz ausgeleuchtet ist, desto besser ist das für die Augen, insbesondere bei der Bildschirmarbeit. Für ältere Mitarbeitende kann eine noch höhere Beleuchtungsstärke sinnvoll sein.
#2 Lichtfarbe
Am Tag wirkt Tageslichtweiß (TW) mit mehr als 5.300 Kelvin (K) konzentrationsfördernd. Hingegen eignet sich warmweißes Licht (2.700– 3.300 K) besser für entspannte Tätigkeiten oder Loungebereiche im Büro. Tunable-White-Leuchten decken dank stufenloser Einstellung das komplette Spektrum der Lichtfarbe von 2.700–6.500 K ab.
#3 Farbwiedergabe
Eine hohe Farbwiedergabe lässt Farben natürlich und unverfälscht erscheinen. In Räumen mit Bildschirm- und Büroarbeitsplätzen sollten die Leuchten mindestens den Farbwiedergabe-Index Ra = 80 aufweisen.
#4 Lichtstrom
Der Lichtstrom, gemessen in Lumen, gibt die vom menschlichen Auge wahrgenommene Gesamthelligkeit eines Leuchtmittels an. Im Zeitalter effizienter LEDs ersetzt die Lumenangabe zunehmend die Wattzahl, die früher bei Glühlampen als Maß für die Helligkeit galt.
#5 UGR-Wert
UGR steht für Unified Glare Rating. Mit diesem Wert wird die Blendwirkung einer Beleuchtungsanlage angegeben. Je kleiner dieser ist, desto geringer ist die Direktblendung. In Büros darf der UGR-Wert nicht größer als 19 sein.
#6 Indirekt und direkt
Die Kombination aus indirektem und direktem Licht erzeugt eine komfortable visuelle Atmosphäre. Während indirektes Licht harte Schatten reduziert und eine angenehme Raumhelligkeit schafft, ist direktes Licht für die punktuelle Lichtsituation am Arbeitsplatz wichtig.
#7 Leuchtenarten
Für Einzelbüros und Workspaces sind Decken-, Pendel- und Stehleuchten die richtige Lösung, für die Allgemeinbeleuchtung eignen sich Wallwasher oder Lichtdecken. Tischleuchten ermöglichen, einzelne Bereiche des Schreibtisches gezielt auszuleuchten – je nach persönlicher Vorliebe und Arbeitsschwerpunkt.
#8 Energieeffizienz
Leuchten mit Tageslichtsteuerung und Präsenzsensoren sparen Energie. Diese Systeme passen die Beleuchtung automatisch an die Lichtverhältnisse und Anwesenheit im Raum an, wodurch Stromkosten gesenkt und gleichzeitig die Umwelt geschont wird. Gleiches gilt für den Umstieg auf LED-Leuchtmittel.
#9 Lichtmanagementsysteme
Mit DALI-basierten Lichtmanagementsystemen lassen sich vordefinierte Lichtszenarien und Beleuchtungseffekte realisieren. In Büroräumen ohne ausreichendes Tageslicht unterstützt biologisch wirksames Licht bzw. Human Centric Lighting (HCL) das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit.
#10 Regelwerke
Wichtige Anhaltspunkte für eine optimal ausgeleuchtete Arbeitsumgebung liefern die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A3.4) sowie die Norm DIN EN 12464-1. Sie sind besonders für Lichtplaner und Architekten relevant. Mit der richtigen Beleuchtung geht die Büroarbeit leichter von der Hand.