de Winder steht für Markenqualität in Büroumgebungen. Das Architektenteam für neue Arbeitsumgebungen aus Berlin ist eines von 30 Unternehmen, die im Sammelband „OFFICE BRANDS. Top-Marken für die Büroarbeit. Band 2“ porträtiert werden.
Das Büro de Winder Architekten entwickelt Architekturen und Raumkonzepte für neue Arbeitsumgebungen. Für Unternehmen jeder Größe und aller Branchen erarbeitet das Team aus Architekten und Innenarchitekten hochwertige Bürokonzepte, ob im Neubau, Bestand oder in denkmalgeschützten Gebäuden. Der Einsatz erstklassiger und nachhaltiger Materialien, Highlights durch Farbe und Licht sowie Lösungen für die Integration der Raumtechnik und Akustik sind die Visitenkarte des Büros.
Geschichte
Gegründet wird das Berliner Büro im Jahr 1999 von den Architekten Klaus und Claudia de Winder. Claudia de Winder war zunächst als Architektin in München tätig, bis sie Ende der 1990er-Jahre für ein gemeinsames Projekt nach Berlin kam. Klaus de Winder ist seit 1995 als freischaffender Architekt tätig, war einige Jahre Teil des Teams bei Bolles Wilson in Münster, Sauerbuch Hutton in Berlin und beteiligt an der Gründung des Fachbereichs Architektur der FH Potsdam.
Im Jahr 1999, zu Beginn noch gemeinsam mit einer Innenarchitektin, beziehen sie ihren noch heutigen Standort in Berlin-Kreuzberg. Nach der Auflösung des Dreierteams führen sie das Büro zunächst unter dem Namen zwo.architekten, später dann unter dem eigenen, nun gemeinsamen Namen de Winder weiter. Die Bürogröße wächst seitdem stetig. Sind es in den ersten Jahren vor allem Aufträge für Immobilienunternehmen und Projektentwickler, machen sich de Winder Architekten im Laufe der Jahre einen Namen als Experten für innovative Arbeitsplatzkonzepte und rollen ihre Expertise mit immer größeren Office-Projekten aus. Mittlerweile hat sich die Spitze des Büros von Claudia und Klaus de Winder um Sascha Nikolauschke erweitert.
Als um die Jahrtausendwende herum die Projektentwicklung in Berlin einbrach, setzte sich das Team bereits stark mit dem Thema Büro auseinander und zwangsläufig mit der Architektur und Nutzung von Bürogebäuden. Dabei steht immer im Vordergrund, Funktion und Raum ganzheitlich in ihrer Architektur zu betrachten. Anfang der 2000er-Jahre entwickelte das Architekturbüro neben einer Vielzahl weiterer spannender Projekte eine Reihe von überzeugenden Office-Konzepten, unter anderem für namhafte Unternehmen der Start-up-Branche. Namen wie Google, Groupon und Zalando finden sich zu jener Zeit ebenso in der Referenzliste wie die Redaktionsbüros für Spiegel online, Stern, Bertelsmann und Die Zeit.
Gegenwart
Auch wenn sich seitdem in der Immobilienwirtschaft einiges getan hat und de Winder beim Bau neuer Bürokomplexe immer frühzeitiger in die Abstimmungsrunden integriert wird, arbeitet das Team nach wie vor noch in der Situation, neue Raumkonzeptionen am fertigen Gebäude entlang zu entwickeln.
Sie sind stark gefragt als Experten für gute Arbeitswelten, die den Nutzer und den Raum in den Mittelpunkt stellen. Bei Projekten mit größtmöglicher Partizipation des Unternehmens können die Ideen von de Winder am besten umgesetzt werden. Bei drei aktuellen preisgekrönten Bürokonzepten des Architekturbüros hat sich diese Art der Zusammenarbeit wirksam ausgezahlt. Im Jahr 2020, mitten in der Pandemiezeit, eröffnete der Berliner Standort des Finanzdienstleisters Hypoport, 2021 entstand der erweiterte Carlsen-Verlags-Campus in Hamburg und ein Jahr später die neue Deutschlandzentrale von Vattenfall in Berlin-Südkreuz. Die beidseitige vertrauensvolle Basis und Beteiligung von Mitarbeitenden an Entscheidungsprozessen führte bei allen drei Büroprojekten zu einem Endergebnis, das sich in der gegenwärtigen Nutzung im Arbeitsalltag bewährt.
Zukunft
Es gibt kein klares Spannungsverhältnis zwischen heute und morgen, da die Veränderungen der Arbeitswelten stetige dynamische Prozesse sind. Arbeitswelten werden sich zunehmend zu Kommunikations- und Rückzugsorten entwickeln und territoriales Anspruchsdenken an das Büro und den Schreibtisch werden sich weiter auflösen. Räumliche Hierarchien weichen pluralistischen und diversen Raumgeflechten. Anforderungen an die Atmosphäre, den Bestand, das Raumklima und gute, erhaltenswerte Materialien gewinnen in der Wahrnehmung der Nutzer eine zunehmend größere Bedeutung. Diese komplexe Verantwortung setzen de Winder Architekten heute schon bei ihren Projekten um und werden das zukünftig mit ihrer Arbeit stetig weiterentwickeln.
Wir werden uns zukünftig immer stärker mit der Transformation von Gebäuden auseinandersetzen müssen. Ganz im Sinne Herman Hertzbergers, dessen Centraal Beheer in Apeldoorn immer noch als Idealbild für adaptive Büroarchitektur gelten kann, sollten Gebäude ‚Werkzeuge, also dienend sein‘. Die klassischen Begrifflichkeiten der Raumfunktionen und der Gebäude sind neu zu bestimmen, wovon auch die Entwicklung unserer zukünftigen Arbeitsumgebungen profitieren wird. Dies ermöglicht es Mitarbeitenden, das Gefühl zu haben, Teil einer großen Arbeitsgemeinschaft zu sein, ohne den Anschluss an die anderen zu verlieren. Denn schon Aldo van Eyck postulierte, dass ein Haus wie eine kleine Stadt sein muss, wenn es ein echtes Haus sein soll, eine Stadt wie ein großes Haus, wenn es eine echte Stadt sein soll.“
Claudia und Klaus de Winder,
Geschäftsführer.
Lösungen
Für de Winder müssen Räume eine Geschichte erzählen, vom Betreten des Büros bis zum Arbeitsplatz muss es ein Storytelling geben, für jeden Besucher und natürlich für die Mitarbeitenden. „Die Unternehmen wollen Geschichten fürs Recruiting erzählen. Und die Gebäude können dabei helfen“, sagt Klaus de Winder. Wenn sie Büroräume für einen neuen Bauherrn gestalten, orientieren sich die Architekten zunächst an den Bedürfnissen der Nutzer, und diese sind bei allen Unternehmen, die sie beraten, sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Zunächst geht es darum, herauszuarbeiten, wie der Workflow im Allgemeinen und in den unterschiedlichen Departments funktioniert und wie dieser für den Einzelnen abläuft, denn hier variiert es zumeist stark. IT-Entwickler haben einen völlig anderen Arbeitsablauf als beispielsweise die Mitarbeitenden im Finance-Department, im Customer Service, den Human Resources (HR) oder im „People & Orga“-Department (PO). Ein überzeugendes Arbeitsplatzkonzept spiegelt für de Winder spürbar wider, dass Prozesse im Alltag für jeden Einzelnen möglichst effizient und kreativ gestaltet sind. Folgerichtig bedeutet das für die Architekten, dass es keine vorformulierten Leitlinien geben kann, an denen es sich zu orientieren gilt.
Die Architekten von de Winder beschäftigen sich seit mehr als 20 Jahren mit den Funktionen von Bürogebäuden und deren Arbeitsräumen. Sie treibt um, wofür der Ort Büro steht, was er braucht und einmal brauchen wird. Sie plädieren mit Nachdruck dafür, Bürogebäude von außen nach innen zu denken, um der Erwartungshaltung an den Raum und vor allem der Nutzer gerecht zu werden. Hier gilt es, Lösungen zu entwickeln, für Räume im stadträumlichen Kontext bis hin zu kleinen WC-Einheiten. Als Architekt hat man für die Gestaltung von Arbeitsatmosphären nahezu unendlich viele Mittel – und doch wieder nur so wenige, wie es die Aufgabenstellung und der Nutzer erlauben. Sinnhaftigkeit und Ästhetik sollten dabei zusammenspielen, auch wenn dies nicht immer gelingt, weil Vorgaben aus dem Gebäude oder die Ausschreibungen des Auftraggebers es nicht optimal zulassen. Ein probates Mittel ist daher für das Team von de Winder Architekten die Befragung der Mitarbeitenden oder die Erarbeitung der Zielstellungen in einem Workshop. Das Zuhören spielt für sie eine wichtigere Rolle als das vorgefertigte Bild.
Wenngleich die Ereignisse der letzten Jahre viele Entwicklungen in der Arbeitswelt beschleunigt haben, geht es im Wesentlichen nach wie vor und mit zunehmender Tendenz um Atmosphäre. Zu beobachten ist bei steigender digitaler Arbeitsweise bzw. bei der Arbeit im virtuellen Raum, dass Haptik zunehmend im Vordergrund steht. Damit ist nicht zwingend Materialechtheit gemeint, aber die Verwendung einfacher und nachhaltiger Materialien in der Möbel- oder Flächengestaltung, die nicht unbedingt nur mit Büro in Verbindung gebracht werden. Diversität ist hier ein gängiges Schlagwort. „Ich will ja nicht, dass die Räume aussehen wie aus einem Inneneinrichtungsmagazin“, so Claudia de Winder. Und das uniforme Büro, da sind sich alle einig, hat ausgedient.
Büros müssen heute wie Wohnräume funktionieren, mit wechselnden Atmosphären und flexibel nutzbaren Räumen. „Am besten bleibt ein Raum auch mal in einem scheinbar nicht fertigen Zustand. Für uns als Architekten heißt das: Wir müssen im Grunde Unfertiges designen“, meint Klaus de Winder in Hinblick darauf, dass ein Büroraum möglichst hohe Mobilität und Agilität mitbringen sollte. Das Berliner Architekturbüro steuert daher zu jedem Projekt auch eigene Möbelentwürfe bei, die maßgefertigt auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind. Hochwertige Wandverkleidungen oder andere Tischlerlösungen, die die Raumtechnik beherbergen, Zonierungen schaffen, Kreativarbeit oder hybride Arbeitsformen zulassen.
de Winder Architekten GmbH
- Architekturen und Raumkonzepte für neue Arbeitsumgebungen
- Gegründet: 1999
- Standort: Berlin
- Mitarbeitende: 26–30
- dewinder.de
Im Mittelpunkt des „geordneten Innenraums“ stehen im heutigen Büroraum nicht mehr nur der Schreibtisch, Teeküchen oder temporär genutzte Konferenzräume. Klassische, statische Funktionen haben sich zu eigenen Landschaften verändert und wurden zu dynamischen Veranstaltungsorten des gemeinschaftlichen Zusammenarbeitens. In jedes individuelle Gestaltungskonzept fließen Rückzugsräume ein, ebenso Räume zur Kommunikation oder teambezogenen Gruppenarbeit, wo Zwischenergebnisse ein paar Tage liegen bleiben können, um diese später gemeinschaftlich auszuarbeiten.
Hybrides Arbeiten verlangt im Gestaltungskonzept der heutigen Arbeitswelten räumliche Grundlagen, um sinnstiftend in den Unternehmensalltag einzufließen. Hier spielt im Idealfall das Gebäude mit, denn für die Architekten von de Winder kommt Architektur nicht ohne Innenraum aus. Ihre Arbeit ist bestimmt von der Haltung, dass Hülle und Raum zusammengehören. Sie denken ganzheitlich. Der (Arbeits-)Raum wird immer flexibler und ein Bürogebäude muss auf diesen Wandel der Arbeitswelt reagieren, den sich verändernden Ansprüchen und Entwicklungen anpassen. Was heute Büro ist, könnten morgen schon Wohnungen sein, wodurch sich Nutzungszyklen verlängern lassen. Auch weil Bauen im Bestand immer wichtiger wird, muss ein Haus als Kommunikationsort, als Haus der Gemeinschaft verstanden werden. Dann ergeben sich für die Unternehmen und ihre Beschäftigten einmalige Chancen, diese Arbeitsräume in ihrer Diversität als Einheit zu begreifen. Davon sind de Winder überzeugt.
BUCHTIPP: OFFICE BRANDS. Top-Marken für die Büroarbeit. Band 2Im zweiten Sammelband „OFFICE BRANDS. Top-Marken für die Büroarbeit“ werden 30 Unternehmen vorgestellt, die für Markenqualität in Büroumgebungen stehen. In ausführlichen Porträts werden deren Geschichte, Gegenwart und Zukunft thematisiert. Zur Einleitung des Buches zählen Beiträge von renommierten Markenexperten. Auch dieser im Berliner PRIMA VIER Nehring Verlag erschienene Sammelband stellt mit seinen 160 hochwertig produzierten Seiten ein opulentes Kompendium dar. Das Buch ergänzt den ersten Band aus 2022. Beide Bände zusammen enthalten 65 Porträts von Big Brands für die Arbeit in Homeoffice, Office und an dritten Arbeitsorten. „OFFICE BRANDS. Top-Marken für die Büroarbeit. Band 2“, Robert Nehring (Hg.), PRIMA VIER Nehring Verlag, Berlin 2023, 160 Seiten, DIN A4, 59,90 € (Hardcover), 49,90 € (E-Book). Erhältlich unter: my-officebrands.de. |