Von Corporate Coworking spricht man, wenn die eigenen Mitarbeitenden in Coworking Spaces arbeiten und Menschen aus anderen Unternehmen treffen. Dies wird in deutschen Unternehmen immer beliebter. Allerdings noch lange nicht in allen, zeigt eine Studie im Auftrag des Coworking-Anbieters Beehive.
48 Prozent der befragten HR-Verantwortlichen unter 35 Jahren haben in der Umfrage angegeben, dass ihr Unternehmen bereits Corporate Coworking für Mitarbeitende anbietet. In höheren Altersgruppen der HRler sinkt die Zahl allerdings rapide: Bei den über 50-Jährigen bestätigten nur zehn Prozent, dass sie in ihrem Unternehmen Corporate Coworking ermöglichen. So lauten zwei zentrale Ergebnisse der Beehive-Studie, die zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Obsurvant durchgeführt wurde. 500 HR-Verantwortliche aus deutschen Unternehmen wurden dafür interviewt.
Faktor 1: Das Alter
Young Professionals fordern bei der Wahl der Arbeitgeber andere Benefits als die Generationen zuvor, erklären die Studienmacher. Die Bereitschaft zur Erfüllung dieser Benefits liege mehrheitlich in den Händen junger Führungskräfte und HR-Verantwortlicher. Für 78 Prozent der unter 35-jährigen Befragten sei ein Coworking-Angebot als Teil des Bonusprogramms seitens des Arbeitgebers sinnvoll. Wichtig ist dabei, dass Coworking-Anbieter zusätzliche Services wie Events und Community-Management anbieten: 36 Prozent der unter 35-jährigen HR-Manager fordern dies.
Faktor 2: Die Unternehmensgröße
Die Studienergebnisse geben Aufschluss über die Haltung kleiner Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden (20 Prozent der Befragten) gegenüber dem Konzept des Corporate Coworking. Grundsätzlich erkennen auch diese Unternehmen das Potenzial des Arbeitsmodells als gern gesehener Benefit für ihre Mitarbeitenden (41 Prozent). Sie zögern jedoch, diesen Mehrwert in die Tat umzusetzen. Nur 17 Prozent der Befragten aus dieser Gruppe der Unternehmen bieten bereits solche Coworking-Modelle an. Bei Unternehmen mit einer Größe von 51 bis 250 Mitarbeitenden gaben 70 Prozent der HR-Verantwortlichen an, ihre Mitarbeitenden hätten verschiedene Möglichkeiten, außerhalb des Büros oder Homeoffice zu arbeiten. Die Bedeutung von flexiblen Arbeitsplatzmodellen nimmt also weiterhin zu, schlussfolgern die Studienmacher. Bei der Beurteilung der Wichtigkeit des neuen Arbeitsmodells heißt es in der Studie, Coworking sei als potenzieller Benefit in großen Unternehmen mit mehr als 251 Mitarbeitenden deutlich relevanter (76 Prozent) als in kleineren Unternehmen (40 Prozent).
Faktor 3: Datenschutz und Sicherheit
Gerade in Klein- und Kleinstunternehmen spielt auch der Datenschutz eine entscheidende Rolle: 43 Prozent der Befragten aus diesem Bereich haben Datenschutz- und Sicherheitsbedenken als Gründe gegen Corporate-Coworking-Modelle angeführt. Unabhängig von diesen Bedenken erwarten allerdings auch kleine Unternehmen eine positive Resonanz auf Corporate Coworking. Insgesamt 74 Prozent der Befragten in dieser Zielgruppe schätzen den Nutzen von Coworking als hoch bis sehr hoch ein, heißt es in der Studie abschließend.