Das Jahr 2024 bringt für die Druckbranche wieder einige Herausforderungen und Chancen mit sich, insbesondere im Hinblick auf die damit verbundene Infrastruktur und Technik. Torsten Bechler, Manager Product Marketing bei Sharp Business Systems Deutschland, stellt fünf zentralen Trends vor.
1. KI im Druckprozess
In der Druckbranche werden wir zunehmend KI-basierte Technologien und Prozesse sehen, die Unternehmen dabei unterstützen, Druckvorgänge zu vereinfachen und zu personalisieren. Bei der Dokumentenerfassung und den damit verbundenen Arbeitsabläufen – zum Beispiel der Klassifizierung von Dokumenten sowie der Extraktion von Informationen aus diesen – findet KI bereits Anwendung. Ebenso verbessert KI die Nutzererfahrung, indem sie Kunden, Händlern und Servicetechnikern einen schnellen Zugang zu Support-Inhalten ermöglicht.
Gleichzeitig kann KI aber auch zur Bedrohung für Unternehmen werden, wenn Hacker und andere böswillige Akteure sie nutzen, um die Drucksicherheit zu gefährden. Gerade beim Drucken müssen Hersteller und Unternehmen deshalb ihre Prozesse kontinuierlich evaluieren und die neuesten Entwicklungen im Bereich KI in ihre Sicherheitsstrategie einfließen lassen.
2. Drucksicherheit
Die Sicherheit von Geschäftsinformationen in physischer und digitaler Form ist für jedes Unternehmen unerlässlich. Drucksicherheit ist dabei ein Teilbereich, der oftmals vernachlässigt wird: Wie eine Studie von Sharp aus dem Jahr 2023 zeigt, verfügen 32 Prozent der befragten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nicht über adäquate Sicherheitsmaßnahmen für ihre Bürodrucker – vor allem in KMU fehlen dafür oft die Ressourcen und das notwendige IT-Fachwissen. Dennoch müssen Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, die Sicherheit all ihrer Endgeräte inklusive ihrer Drucker und Scanner priorisieren, um rechtliche, finanzielle und Reputationsschäden zu minimieren.
Umfassende Sicherheit lässt sich am besten erreichen, indem die bereits in die Geräte integrierten Sicherheitstechnologien und erweiterten Angebote des Geräteherstellers optimal genutzt werden, wie beispielsweise der Print Security Service von Sharp.
3. Clouddaten
Zahlreiche Unternehmen haben die Migration ihrer Daten und Prozesse in die Cloud eingeleitet oder schon abgeschlossen. In Zukunft wird es vor allem darum gehen, wie sie die dadurch verfügbaren Clouddienste bestmöglich für sich nutzen können. Entscheidend dafür wird sein, den Unternehmen zu ermöglichen, die eigenen Daten optimal einzusetzen und abzusichern. Diese Daten müssen zudem sicher und effizient geteilt werden können, und zwar nicht nur beim Drucken, sondern bei jedem Kommunikations- und Kollaborationsprozess innerhalb des Unternehmens.
Kontinuierliches Monitoring und regelmäßige Audits der Cloudinfrastruktur helfen dabei, Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Dazu gehört auch die Überwachung von Nutzeraktivitäten, Konfigurationen und Systemprotokollen. Daher wird in Zukunft die Erstellung passender Workflows für den schnellen und effizienten Datenzugriff innerhalb eines Unternehmens entscheidend sein. Das gilt insbesondere für die zunehmende Nutzung von KI, mit der Informationen schneller als zuvor gesichtet und abgerufen werden können.
4. Automatisierung
Die Automatisierung von Unternehmensprozessen schreitet weiter voran und ermöglicht mehr Produktivität bei gleichzeitig sinkenden Kosten. Da viele Daten und Informationen nach wie vor in analoger Form vorliegen – gerade in KMU – und diese in digitale Prozesse eingefügt werden müssen, bleiben Multifunktionsdrucker (MFPs) für viele Unternehmen weiterhin ein wichtiges Werkzeug für die Automatisierung von Arbeitsabläufen.
Wie bei vielen anderen Anwendungsfällen wird dieser Prozess durch den Einsatz von KI in Zukunft signifikant vereinfacht werden, da verschiedene Hürden, wie kostspielige Beratung und die maßgeschneiderte Erstellung und Konfiguration von Systemen, wegfallen.
5. Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeits- und Umweltfragen haben in den vergangenen Jahren für viele Unternehmen an Bedeutung gewonnen. Entsprechende Gesetze und Regulationen sind bereits in Kraft getreten oder liegen dem Gesetzgeber aktuell als Entwurf vor. Dazu zählt beispielsweise die Verordnung über die umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte (Eco-Design for Sustainable Products Regulation, ESPR), mit der die Energieeffizienz und weitere Aspekte der Umweltverträglichkeit von Produkten in der EU verbessert werden soll.
Im Rahmen der ESPR-Verordnung soll zudem die Lebensdauer von Komponenten verändert werden. Im Hinblick auf Druckprozesse planen Unternehmen, ihre Geräte im Durchschnitt alle fünf Jahre zu erneuern. In diesem Fall wird vor allem die Fernüberwachung und -wartung von Druckgeräten dazu beitragen, ihre Lebensdauer zu erhöhen und so den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Auch die zunehmende Entwicklung von MFPs und anderen Druckgeräten als „Appliances“, sprich als Geräte, die über ihre gesamte Lebensdauer hinweg ohne Wartung ihrer Komponenten auskommen können, werden entscheidend dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Torsten Bechler, Manager Product Marketing, |