Human Centric Lighting ist für Lichtplaner gerade das große Thema, LEDs sind selbstverständlich und Einheiten wie Lumen und Kelvin Teil des Standardvokabulars. Die Nutzer, für die geplant wird, sind damit jedoch oft überfordert, zeigt eine Umfrage des Leuchtenherstellers Ledvance.
Human Centric Lighting (HCL), verstanden als das „richtige Licht zur richtigen Zeit“, ist in der Lichtindustrie eines der ganz großen Trendthemen. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass ein eng am natürlichen Tageslichtverlauf orientiertes künstliches Licht einen wertvollen Beitrag leisten kann, den menschlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu stabilisieren bzw. zu erhalten. Auch das Wohlbefinden und die Gesundheit kann es wohl verbessern.
Offen für HCL
Zur biologischen Wirkung von künstlichem Licht auf den menschlichen Körper befragt, antworteten jedoch 66 Prozent der rund 1.000 von Ledvance befragten Deutschen, dass sie nicht daran glauben oder nichts darüber wissen. Dennoch sehen ebenfalls zwei Drittel grundsätzlich einen Vorteil darin, mithilfe von künstlichem Licht Körper und Geist entsprechend den individuellen Bedürfnissen stimulieren zu können. Es gibt also eine große Aufgeschlossenheit gegenüber dem Thema HCL. Konsequenterweise gaben 57 Prozent der Befragten an, dass die biologische Lichtwirkung einen großen Einfluss auf ihre Kaufentscheidung haben könnte – wenn sie genug darüber wüssten. Das ist ganz offensichtlich noch nicht der Fall.
Was waren noch mal Lumen?
Aufklärungsbedarf gibt es auch rund um Watt, Kelvin und Lumen. Noch immer fangen die Deutschen bei der Beleuchtung vor allem etwas mit dem Begriff Watt an. 82 Prozent ordnen ihn korrekt der Leistung, vulgo Energieverbrauch, zu. Die in der LED-Welt wichtigen Maßeinheiten Kelvin und Lumen werden dagegen laut der Studie nur von rund der Hälfte – 55 respektive 42 Prozent – als Informationen zu Farbtemperatur und Lichtstrom erkannt. Obwohl bei den LED der entscheidende Wert für die Helligkeit nicht mehr Watt, sondern Lumen ist. Auffällig: Bei der Zuordnung der Messgrößen ist Deutschland im internationalen Vergleich Schlusslicht. Nur 33 Prozent aller hierzulande Befragten ordneten alle Maßeinheiten richtig zu. Briten, Franzosen, Schweden, Amerikaner, Kanadier, Brasilianer und Chinesen hingegen erreichten Werte von 40 bis 50 Prozent. Spitzenreiter sind die Italiener mit 55 Prozent.