Ein Kollege führt einen (Video-)Call, zwei Plätze weiter lacht jemand laut auf und daneben läuft der Drucker, während andere versuchen, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Willkommen in der Realität offener Bürowelten! Die Experten von Prefom haben Lösungen für mehr Akustikkomfort in Open Workspaces.

Akustik ist überall und entscheidet darüber, ob ein Arbeitstag produktiv verläuft oder nicht. Abbildung: Preform
Wer in offenen Bürowelten produktiv bleiben will, braucht mehr als einen Schreibtisch und WLAN. Er braucht Ruhe. Oder besser gesagt: eine gute Raumakustik. Sonst wird aus dem Ort der Kollaboration schnell ein akustisches Minenfeld.
Raumakustik wirkt, ob wir wollen oder nicht
Gute Akustik merkt man nicht. Schlechte dagegen sofort. Wenn Gespräche unfreiwillig mitgehört werden, es zu ständigen Unterbrechungen kommt oder der eigene Gedankengang nicht mehr zu verfolgen ist, leidet nicht nur die Konzentration, sondern auch die Stimmung im Team. Und jetzt kommt der Trick: Akustik lässt sich gestalten – nicht mit einem Produkt, sondern mit einem System.
Wie ein Orchester: Warum Einzelmaßnahmen scheitern
Oliver Bader, technischer Leiter bei Preform, bringt es auf den Punkt: „Raumakustik ist wie ein gutes Orchester. Decke, Wände, Einrichtung, Materialien – jedes Element hat seine Rolle, aber nur im Zusammenspiel ergibt sich ein harmonischer Raum.“ Das bedeutet: Nicht einfach irgendwo schallabsorbierende Platten anbringen und hoffen, dass es leiser wird. Sondern den Raum als Ganzes denken. Wie sind Boden, Wände und Decke beschaffen? Wo sitzen die Menschen? Was passiert dort?

Decato Modul Scene von Preform: Der Schallschutz am Arbeitsplatz durch Schallabsorber an der Wand. Abbildung: Preform
Ein großer Fehler: Zu viel dämpfen
Klingt paradox, ist aber wahr: Zu viele oder falsch eingesetzte Absorber können den Raum sogar hellhöriger machen. Dann versteht man plötzlich jedes Wort – selbst, wenn man das gar nicht will. Und wer ständig ungewollt zuhören muss, kann sich nicht mehr auf die eigene Arbeit konzentrieren.
Viel hilft eben manchmal nicht viel. Nicht jedes Problem löst sich mit der höchsten Absorberklasse. Eine Lösung für dieses psychoakustische Phänomen des Zwangszuhörens? Gezielte, sendernahe Schallabsorption. Also dort eingreifen, wo der Lärm entsteht – direkt am Arbeitsplatz. Zum Beispiel mit Tischaufsätzen oder Stellwänden in Sprechrichtung. Der Schall wird dann früh abgefangen, bevor er sich im Raum ausbreiten kann.
Gefährdungsbeurteilung? Ja, auch bei Lärm im Büro
Gute Akustik ist nicht nur eine Frage des Wohlbefindens – sondern auch des Arbeitsschutzes. Denn laut Arbeitsschutzgesetz muss für jeden Arbeitsplatz eine Gefährdungsbeurteilung erstellt werden – inklusive Lärmbelastung. Das bedeutet: Raumakustik ist gesetzlich relevant. Und Chefs, die investieren, handeln nicht nur sozial, sondern auch rechtssicher.

Die Preform-Statement-Pieces: Discreto XL, Cube, Decampo Curve, Casa Meet. Abbildung: Preform
Drei Räume, ein Prinzip: Ruhe für den Kopf
Preform teilt moderne Büros in drei Kernzonen ein – alle mit ihrem ganz eigenen akustischen Anspruch:
- Hybrides Arbeiten: Hier finden Videocalls, Meetings und spontane Abstimmungen statt. Hier muss Verständlichkeit da sein, aber eben nur für die, die zuhören sollen. Um eine effektive Zusammenarbeit mit Menschen, die mobil arbeiten zu gewährleisten, hat Preform Akustiklösungen wie Casa Meet oder Discreto entwickelt: offen, aber gedämpft. Bis zu sieben Personen finden Platz – ohne das ganze Büro zu beschallen.
- Flexibles Arbeiten: Modular ist das neue Muss. Mobile Stellwände wie Decampo Curve verwandeln freie Flächen in fokussierte Arbeitsnischen – in Sekunden und ohne bauliche Eingriffe. Einfach schieben oder rollen, einstecken, loslegen. Und: Wer konzentriert arbeiten kann, arbeitet besser.
- Work-Café: Klingt nett – und ist es auch. Ein Raum, in dem Menschen zwanglos miteinander ins Gespräch kommen, sich vernetzen, Ideen austauschen – aber bitte ohne Kantinenlärm. Mit wohnlichen Elementen und akustisch cleveren Rückzugsinseln wird daraus ein Ort, an dem Gemeinschaft wächst – ohne dass der Lärmpegel gleich mitwächst.
Psychoakustik: Was gehört und was empfunden wird
Ein weiteres spannendes Feld: Psychoakustik. Denn nicht nur Dezibel zählen, sondern auch der Eindruck, den ein Raumklang hinterlässt. Die Psychoakustik beleuchtet die Verarbeitung von physikalischen Schallsignalen hin zum finalen subjektiven Höreindruck. Deshalb sollte das Büro so gestaltet werden, dass die Sprachverständlichkeit, Hallverhalten und Wahrnehmung von Klängen als möglichst angenehm empfunden werden. Und genau dieses subjektive Empfinden beeinflusst die Leistungsfähigkeit – oft mehr, als man denkt.
Fazit: Besser arbeiten beginnt mit Ruhe
Raumakustik ist kein dekoratives Beiwerk, sondern ein zentraler Baustein jeder Büroplanung. Sie ist nicht einfach ein technisches Thema, sondern auch ein kulturelles. Ein Büro mit guter Raumakustik fördert echten Austausch, schützt Rückzug und ermöglicht Fokus – in einem Umfeld, das sich sonst oft zu laut anfühlt. Das ist bei Preform kein Luxus, es ist Grundvoraussetzung für zukunftsfähige Arbeitswelten.