Linak steht für Markenqualität in Büroumgebungen. Der Hersteller elektrischer Verstellsysteme ist eines von 35 Unternehmen, die im Sammelband „OFFICE BRANDS. Top-Marken für die Büroarbeit“ porträtiert werden.
Das dänische Unternehmen Linak entwickelt und produziert elektrische Linearantriebslösungen. Diese verbessern die Lebensqualität und die Arbeitsumgebung der Menschen. Die lineare Bewegung ist vielleicht die einfachste der Welt. Und doch ist die Perfektionierung von etwas Einfachem eine der schwierigsten Herausforderungen. Das ist es, was Linak jeden Tag anstrebt. Mit innovativen Antriebslösungen bringt das Unternehmen Bewegung in Bürotische, medizinische Geräte und in Industrieanwendungen.
Geschichte
Einer Studie des Büroeinrichtungsverbandes IBA zufolge arbeiteten im Jahr 2018 bereits 27 Prozent der Bürobeschäftigten an einem Schreibtisch, der sich mithilfe einer Höhenverstellung in einen Steh-Tisch verwandeln lässt. Und es werden von Jahr zu Jahr mehr. Einen wesentlichen Beitrag dazu hat das dänische Unternehmen Linak geleistet. Im Jahr 1998 hat Linak das erste System für die elektrische Verstellung eines Schreibtisches vorgestellt. Die Reaktionen auf die Erfindung waren unterschiedlich. Sie schwankten zwischen euphorisch begeistert und skeptisch oder kritisch. „So etwas wird sich nie durchsetzen. Es ist viel zu teuer“, war ein typischer Kommentar der Kritiker. „Das ist ja fantastisch für den Rücken“, sagten Menschen, die sofort Feuer und Flamme für die neue Technik waren.
Drehen wir das Rad der Zeit ein kleines Stück weiter zurück. Lange bevor das Wort Disruption durch die Wirtschaftswelt geisterte, übernahm im Jahr 1976 Bent Jensen das kleine Schmiedeunternehmen seines Vaters. Zur selben Zeit hatte ein guter Freund einen Autounfall. Der Freund benötigte nach diesem Unfall einen Rollstuhl. Bent Jensen nahm sich vor, den Rollstuhl zu verbessern und mit Bewegung zu versehen. Aber hydraulische oder pneumatische Lösungen kamen für ihn nicht infrage. Er war auf der Suche nach etwas völlig Neuem. Eine moderne Form der Bewegung. Der junge Maschinenbauingenieur Jensen kam auf die Idee der linearen Verstellung mithilfe eines kleinen Elektromotors und einer Spindel.
Diese Idee bildete die Grundlage seines neuen Unternehmens. 1984 wurde aus der Jensen Maschinenfabrik das Unternehmen Linak (abgeleitet von Linear Aktuator). Die ersten Antriebe wurden in landwirtschaftlichen Geräten eingesetzt. Es wurde jedoch schnell klar, dass eine elektrisch-lineare Bewegung vielseitig einsetzbar ist.
Anfang der 1990er-Jahre gab es einige CAD-Schreibtische, die man pneumatisch oder hydraulisch in der Höhe verstellen konnte. Geht man in der Geschichte weiter zurück, kommt man zum Jahr 1910, in dem das deutsche Unternehmen Reiss den ersten Sitz-Steh-Schreibtisch auf den Markt brachte. Der war ebenso wenig auf Knopfdruck verstellbar wie die CAD-Arbeitstische in den 90er-Jahren.
Die Idee, die Höhe eines Tisches zu verstellen, faszinierte die Techniker bei Linak. Die ersten Tische wurden mit den klassischen Antrieben verstellt, die auch im Industriebereich eingesetzt wurden. Das war Mitte der 1990er-Jahre. Einige von diesen frühen elektrisch höhenverstellbaren Tischen versehen noch heute ihren Dienst, was für die Qualität der dänischen Produkte spricht. Der nächste Schritt forderte eine komplette Neukonstruktion. Die Antriebstechnik musste in die Säule integriert werden. Nachdem alle konstruktiven Herausforderungen gemeistert waren, wurden die ersten höhenverstellbaren Arbeitstische mit Linak-Technologie auf den Markt gebracht. Der Erfolg blieb nicht aus. Dies war der Startschuss für eine neue Art des Arbeitens, nämlich dem Wechsel zwischen Sitzen und Stehen.
Gegenwart
Aus dem kleinen Metallbauunternehmen mit einer Handvoll Mitarbeitenden wurde ein global agierendes Unternehmen. Mit seinen innovativen Antriebslösungen bringt Linak nicht nur Bewegung in Bürotische, sondern auch in Klinikbetten, medizinische Geräte, Komfortbetten und in zahlreiche industrielle Anwendungen.
Mehr als 2.500 engagierte Mitarbeitende stehen für Linak – in mehr als 30 Tochtergesellschaften und mit zwölf Vertriebspartnern weltweit. Produktionsstätten gibt es in Dänemark, den USA, China, der Slowakei und Thailand. Die Erfahrung und die Branchenkenntnis von Linak tragen ebenso zur hohen Qualität der Produkte bei wie die umfangreichen Testprogramme und die automatisierte Fertigung.
Wenn man über den amerikanischen Traum – vom Tellerwäscher zum Millionär werden – spricht, dann kann man dies durchaus mit der Geschichte von Linak vergleichen. Aus einer Dorfschmiede wird eine Hightech-Firma, die als eines der marktführenden Unternehmen und vor allem als Innovator in ihrer Branche gilt. Linak setzt Standards. Und dabei weichen wir nicht von unserem Weg ab: ehrlich und authentisch, mit der typischen dänischen Freundlichkeit und dem Ziel, unsere Kunden jeden Tag ein Stückchen weiter zu bringen. Linak hat ein ganz besonderes Flair, einen Spirit, den man nur in wenigen Unternehmen findet. Wer einmal das Werk im dänischen Guderup besucht hat, der weiß, wovon ich spreche. Wir stehen für das, was wir tun: We improve your Life!“
Christoph Messing,
Geschäftsführer.
Lösungen
Der Sitz-Steh-Arbeitsplatz hat das Arbeiten maßgeblich verändert und die Gesundheit der Menschen, die viele Stunden am Tag im Büro arbeiten, wesentlich verbessert. Dazu hat Linak einen großen Teil beigetragen, denn das dänische Unternehmen hat nicht nur 1998 das erste System für einen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch auf den Markt gebracht, sondern den Sitz-Steh-Arbeitsplatz mit zahlreichen Innovationen optimiert.
2010 hat Linak die Zero-Technologie entwickelt. Damit konnte der Stromverbrauch im Stand-by-Modus von verstellbaren Bürotischen erheblich gesenkt werden. 2013 führte Linak die Piezo-Technologie ein. Dieser in der Säule integrierte Hardware-Schutz reagiert auf kleinste Hindernisse. Seit 2019 erweitert der Desk-Sensor das Linak-Programm. Er basiert auf Gyro-Technologie, die noch sensibler auf Hindernisse reagiert. Der Tisch stoppt sicher, egal ob er auf harte oder weiche Hindernisse fährt. Verpackt ist die Technologie in einem kleinen Stecker, der sich einfach installieren lässt.
Die Nutzung eines Sitz-Steh-Tischs hängt stark mit dem Thema Motivation zusammen. Erst wenn man abwechselnd im Sitzen und Stehen arbeitet, nutzt man die Vorteile, die ein Sitz-Steh-Tisch bietet. Es fehlt häufig ein kleiner „Anstupser“, eine Erinnerung bzw. ein persönlicher Gesundheitscoach, der immer mal wieder sagt: „Es wird Zeit aufzustehen!“ Auch hierfür hat Linak eine Lösung entwickelt. Das mit einem Red Dot ausgezeichnete Bedienelement DPG bietet eine integrierte Erinnerungsfunktion.
Hinzu kommt eine Software mit zahlreichen Funktionen. Sie berechnet, wie viele Kalorien im Stehen verbraucht werden. Sie erinnert in bestimmten Zeitintervallen daran, den Tisch nach oben bzw. unten zu fahren. Neben der Auf- und Ab-Steuerung kann der Nutzer sich Ziele für seine Bewegung setzen. Er kann entscheiden, ob er eine bestimmte Zeit lang am Tag im Stehen arbeiten oder wie viele Kalorien er im Stehen verbrennen möchte. Die aktuelle Tischposition kann ausgelesen und bevorzugte Positionen können voreingestellt werden. Ein Verlauf zeigt an, wie lange man im Stehen und im Sitzen gearbeitet hat.
Die elektrischen Hubsäulen von Linak werden nicht nur in Schreibtischen eingesetzt, sondern auch in zahlreichen anderen Möbeln wie TV-Lifts, interaktiven Smartboards oder Küchen. Gerade die Themen New Work und Homeoffice haben dazu beigetragen, mehr Funktionalitäten in Möbel zu integrieren. Die Coronakrise hat unser Leben umgekrempelt – auch unser Arbeitsleben. Zu Hause arbeiten ist keine exotische Arbeitsform, sondern wurde für viele zur Normalität. So wird in der Küche beispielsweise heute nicht mehr nur gekocht. Manchmal bleibt nur dieser Raum zum Arbeiten übrig. Damit auch die Arbeit am Küchentisch ergonomisch erträglich wird, macht die elektrische Höhenverstellung des Küchentischs durchaus Sinn. Auch Beistelltische, ausgestattet mit elektrischen Hubsäulen, sind zu populären Multifunktionstischen geworden.
Die steigende Popularität des Homeoffice führt zu neuen Anforderungen bei den Sitz-Steh-Tischen. Da wären zum einen die Themen Platz und Flexibilität. In vielen Wohnungen gibt es keinen eigenen Raum für ein Büro. Der Schreibtisch wird dann in eine kleine Nische im Schlafzimmer gestellt, in einer Ecke im Wohnzimmer oder in der Küche untergebracht. Eine Tischbreite von 180 cm lässt sich hier eher selten realisieren. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Montage des Tischs. Die sollte so einfach wie möglich sein, ohne große technische Anforderungen. 2015 hat Linak ein Tischgestell vorgestellt, das sich ganz einfach mit wenigen Handgriffen zusammenbauen lässt. Dieses als Desk Frame 1 bezeichnete Tischgestell lässt sich mit vielen Linak-Hubsäulen kombinieren. Dessen flexible Breiten lassen es zu, Tische mit einer Breite von nur einem Meter zu bauen. Eine weitere Variante ist der Desk Frame 2. Dessen intuitives Konzept bietet eine der schnellsten Möglichkeiten, einen qualitativ hochwertigen Sitz-Steh-Tisch zu bauen. Die Gestelllösung besteht nur aus wenigen Teilen, ist für eine einfache Montage gestaltet und verfügt über ein klares und zurückhaltendes Design, das die gesamte Verkabelung im vormontierten Träger verbirgt.
Linak GmbH
- Hersteller elektrischer Verstellsysteme
- Gegründet: 1907
- Standort: Nidda, Hessen
- Hauptsitz: Guderup, Dänemark
- Mitarbeitende: 2.440 weltweit
- linak.de
Linak arbeitet eng mit Designern und Entwicklern auf der ganzen Welt zusammen, um spannende Ideen für die Möbel der Zukunft zu entwickeln. 2014 wurde erstmals der Wettbewerb „Design meets movement“ durchgeführt: Designstudenten der Universität Wuppertal entwickelten Konzepte für den Schreibtisch der Zukunft.
2021 startete Linak diesen Wettbewerb erneut. Das Leben wandelt sich, das Arbeiten ändert sich, Räume werden neu definiert. Zu Beginn des Wettbewerbs stand die Frage, welche Rolle Möbel in Zukunft einnehmen und welche Funktionen sie haben werden.
Ein Semester lang haben sich die angehenden Industriedesigner mit diesem Thema beschäftigt. Im Research und in der Potenzialanalyse haben sie Schwerpunkte ermittelt: Raumtransformation, Individualisierung und multifunktionale Möbel. Der vielseitige Einsatz eines Möbels spielt heute mehr denn je eine Rolle, besonders wenn man an Urbanisierung oder das Arbeiten zu Hause denkt. Vor allem das Thema Homeoffice nahm eine große Rolle ein – das Verschmelzen von Arbeiten und Wohnen. Es entstanden flexible Sekretäre, ein multifunktionaler Esszimmertisch und ein mitwachsender Kinderzimmerschreibtisch. Außerdem ergonomische Sideboards mit viel Stauraum und cleveren Arbeitsmittellösungen.
BUCHTIPP: OFFICE BRANDS. Top-Marken für die BüroarbeitDer im Berliner PRIMA VIER Verlag erschienene Sammelband „OFFICE BRANDS. Top-Marken für die Büroarbeit“ stellt mit seinen 176 hochwertig produzierten Seiten ein opulentes Kompendium dar. Die 35 Top-Marken für Office, Homeoffice und dritte Arbeitsorte werden auf jeweils vier DIN-A4-Seiten ausführlich und reich bebildert porträtiert. Es handelt sich um erstklassige Hersteller, Zulieferer, Händler, Planer und Berater. Zusätzlich leiten Beiträge renommierter Markenexperten den Band ein. In diesen geht es um Purpose Brands, ein Leitsystem zur Selbstreflexion, zeitgemäße Markenführung und Brand Driven Transformation. „OFFICE BRANDS. Top-Marken für die Büroarbeit“, Robert Nehring (Hg.), PRIMA VIER Nehring Verlag, Berlin 2022, 176 Seiten, DIN A4. Erhältlich unter: my-officebrands.de. |