Fünf kleine Häuser, alle unterschiedlich alt, wurden in Londons Westen zu einem Coworking-Space vereint. Knallige Farben, viel Tageslicht und ein Wald aus Pflanzen prägen die 800 m² Arbeitsfläche im Second Home Holland Park.
Der Coworking-Space ist an einem kunstgeschichtsträchtigen Ort entstanden. In den 1960ern hatte der britische Modefotograf John Anthony Cowan sein Studio in einem der Gebäude. In ihm drehte der Regisseur Michelangelo Antonioni Mitte der 1960er Jahre viele Szenen seines Filmklassikers „Blow up“. Ein paar Jahre später hatte der Architekt Richard Rogers seine Arbeitsräume in dem Haus. Es war sein erstes eigenes Büro, kurz nachdem er 1971 gemeinsam mit Renzo Piano den Wettbewerb für den Bau des Centre Pompidou gewonnen hatte. Von Rogers stammen unter anderem noch die Treppen und die Oberlichter. Auch der Weinstock, der bis heute im Innenhof steht, wurde von ihm gepflanzt.
Während des Umbaus für Second Home erweiterten die Architekten vom spanischen Studio SelgasCano das bestehende Zwischengeschoss. Außerdem ließen sie zusätzliche Oberlichter einbauen, um mehr Tageslicht ins Innere zu bringen – für die Coworker und für die 18 echten Bäume, die im Gebäude gepflanzt wurden. Im Außenbereich wurde ein Großteil des Innenhofes überdacht, wobei darauf geachtet wurde, Rogers Weinstock unberührt zu lassen. Die Konstruktion dieses Daches ist ausgefallen: Es besteht aus zwei durchsichtigen Schichten, zwischen denen Seifenblasen für zusätzliche Isolierung sorgen. 20 Minuten dauert es, den Zwischenraum mit ihnen zu füllen, ihr Effekt hält dann den ganzen Tag über an.