Bei modernen Workspace-Konzepten endet die Zugangskontrolle nicht an der Bürotür, sie setzt sich bis zum Drucker fort. Secure Printing ist das Stichwort. Wir sprachen mit Simon Klopp von Elatec darüber, wie die RFID-Technologie eine sichere Authentifizierung in flexiblen Arbeitswelten ermöglicht.

Simon Klopp, Director Customer Success EMEA bei Elatec. elatec-rfid.com. Abbildung: Markus Reuter
OFFICE ROXX: Herr Klopp, wie verändern moderne Arbeitsplatzkonzepte wie Coworking-Spaces, Hot Desking oder hybride Teams die Anforderungen an Druckumgebungen?
Simon Klopp: Der Arbeitsalltag spielt sich heute oft in zentralen Großraumbüros, Coworking-Spaces oder unterwegs ab. In vielen Organisationen werden Drucksysteme gemeinsam genutzt – von unterschiedlichen Abteilungen, wechselnden Teams oder externen Partnern. Dadurch entstehen neue Anforderungen: Wer darf wann was drucken? Wie wird sichergestellt, dass vertrauliche Informationen nur von autorisierten Personen abgeholt werden? Die Antwort liegt in einer sicheren, benutzerbasierten Zugriffskontrolle – unabhängig vom Gerät, der eingesetzten Technik oder dem Standort.
Welche Sicherheitslücken und Datenschutzrisiken entstehen beim Drucken in offenen Arbeitsumgebungen?
In offenen Druckumgebungen bleiben Ausdrucke häufig unbeaufsichtigt im Ausgabefach. Informationen können so leicht in falsche Hände geraten – ein klarer Verstoß gegen Datenschutzvorgaben der DSGVO, welche den Schutz personenbezogener Daten vor unbefugtem Zugriff fordern. Ohne Authentifizierung fehlt zudem die Nachvollziehbarkeit, wer wann welche Funktionen des Geräts genutzt hat – vom Drucken bis zum Scannen. Nur eine benutzerbasierte Authentifizierung schützt vor unbefugtem Zugriff und schafft die nötige Transparenz. Viele Organisationen unterschätzen dieses Risiko – bis ein datenschutzrechtlicher Vorfall konkrete Folgen hat.

Mit den RFID-Readern von Elatec authentifizieren zum sicheren Drucken. Abbildung: Elatec
Wie kann eine technologieoffene Benutzeridentifikation dabei helfen, solche Risiken zu reduzieren, etwa durch den Einsatz von RFID-Lesern mit NFC und BLE?
Einheitliche Zugangssysteme mit universellen Lesegeräten ermöglichen eine zuverlässige Zugangskontrolle, sei es für Geräte, digitale Anwendungen oder Zutritte. Mitarbeitende authentifizieren sich mit einem Medium ihrer Wahl – etwa einem Ausweis oder dem Smartphone – und erhalten nur Zugriff auf freigegebene Funktionen oder Bereiche. Gerade im Hinblick auf gesetzliche Anforderungen wie die NIS-2-Richtlinie oder KRITIS-Vorgaben ermöglichen sie eine normgerechte Zugriffskontrolle und Protokollierung sicherheitskritischer Vorgänge.
Was sind die Vorteile Ihrer Authentifizierungshardware im Umfeld dezentraler Druckinfrastrukturen, wie bei Unternehmen mit vielen Standorten?
Global agierende Unternehmen benötigen einheitliche Standards, aber auch Flexibilität für regionale Anforderungen. Unsere universellen Lesegeräte lassen sich weltweit herstellerunabhängig integrieren und unterstützen bestehende Kartentechnologien und mobile Credentials, wie sie regional oder unternehmensspezifisch im Einsatz sind. Zudem erfüllen unsere RFID-Leser bis zu 110 länderspezifische Zertifizierungen – ein klarer Vorteil bei internationalen Roll-outs. Konfigurationen können zentral und flexibel per Remote-Update verwaltet werden. Ein eingebettetes Authentifizierungssystem erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Produktivität, entlastet die IT und schafft Transparenz bei Zugriffen sowie Druckkosten.

Das RFID-Modul TWN4 MultiTech 2 von Elatec unterstützt NFC und optional Bluetooth Low Energy (BLE). Abbildung: Markus Reuter
Wie profitieren Unternehmen langfristig von einem universellen Authentifizierungssystem, das über den Druck hinausgedacht ist?
Ein universeller RIFID-Leser bildet die Grundlage für ein ganzheitliches Zugangsmanagement und schafft dank offener Architektur die technische Unabhängigkeit, die Unternehmen heute brauchen. Mit einem einzigen Authentifizierungsmedium lassen sich nicht nur Druckaufträge freigeben, sondern auch Zutritte steuern, Arbeitszeiten erfassen oder Single-Sign-On-Funktionen nutzen. Elatec unterstützt diesen Unified-Access-Ansatz mit Multitechnologie-Lesegeräten, die sich flexibel erweitern lassen – je nach Bedarf und Anwendungsszenario. Gerade in dynamischen Arbeitsumgebungen wie Shared Offices entstehen so effiziente Prozesse mit klaren Berechtigungsstrukturen. Für Betreiber bedeutet das weniger Aufwand, für Nutzer mehr Komfort und für Unternehmen ein zukunftssicheres Sicherheitskonzept, das sich an neue Anforderungen anpassen lässt.
Warum ist Benutzerfreundlichkeit – neben Sicherheit – ein zentraler Erfolgsfaktor bei Authentifizierungssystemen in Arbeitsumgebungen?
Ein Authentifizierungssystem ist nur dann wirksam, wenn es von den Nutzern akzeptiert und konsequent verwendet wird. In flexiblen Arbeitsmodellen mit wechselnden, temporären oder externen Mitarbeitenden ist deshalb eine intuitive, reibungslose Bedienung entscheidend. Lange Einweisungen oder aufwendige Set-ups sind dort kaum umsetzbar. Die RFID-Reader von Elatec ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Identifikation mit Mitarbeiterausweis oder Smartphone. Gerade für junge und digital affine Nutzergruppen ist der Einsatz von Smartphones – sogenannte mobile Credentials – heute oft der bevorzugte Weg. So wird Sicherheit im Alltag nicht als Hindernis erlebt, sondern zur Selbstverständlichkeit – und damit zum gelebten Standard.