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Inwerk: Starte das neue Jahr mit top ergonomischen Büromöbeln.

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Inwerk: Starte das neue Jahr mit top ergonomischen Büromöbeln. Sonderaktion vom 08.01.–28.01.2024.

Daten sammeln – der Trend der Light + Building 2018

Wer auf der Suche nach dem der­zei­ti­gen Büro­be­leuch­tungs­trend über die Light + Buil­ding in Frank­furt am Main gelau­fen ist, sah schö­ne Leuch­ten. Er bekam aller­dings auch den Ein­druck, dass es bei der Büro­be­leuch­tung immer weni­ger um Licht geht – und immer mehr um Daten. Ein Mes­se­be­richt von Sebas­ti­an Klöß.

Die Ver­net­zung der Leuch­ten gewinnt an Bedeu­tung. Foto: Mes­se Frank­furt Exhi­bi­ti­on GmbH/Pietro Sutera

Um Licht geht es hier am Stand von Osram natür­lich immer noch. Nicht immer ist das aller­dings auf den ers­ten Blick sicht­bar. Foto: Mes­se Frank­furt Exhi­bi­ti­on GmbH/Pietro Sutera

Die Daten, die die Beleuch­tung sam­melt, wer­den immer wich­ti­ger. Foto: Zum­to­bel Group Services

Die Light + Buil­ding 2018: 2.714 Aus­stel­ler, über 260.000 m2 Flä­che und über 220.000 Fach­be­su­cher. Foto: Mes­se Frank­furt Exhi­bi­ti­on GmbH/Pietro Sutera

„Sie fin­den hier bei uns am Stand bei­na­he mehr Moni­to­re als Leuch­ten“, grüß­te die Mit­ar­bei­te­rin eines gro­ßen süd­deut­schen Beleuch­tungs­her­stel­lers. Das stimm­te – und das war nicht nur auf die­sem Stand der Light + Buil­ding so. Dass Leuch­ten dafür da waren, hell zu machen, das war ein­mal. Damals, im Zeit­al­ter der Elek­tri­fi­zie­rung. Jetzt, im viel beschrie­nen Zeit­al­ter der Digi­ta­li­sie­rung, ist Licht fast nur noch ein Neben­pro­dukt, und Leuch­ten sind ein Teil des Inter­nets der Dinge.

Bürobeleuchtung wird Herz der Gebäudedigitalisierung

Mit der LED ist die Licht­quel­le längst digi­tal gewor­den. In den letz­ten Jah­ren folg­ten neue digi­ta­le Bedien­mög­lich­kei­ten der Beleuch­tung über Apps und neue digi­ta­le Licht­steue­run­gen bis hin zum Human Cen­tric Light­ing, das den Tages­licht­ver­lauf nach­bil­det. Aktu­ell wer­den die Büro­leuch­ten immer mehr zu Daten­samm­lern, oder anders aus­ge­drückt: zu Platt­for­men der gesam­ten Gebäu­de­di­gi­ta­li­sie­rung, des Faci­li­ty-Manage­ments und mit­un­ter der HR-Abtei­lung. Die­ser Büro­be­leuch­tungs­trend hat­te sich vor zwei Jah­ren auf der Light + Buil­ding bereits abge­zeich­net. Auf der dies­jäh­ri­gen Aus­ga­be der Mes­se gehör­te er zu den domi­nie­ren­den The­men im Bereich Bürobeleuchtung.

Datenkabel statt Stromkabel

Leuch­ten sind ide­al, um in einem Büro­ge­bäu­de Daten aller Art zu sam­meln. Sie sind gleich­mä­ßig über das gesam­te Gebäu­de ver­teilt und dort, wo sie sind, lie­gen sowie­so schon Kabel. Immer häu­fi­ger reicht den Büro­leuch­ten sogar ein Netz­werk­ka­bel, über das sie Daten sen­den und emp­fan­gen sowie ihren Strom bekom­men. Phil­ips bie­tet das zusam­men mit Cis­co bereits seit Län­ge­rem an, bei zahl­rei­chen ande­ren Leuch­ten­her­stel­lern (unter ande­rem Esylux) fin­det sich die­ses Power over Ether­net ebenfalls.

Riechende und hörende Leuchten

Ein inzwi­schen schon alter Hut sind Prä­senz­sen­so­ren, die das Licht am Arbeits­platz selbst­stän­dig an- und aus­schal­ten. Eben­falls schon län­ger gibt es Sen­so­ren, die ein­fal­len­des Tages­licht mes­sen, um die Beleuch­tung im Raum zu dim­men, wenn viel Son­nen­licht ins Inne­re fällt, und hel­ler zu stel­len, wenn sich der Him­mel bewölkt. Zu die­sen zwei­en kom­men immer wei­te­re Mess­füh­ler hin­zu. Sie kön­nen die Tem­pe­ra­tur und die Luft­feuch­tig­keit direkt am Arbeits­platz mes­sen, den CO2-Gehalt in der Luft bestim­men oder sogar „rie­chen“, also VOCs (Vola­ti­le Orga­nic Com­pounds) auf­spü­ren. Sol­che flüch­ti­gen orga­ni­schen Ver­bin­dun­gen ent­strö­men Kunst­stof­fen, Möbeln und Rei­ni­gungs­mit­teln, aber auch Lebens­mit­teln und uns Men­schen. Der Ach­sel­schweiß lässt grü­ßen. Ach ja, „hören“ kön­nen man­che Leuch­ten mitt­ler­wei­le eben­falls. Zum­to­bel zeig­te eine Steh­leuch­te, in der ein Mikro­fon als Laut­stär­ke­sen­sor inte­griert war.

Gute Luft dank guter Leuchte

Bleibt die Fra­ge, wofür die Leuch­ten all die­se Daten erhe­ben. Häu­fig tun sie es als Teil der gesam­ten Gebäu­de­steue­rung. Merkt die Leuch­te, dass die Luft­qua­li­tät im Raum abnimmt, gibt sie die­se Infor­ma­tio­nen an die Lüf­tungs- oder Kli­ma­an­la­ge wei­ter, die ihre Leis­tung ent­spre­chend anpasst. Damit kann die Arbeits­qua­li­tät im Büro ver­bes­sert und der Strom­ver­brauch gesenkt wer­den, weil nur in dem Maße gelüf­tet und gekühlt wird, in dem es nötig ist. Ener­gie­ein­spa­run­gen wer­den auch auf dem Stamm­ge­biet der Beleuch­tung mög­lich, wenn das Licht nur dann brennt, wenn es muss, und nicht hel­ler, als es das natür­li­che Tages­licht erfor­dert. Das ist der eher klas­si­sche Teil der digi­ta­li­sier­ten Beleuch­tung: ein kyber­ne­ti­scher Regelkreis.

Visualisierung der Arbeitsplatzbelegung

Mit den Infor­ma­tio­nen lässt sich jedoch noch bedeu­tend mehr machen. Bei­spiel Prä­senz­sen­sor: Sei­ne gewon­ne­nen Daten kön­nen nicht nur dafür ver­wen­det wer­den, um das Licht ein- und aus­zu­schal­ten. Eben­so gut lässt sich mit ihnen visua­li­sie­ren, wel­che Berei­che des Büro­ge­bäu­des zu wel­cher Zeit wie stark fre­quen­tiert sind. Hier kom­men die Bild­schir­me ins Spiel, die auf vie­len Stän­den der Light + Buil­ding zu sehen waren. Sie zeig­ten die Eta­gen­grund­ris­se ima­gi­nä­rer und teils auch rea­ler Büro­ge­bäu­de, samt ein­ge­zeich­ne­ter Arbeits­plät­ze, Bespre­chungs­ecken und Mee­ting­räu­me. Farb­lich ist mar­kiert, wie stark sie jeweils fre­quen­tiert wer­den – gera­de im Moment oder zu einer belie­bi­gen Zeit in der Ver­gan­gen­heit. Vor allem das Faci­li­ty-Manage­ment ist an sol­chen Daten inter­es­siert. Erkennt es, dass vie­le Arbeits­plät­ze nicht oder nur kur­ze Zeit genutzt wer­den, las­sen sich die­se ein­spa­ren oder anders nut­zen. Stand ein Mee­ting­raum den gan­zen Tag über leer, muss er abends nicht geputzt wer­den. Und sieht der Faci­li­ty-Mana­ger, dass ein­zel­ne Büro­tei­le nicht belegt sind, kann er den Rei­ni­gungs­ser­vice dort tags­über put­zen las­sen und damit Nacht­zu­schlä­ge sparen.

Leuchten weisen den Weg

Im Ide­al­fall hat auch der Büro­an­ge­stell­te etwas von den Daten. Wird nach dem Prin­zip des Desk-Sha­rings – also ohne fest zuge­wie­se­nen Schreib­tisch – gear­bei­tet, kann er auf dem Weg ins Büro sehen, wo ein Arbeits­platz frei ist und die­sen mit­un­ter sogar gleich buchen. Glei­ches gilt für Mee­ting­räu­me. Mit noch mehr Sen­so­ren wird noch mehr mög­lich, Stich­wort Indoor-Navi­ga­ti­on. Erkennt die Leuch­te den Mit­ar­bei­ter (sei es über eine Chip­kar­te oder das Blue­tooth-Signal sei­nes Smart­phones), kann er inner­halb des Gebäu­des zum gewünsch­ten Ort geführt wer­den. Ent­we­der à la Goog­le Maps per Gebäu­de­plan auf dem Smart­phone oder sogar per Licht: Ein Leuch­ten­band in der Decke zeigt den Weg in die rich­ti­ge Rich­tung, indem es sei­ne Licht­far­be oder sei­ne Licht­hel­lig­keit ändert. Der Mit­ar­bei­ter muss dann nur noch dem Licht fol­gen. Glam­ox tüf­telt an solch einer Lösung.

Neue Möglichkeit zur Mitarbeiterüberwachung?

So weit die schö­nen neu­en Mög­lich­kei­ten der ver­netz­ten Büro­be­leuch­tung. Doch sind Daten erst ein­mal gesam­melt, wecken sie meist wei­te­re Begehr­lich­kei­ten. Neben dem Faci­li­ty-Manage­ment dürf­ten sich auch die HR-Abtei­lung und Vor­ge­setz­te dafür inter­es­sie­ren, wo wie lan­ge im Büro gear­bei­tet wird. Über die Visua­li­sie­rung der Büro­be­le­gung lässt sich leicht erken­nen, wel­che Abtei­lung in wel­cher Per­so­nal­stär­ke zu wel­chen Zei­ten aktiv war. Gibt es fest zuge­wie­se­ne Schreib­ti­sche, wird sogar sicht­bar, wann Mit­ar­bei­te­rin Mül­ler am Arbeits­platz war und dass Kol­le­ge Schmidt wie­der spä­ter gekom­men ist. Wie mit all den neu­en Infor­ma­tio­nen, die die Büro­leuch­ten lie­fern, umge­gan­gen wird, wofür sie sinn­vol­ler­wei­se genutzt wer­den und wofür bes­ser nicht – das wird noch zu dis­ku­tie­ren sein. Genau­so wie die Rol­le, die den Her­stel­lern der Beleuch­tung zukommt.

Bürobeleuchtungstrend: Beleuchtung as a Service

Eini­ge Her­stel­ler – etwa Wald­mann, Tri­lux, Tobi­as Grau – kon­zen­trie­ren sich in ers­ter Linie dar­auf, Leuch­ten samt Sen­so­rik her­zu­stel­len. Zusätz­lich bie­ten sie die pas­sen­de Steue­rungs­soft­ware an und sor­gen dafür, dass die Leuch­ten über gän­gi­ge Stan­dards wie Casa­m­bi, DALI oder KNX mit dem Rest der Gebäu­de­au­to­ma­ti­on kom­mu­ni­zie­ren kön­nen. Ande­re, etwa Regio­lux, arbei­ten mit Part­nern zusam­men, um kom­plet­te Lösun­gen wie die Indoor-Navi­ga­ti­on anbie­ten zu kön­nen. Und die gro­ßen am Markt (genannt sei­en Osram, Phil­ips, Zum­to­bel) bie­ten eigen­stän­di­ge Gesamt­pa­ke­te an, in denen Licht und Leuch­ten immer weni­ger im Fokus ste­hen, der Daten- und der Soft­ware­teil hin­ge­gen an Bedeu­tung gewin­nen. Dort geht es dann nicht mehr dar­um, Leuch­ten zu ver­kau­fen, son­dern Beleuch­tung as a Ser­vice anzu­bie­ten. Womit die Leuch­ten­her­stel­ler zumin­dest poten­zi­ell die gewon­ne­nen Daten eben­falls nut­zen können.

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