Eine Studie der AV-Experten von Jabra hat untersucht, wie sich Menschen in hybriden Meetings verhalten und welche Rolle die technische Ausstattung dabei spielt. Eine wichtige Erkenntnis: In physischen Meetings ist die Mitwirkung im Schnitt höher als in Videomeetings.
Eine weitere zentrale Erkenntnis der Studie „Meeting Great Expectations: Behaviour, Emotion and Trust“, die Jabra zusammen mit dem LSE Behavioural Lab durchgeführt hat, ist, dass sich in hybriden Meetings die Beteiligung remote Teilnehmender um 84 Prozent gesteigert hat, wenn professionelle Headsets und Kameras benutzt wurden.
Vertrauen herstellen
In aller Regel lässt sich Vertrauen aus der Ferne schwieriger herstellen als im persönlichen Gespräch. In hybriden Meetings hat die eingesetzte Technik jedoch erheblichen Einfluss darauf, wie sehr Teilnehmende anderen vertrauen, so die Studie. Alle Meeting-Teilnehmenden berichteten von einem deutlich höheren Maß an Vertrauen und Klarheit, wenn sie professionelle Technik nutzen konnten. Durch den Einsatz von Technik stieg die Klarheit um 27 Prozent. Als Folge nahmen das Vertrauen um 16 Prozent, die Ausdruckskraft um 35 Prozent und die wahrgenommene Qualität des Inputs um 47 Prozent zu im Vergleich zu Meetings, in denen integrierte oder minderwertige Technik verwendet wurde, heißt es in der Studie.
Insbesondere die Remote-Anwender erzielten in der Zusammenarbeit mit anderen Remote-Teilnehmenden, die auch professionelle Videotechnik einsetzten, bessere Vertrauenswerte (22 Prozent) als diejenigen, die die integrierte Audio- und Videotechnik ihrer Laptops verwendeten. Laut den Studienmachern zeigt sich daran, dass hochwertige Kollaborationslösungen die Zusammenarbeit der Teilnehmenden erheblich verbessern und dass Veränderungen des Mindsets und des Verhaltens an die Technik gekoppelt sind. „Es ist unsere Aufgabe, sinnvolle menschliche Interaktion in Meetings zu fördern, und zwar auf einem Niveau, das mit der Kommunikation von Angesicht zu Angesicht vergleichbar ist“, sagt Holger Reisinger, SVP bei Jabra. „Hochwertige, professionelle Technologie für hybride Meetings ist eine entscheidende Investition, um echte Zusammenarbeit zu ermöglichen.“
Kultur und Technik
Zwar wurde festgestellt, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Vertrauen und Technik in Meetings gibt, aber die Studie deckte auch klare kulturelle Unterschiede auf, die sich unabhängig von der Technik auf Meetings auswirken. Statistisch signifikante Unterschiede gab es bei der Meinungsäußerung: Die Studienteilnehmer in Europa führten deutlich mehr Dialoge als ihre Kollegen in Asien – unabhängig davon, ob sie per Remote-Zugriff oder in einem realen Besprechungsraum zusammenarbeiteten. Sie zeigten in allen Versuchsumgebungen etwa 39 Prozent mehr verbale Beteiligung. Beim Thema Aufmerksamkeit zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Studienteilnehmern aus Europa und denen aus anderen Kontinenten. Im Vergleich zu ihren europäischen Kollegen wiesen Teilnehmende aus Asien in Meetings eine um 134 Prozent höhere Aufmerksamkeit auf.