Gar nicht abgehoben: Interview mit Detlef Bernhardt vom Nuuuork BER

2023 ist der Cowor­king Space Nuuuork im Flug­ha­fen Ber­lin Bran­den­burg (BER) an den Start gegan­gen. Wir spra­chen mit dem Betrei­ber Det­lef Bern­hardt über die Ent­wick­lung und das Poten­zi­al die­ses Ortes.

OFFICE ROXX: Herr Bernhardt, Ihr Nuuuork liegt ideal – mitten im Flughafen BER. Wie ist die Idee zu diesem Coworking Space entstanden?

Det­lef Bern­hardt: Aus einer Aus­schrei­bung des Flug­ha­fens. Wir haben uns inten­siv in Work­shops mit renom­mier­ten Exper­ten aus­ge­tauscht, um her­aus­zu­fin­den, ob ein Cowor­king Space vor dem Check-in über­haupt funk­tio­nie­ren kann. Mit inno­va­ti­ven Kon­zep­ten und einer star­ken Social-Media-Stra­te­gie haben wir uns ent­schie­den, die­se ein­ma­li­ge Mög­lich­keit zu nut­zen und Nuuuork zu realisieren.

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, der BER auch nicht. Im Nuuuork funktioniert aber alles?

Nuuuork befin­det sich in einem kon­ti­nu­ier­li­chen Ent­wick­lungs­pro­zess, um den Bedürf­nis­sen unse­rer Nut­zer gerecht zu wer­den. Wir sehen uns als einen Raum für Netz­wer­ken und inno­va­ti­ve Zusam­men­ar­beit, unter­stützt durch moderns­te Tech­no­lo­gien und eine freund­li­che Atmosphäre.

Sie sind eigentlich Gastronom. Dann kann sich auch das Speisenangebot im Nuuuork sehen lassen?

Abso­lut, wir bie­ten eine brei­te Palet­te an Spei­sen und Geträn­ken, von gesun­den Bowls bis hin zu Crois­sants und Kaf­fee­spe­zia­li­tä­ten. Unser Ziel ist es, den viel­fäl­ti­gen Ansprü­chen unse­rer Gäs­te gerecht zu wer­den und ihnen eine ange­neh­me Umge­bung zum Arbei­ten und Netz­wer­ken zu bieten.

Wie viele Plätze bietet Nuuuork BER?

Wir haben 29 Arbeits­plät­ze, die von Arbeits­tre­sen über gemüt­li­che Loun­ge­ses­sel bis hin zu akus­tisch abge­schirm­ten Dreh­stüh­len rei­chen. Unser High­light ist der mul­ti­funk­tio­na­le Mee­ting­raum, die Yel­low Box, die Platz für bis zu acht Per­so­nen bie­tet und mit moderns­ter Medi­en­in­fra­struk­tur für Video­kon­fe­ren­zen, Pod­casts und Live-Strea­ming aus­ge­stat­tet ist. Wir bie­ten auch jun­gen Musi­kern die Mög­lich­keit, ihre DJ-Sets direkt im Her­zen des BER auf­zu­neh­men und live auf You­tube auszustrahlen.

Wie ist die durchschnittliche Auslastung? Wann ist es besonders voll?

Die Aus­las­tung vari­iert stark je nach Rei­se­auf­kom­men. Typi­sche Stoß­zei­ten sind klas­si­sche An- und Abrei­se­ta­ge wie Sonn­tag, Mon­tag, Don­ners­tag und Frei­tag. Wir pas­sen unser Ange­bot fle­xi­bel an die­se Schwan­kun­gen an.

Was gefällt Ihren Nutzern neben der Lage am besten?

Unse­re Gäs­te schät­zen vor allem die ruhi­ge und ent­span­nen­de Atmo­sphä­re, die wir inmit­ten des geschäf­ti­gen Flug­ha­fens bie­ten. Sie kön­nen hier sowohl pro­duk­tiv arbei­ten als auch ihre „Me-Time“ genie­ßen, bevor sie ihre Rei­se fortsetzen.

Wie hoch sind Ihre Preise?

Ein Arbeits­platz kos­tet per Online-Buchung zwölf Euro pro Stun­de, inklu­si­ve High-Speed-WiFi und allen genann­ten Annehm­lich­kei­ten. Der Mee­ting­raum kann für 60 Euro pro Stun­de gebucht wer­den. Spe­zi­el­le Ange­bo­te wie Pod­cast-Auf­nah­men oder DJ-Sets wer­den indi­vi­du­ell ver­han­delt. Walk-in-Gäs­te kön­nen Plät­ze nach dem Prin­zip „first come, first ser­ve“ nutzen.

Sind Sie zufrieden mit der bisherigen Entwicklung von Nuuuork?

Ja, wir sind sehr zufrie­den. Nuuuork hat sich dank sei­ner ein­zig­ar­ti­gen Mischung aus Inno­va­ti­on und Ber­li­ner Charme als effek­ti­ves Mar­ke­ting­in­stru­ment erwie­sen. Wir befin­den uns bereits in Ver­hand­lun­gen für span­nen­de Koope­ra­tio­nen und hof­fen, bald mehr dar­über berich­ten zu können.

Welches Potenzial sehen Sie in dem Standort?

Das Poten­zi­al am Stand­ort BER hängt stark von der wei­te­ren Ent­wick­lung des Flug­ha­fens ab. Aller­dings haben wir bereits über die Gren­zen des BER hin­aus Gehör gefun­den. Der BER wur­de kürz­lich als belieb­tes­ter Flug­ha­fen Euro­pas aus­ge­zeich­net, was uns opti­mis­tisch stimmt.

Wie blicken Sie generell auf die Zukunft des Coworkings? Die Wework-Pleite hat viele verunsichert. Ist Coworking am Ende oft nur eine gute Geschichte, aber kein Business Case?

Mein Geschäfts­part­ner Andre­as Schmidt bringt es auf den Punkt: „Cowor­king bie­tet eine agi­le Lösung für Start-ups, KMUs und pro­jekt­be­zo­ge­ne Teams, um star­re Miet­ver­trä­ge zu umge­hen. Lang­fris­ti­ge Ver­trä­ge wer­den durch fle­xi­ble Model­le ersetzt, wie sie bei­spiels­wei­se Design Offices anbie­tet. Der kurz­fris­ti­ge Bedarf an Arbeits­plät­zen, beson­ders auf Rei­sen, wächst ste­tig. Unse­re Part­ner von One Cowor­king in Ber­lin bie­ten sogar Cowor­king-Roa­ming an. Das Kon­zept Cowor­king ent­wi­ckelt sich stän­dig wei­ter und ist defi­ni­tiv zukunftsweisend.“

Vielen Dank.

Die Fra­gen stell­te Robert Nehring.