Hybrides Arbeiten führt heute dazu, dass Flächen in Büroumgebungen dazu passend neu gestaltet werden. So können zum Beispiel aus herkömmlichen Kantinen lebendige Gemeinschaftsbereiche zum Essen und Arbeiten werden – wie beim Konzern Hella im litauischen Kaunas.

Verformbarkeit und Anpassung an sich ändernde Bedürfnisse zeichnen die neu gestaltete Kantine von Hella aus. Abbildung: Interior-Design und Projektmanagement: LT.Projekt, Foto: Nobert Tukaj
Die Umgestaltung der Firmenkantine des Automobilelektronikherstellers Hella hatte das Ziel, die Sitzplatzkapazität zu erhöhen, um während der Mittagspause mindestens 150 Mitarbeitende gleichzeitig unterzubringen. Das Unternehmen und das Planungsteam LT.Project sahen in diesem Projekt auch die Möglichkeit, einen Bereich zu schaffen, der den Prinzipien hybrider Raumkonzepte entspricht und die Mitarbeitenden dazu anregt, den Raum frei zu nutzen. Es entstand ein heterogener Ort, der zahlreiche Arbeits- und Freizeitzonen umfasst und vereint.
Arbeit gemeinsam erleben
Das Projektteam von Hella erläutert: „Wir wollten mit getrennten Bereichen bewusst verschiedene Zonen schaffen, die sich nicht nur für das Mittagessen, sondern auch für soziale Kontakte und Arbeitstreffen eignen. Das zeigt sich in den verschiedenen Sitzkonfigurationen und Zonen, die im Raum installiert wurden. In der Kaffeezone haben wir zum Beispiel einen parkähnlichen Raum angelegt, in dem die Mitarbeitenden nicht nur Kaffee trinken, sondern auch Gespräche führen. Daneben gibt es einen größeren Tisch, an dem die Mitarbeitenden zusammenkommen und ihre Arbeit oder Projekte besprechen. Indem wir höhere, geschlossene Möbelmodelle verwendeten, haben wir auch einen Bereich geschaffen, in dem gegessen werden kann und wo private Gespräche ungestört möglich sind. Ein separater Bereich, den wir ‚Fine Dining‘ nennen, ist nicht nur für das Mittagessen, sondern auch für Firmen- oder Teamveranstaltungen gedacht. Er kann mit Vorhängen vom Hauptbereich abgetrennt werden.“
Hybride Gemeinschaftsflächen in der Praxis
„Die Mitarbeitenden nutzen die neuen Räume für individuelle Arbeit, informelle Besprechungen oder um eine Pause einzulegen und sich zu entspannen“, erklärt Ernst Holzapfel, Marketing-Direktor der Sedus Stoll AG. „Der neu gestaltete Raum spiegelt das Konzept der Verformbarkeit (Duktilität) wider, das für hybride Raumkonzepte charakteristisch ist und jedem Nutzer ermöglicht, ihn für sich zu interpretieren und an seine Bedürfnisse anzupassen – ganz gleich, ob er eine ruhige Ecke für konzentriertes Arbeiten oder einen informellen, lebhaften Bereich für gemeinschaftliche Aktivitäten sucht. Der Erfolg des Projekts liegt darin, eine große Auswahl und Vielseitigkeit zu bieten. Die Freiheit am Arbeitsplatz bedeutet nicht mehr nur, welchen Schreibtisch man wählt. Sie bezieht sich jetzt auch auf die gesamte Arbeitsumgebung, -stimmung und -zeit. Inspiriert durch Dritte Orte wie Cafés, Restaurants, Hotellobbys, Bibliotheken oder Parks hält die Stadt nach und nach Einzug ins Büro und regt Unternehmen zur Realisierung attraktiver Räumlichkeiten mit viel Platz für unterschiedlichste Arbeitssituationen und Bedürfnisse an.“