Die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit durch Kunden, Mitarbeitende und Geschäftsführungen stellt IT-Abteilungen vor Herausforderungen. Sie müssen Möglichkeiten finden, Prozesse energieeffizienter zu gestalten. IT-Dienstleister Consol hat in diesem Zusammenhang fünf Tipps.
#1 Entwicklungsprozesse
Zu Beginn jedes Softwareprojekts sollte die Nachhaltigkeit evaluiert werden. Das hilft im späteren Entwicklungsprozess, passende technologische Entscheidungen zu treffen. Zudem lohnt es sich, die Software auch nach deren Fertigstellung konstant zu prüfen. Manch eine weniger nachhaltige Systemanforderung kann sich nach der Inbetriebnahme als unnötig erweisen und den Weg für umweltschonendere, aber gleichermaßen performante sowie stabile Lösungen freimachen.
#2 Software Engineering
Neue Hardware ist teuer und belastet die Umwelt. Software sollte daher möglichst auch für den Betrieb auf älteren Systemen optimiert werden. Die Nutzung von umweltfreundlicher Technik kann den CO2-Fußabdruck reduzieren: Beispiele dafür sind die Programmiersprache Rust, die als eine der energieeffizientesten überhaupt gilt, oder cloudnative und ressourcenschonende Frameworks wie Quarkus oder Spring Native.
#3 Effiziente Microservices
Um die Performance und Stabilität vieler Microservices zu gewährleisten, müssen IT-Operations-Teams ihnen genügend Systemressourcen (CPU und RAM) zuordnen. Diese Ressourcen werden häufig vorsorglich überdimensioniert, bleiben dann aber ungenutzt und verbrauchen im Leerlauf Energie. Großes Potenzial birgt das simple Ausschalten sogenannter „Zombie-Pods“ – also Microservices, die komplett ungenutzt betrieben werden. Es lohnt sich zudem zu prüfen, ob Unternehmen manche der Microservices nicht über die Cloud als Function-as-a-Service betreiben können. So werden diese nur dann aktiviert, wenn sie tatsächlich gebraucht werden. So kann der Cloud-Anbieter die benötigten Ressourcen bei Leerlauf für andere Anwendungen nutzen. Die Funktionen verbrauchen nur dann Energie, wenn sie auch in Betrieb sind.
#4 IT-Betrieb optimieren
Monitoring ist der wichtigste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Dazu gehört mehr, als die CPU- oder RAM-Nutzung zu kontrollieren. Es gibt Frameworks, die speziell den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen messen können – etwa die Open-Source-Tools Kepler und CloudCarbonFootprint. Ebenso sollten Unternehmen Back-ups unnötiger Daten unterlassen. Wichtige aber selten gebrauchte Daten können auf langsameren und energieeffizienteren Storage-Lösungen gelagert werden. Es sollten nur exakt die Daten geloggt werden, die für ein sinnvolles Monitoring und eine aussagekräftige Observability benötigt werden – nicht mehr.
#5 Öffentliche Clouds
Eigene Datenzentren zu betreiben, ist wenig energieeffizient. Studien zeigen, dass Public-Cloud-Dienstleister eine Auslastung von ungefähr 65 Prozent erreichen, während private Rechenzentren kaum 20 Prozent erzielen. Eine Public-Cloud für den Betrieb von Software zu verwenden, lohnt sich im Hinblick auf die Nachhaltigkeit in jedem Fall. Die großen Cloud-Anbieter bieten native Tools, mit denen Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck im Auge behalten und verbessern können.