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Creating Places #6: Dr. Sandra Breuer – Gute Orte als Ruhepol

Das Büro durch­lebt einen grund­le­gen­den Wan­del. Es erhält neue Funk­tio­nen und steht vor neu­en Her­aus­for­de­run­gen. Das Bera­tungs- und Pla­nungs­stu­dio loop akti­viert Orte und ent­fes­selt deren Poten­zi­al. In die­ser Kolum­ne fragt Dr. San­dra Breu­er, ob Büros nicht viel mehr Ruhe­pol als Rum­mel­platz sein sollten.

Dr. Sandra Breuer, Geschäftsführende Gesellschafterin der loop GmbH. loop-places.com. Abbildung: loop

Dr. San­dra Breu­er, Geschäfts­füh­ren­de Gesell­schaf­te­rin der loop GmbH. loop-places.com. Abbil­dung: loop

Auf die Fra­ge, wie es ihr gehe, ant­wor­tet mei­ne Kol­le­gin begeis­tert: „Ich hat­te einen groß­ar­ti­gen Vor­mit­tag: Das Büro war leer, nach und nach wur­den mei­ne Ter­mi­ne abge­sagt, und so konn­te ich in aller Ruhe arbei­ten. Herr­lich!“ Ihre Begeis­te­rung und ihre Zufrie­den­heit sind direkt spür­bar, und ich fra­ge mich, wann ich das letz­te Mal die­ses Gefühl hat­te. Auf einer Zug­fahrt durch die Repu­blik las­se ich Lap­top und Han­dy in der Tasche und schrei­be den Grob­ent­wurf die­ser Kolum­ne mit der Hand. Der Blick schweift immer wie­der und ver­liert sich in der vor­bei­zie­hen­den, Nebel ver­han­ge­nen Landschaft.

Wir Wis­sens­ar­bei­ter sind „always on“. Die digi­ta­le Kol­la­bo­ra­ti­on hat mas­siv zuge­nom­men. Wir kom­mu­ni­zie­ren auf meh­re­ren Kanä­len gleich­zei­tig über unter­schied­li­che The­men und che­cken per­ma­nent den Ein­gang neu­er Nach­rich­ten. Unse­re Kalen­der sind von mor­gens bis abends voll mit Video­calls und Online­mee­tings. Vie­le sind auch nach Fei­er­abend und im Urlaub für die Arbeit erreich­bar. Kon­zen­tra­ti­on oder gar Kon­tem­pla­ti­on wer­den durch die Über­be­to­nung von Kol­la­bo­ra­ti­on zuneh­mend unmög­lich. Die meis­ten Men­schen haben die Fähig­keit ver­lo­ren, in die Tie­fe zu gehen. Statt­des­sen ver­brin­gen wir Tage in einem hek­ti­schen Wirr­warr von E-Mails und sozia­len Medi­en, ohne zu erken­nen, dass es einen bes­se­ren Weg gibt.

Wer die Wahl hat, hat die Qual, so heißt es. Und tat­säch­lich ist die zeit­li­che und räum­li­che Fle­xi­bi­li­tät für vie­le Wis­sens­ar­bei­ter eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Sich den Tag selbst struk­tu­rie­ren und den pas­sen­den Ort für die Arbeit jedes Mal neu fin­den zu müs­sen, das ist für man­che kein Geschenk, son­dern fast schon eine Zumu­tung. Dazu kom­men die unter­schied­lichs­ten For­men der hybri­den Zusam­men­ar­beit. Natür­lich kön­nen wir im vir­tu­el­len Raum vie­les min­des­tens genau­so gut wie im phy­si­schen. Gleich­zei­tig kön­nen wir aber auch vie­les gar nicht.

Ins­be­son­de­re krea­ti­ve Auf­ga­ben, die Struk­tu­rie­rung von Pro­ble­men, gar das „pro­blem see­king“ wir­ken auf die meis­ten Men­schen in ana­lo­ger Form anre­gen­der. Work­shops machen wir bei loop des­halb wie­der über­wie­gend vor Ort. Mit kind­li­cher Freu­de stür­zen sich die Teil­neh­men­den auf Lego Serious Play. Sie erzäh­len sich von den gro­ßen Bau­pro­jek­ten der Kind­heit. Ich glau­be, dass Design Thin­king des­halb so vie­le begeis­tert, weil es so herr­lich ana­log ist. Wir dür­fen nach Her­zens­lust Post-its schrei­ben und Pro­to­ty­pen bau­en. Leuch­ten­de Augen strah­len sich bei sol­chen Work­shops an. Dabei ist es egal, ob es Beam­te in der Stadt­ver­wal­tung sind oder ein Krea­tiv­team eines Kon­sum­gut-Unter­neh­mens. Über­rascht und teil­wei­se fast schon ver­schämt bemer­ken sie, dass sie seit Stun­den nicht mehr aufs Han­dy geschaut und nichts ver­misst haben. Viel­leicht ist es gera­de das Hap­ti­sche, das Unfer­ti­ge, das uns begeis­tert, das viel­leicht sogar eine Art the­ra­peu­ti­sche Wir­kung auf uns hat.

Wie kön­nen Büros zu einem sol­chen Kraft­ort und Ruhe­pol für uns wer­den? Wir soll­ten mehr über ana­lo­ge Räu­me nach­den­ken, in denen wir ohne Han­dy, Lap­top, digi­ta­les White­board, VR-Bril­le und sons­ti­ge digi­ta­le Tools arbei­ten. Räu­me, die alle unse­re Sin­ne anspre­chen, die also optisch, akus­tisch, olfak­to­risch und hap­tisch anre­gen und her­aus­for­dern oder auch beru­hi­gen und ent­span­nen. Räu­me, die uns als Men­schen erle­ben lassen.

Ich beob­ach­te jedoch, dass Büros lei­der immer mehr zu Rum­mel­plät­zen wer­den, sowohl gestal­te­risch als auch funk­tio­nal. Über das Nar­ra­tiv des Büros als Lager­feu­er der Orga­ni­sa­ti­on wird ver­sucht, mög­lichst attrak­ti­ve, fast schon spek­ta­ku­lä­re Orte zu prä­sen­tie­ren, um die Mit­ar­bei­ten­den auch ohne RTO ins Büro zu locken. So wer­den wir per­ma­nent abge­lenkt. Rück­zugs­or­te gibt es immer weni­ger, dafür soll man doch bit­te zu Hau­se blei­ben. Ist das ein Plä­doy­er für das Ein­zel­bü­ro? Ja und nein. Viel­leicht eher sowohl als auch. Wir brau­chen wah­re Stil­le, akus­ti­sche, visu­el­le und pro­zes­sua­le Ruhepole.

Das Buch „Deep Work“ von Cal New­port, das bereits im Jahr 2016 (!) erschien, sei in die­sem Zusam­men­hang wärms­tens emp­foh­len. Allein als Anre­gung dazu, dass wir uns mal wie­der so rich­tig lang­wei­len soll­ten. In aller Ruhe!

Gute Orte sind magisch. Und das Ergeb­nis har­ter Arbeit. Gute Büros fal­len nicht vom Him­mel. Sie zu rea­li­sie­ren braucht Mut, Klar­heit und Geduld.

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