Wer nachhaltig leben und arbeiten möchte, muss schleunigst umdenken – auch beim Schreiben. Klimafreundliche Schreibmaterialien sind längst auf dem Markt. Die Bio-Journalistin Doreen Brumme erklärt, worauf es hierbei ankommt.
Das Angebot an Schreibgeräten ist vielfältig: Bleistifte, Buntstifte, Filzstifte, Fineliner, Gelroller, Marker, Kugelschreiber, Tintenroller, Füllfederhalter und viele mehr. Leider ist der Großteil davon aus Kunststoff gemacht, dessen Basis fossiles Erdöl ist. Wer umweltfreundlicher schreiben möchte, sollte zu nachhaltigeren Alternativen greifen. Zum Beispiel zu Stiften aus nachwachsenden Materialien wie öko-korrekt erzeugtem und biologisch abbaubarem Recyclingpapier, unlackiertem Holz, Zuckerrohr, Gras und anderem.
Der grüne Klassiker
Bei der Wahl eines grünen Schreibgeräts spielt auch die Schreiblänge eine Rolle, die sich in Kilometern messen lässt. Hier kommt der Bleistift auf 20 bis 56 km. Der Klassiker unter den Stiften lässt damit moderne Kugelschreiber mit Großraumminen (6,5 bis 10 km), Standardminen (1 bis 10 km) sowie Roller mit Gelminen (0,5 bis 1,2 km) und Schulfüller mit Tintenpatronen (0,3 km) weit hinter sich.
In wohlhabenden Wegwerfgesellschaften wie unserer schreiben wir Blei- und Buntstifte oft nicht mehr bis zum Stiftende aus. Diese Verschwendung lässt sich mit der Anschaffung einer praktischen Bleistiftverlängerung beenden, die schon unsere Urgroßeltern benutzten. Und wenn der schließlich verbleibende Stiftstummel Samen enthält wie beispielsweise der des Sprout, dann kann daraus sogar noch ein Pflänzchen wachsen, etwa aromatisches Basilikum.
Nachhaltiges Papier
Noch kommen wir im Büro nicht ohne Papier aus. Doch wenn wir es schon zum Beschreiben, Ordnen oder Versenden verwenden, sollte es möglichst recycelt sein. Der Grund: Beim Herstellen von ungebleichtem Recyclingpapier werden laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) 60 Prozent weniger Energie und 70 Prozent weniger Wasser verwendet als für Papier aus Frischfasern. Zuverlässige Gütezeichen für Recyclingpapier sind Greenpeace zufolge der Blaue Engel, UWS und Ökopa plus. Eine Alternative zu Frischfaserpapier aus langsam wachsendem Holz sind zudem Papiere aus schnell wachsenden Fasern wie Hanf und Gras.
Papiersparen ist definitiv angesagt – auch im Büro. Dazu müssen wir umdenken und Papier wertschätzender behandeln als bislang. Zudem müssen papierverbrauchende Strukturen durch papierarme oder papierlose ersetzt werden.
Weiteres Verbrauchsmaterial
Neben Stiften und Büromaterialien aus Papier gilt es, auch bei Verbrauchsmaterialien wie Tinte und Toner auf Nachhaltigkeit zu achten. Umweltbewusster Verbrauch fußt hier einerseits auf Sparsamkeit: Nur das Nötigste wird gedruckt – und zwar beidseitig und wenn möglich in Schwarz-Weiß. Andererseits sind Druckerpatronen zum Wiederauffüllen nachhaltiger als Einmal-Patronen. Dies insbesondere dann, wenn sie in mineralölfreier Qualität daherkommen.
Zum Heften von Papieren gibt es neben Geräten, die Metallklammern verbrauchen, auch solche Modelle, die klammerlos funktionieren: So heftet etwa die Lösung Handy von Plus Europe durch Papierlaschen.
Doreen Brumme, Freie Bio-Journalistin. |