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Aufstehen statt umfallen: Gesundheitsmanagement im Arbeitsalltag

Der Leis­tungs­druck auf Arbeit­neh­mer in der moder­nen Arbeits­welt ist enorm. So man­cher fühlt sich dem nicht gewach­sen. Was das für das betrieb­li­che Gesund­heits­ma­nage­ment bedeu­tet, erläu­tert die Publi­zis­tin und Wirt­schafts­psy­cho­lo­gin Dr. Alex­an­dra Hildebrandt.

Mitarbeiter sollten durch Sportangebote unterstützt werden. Abbildung: Pexels

Mit­ar­bei­ter soll­ten durch Sport­an­ge­bo­te unter­stützt wer­den. Abbil­dung: Pexels

Wo stehen wir?

Vie­le Arbeit­neh­mer sehen die aktu­el­le Ent­wick­lung mit Sor­ge, haben Angst vor dem Weg­fall ihrer Jobs oder davor, den gestie­ge­nen Anfor­de­run­gen nicht mehr gewach­sen zu sein. Der Digi­tal­ver­band Bit­kom geht davon aus, dass schon in weni­gen Jah­ren jeder zehn­te Arbeits­platz von Robo­tern besetzt wer­den kann. Auch wenn nie­mand Aus­maß und Geschwin­dig­keit genau ein­schät­zen kann, ist die Ver­un­si­che­rung groß. Hin­zu kommt ein enor­mer Leis­tungs­druck, denn über­for­der­te Orga­ni­sa­tio­nen über­for­dern die Indi­vi­du­en: Nur wer etwas leis­tet und sich zu „ver­kau­fen“ weiß, ist schein­bar etwas wert. Eini­ge Men­schen glau­ben sogar, dass ihr Leben durch Leis­tung kon­trol­lier­bar wird: Wenn sie genug leis­ten, kön­nen sie sich Sicher­heit und Glück kau­fen. Mit die­ser Ent­wick­lung ver­bun­den ist auch ein Anstieg psy­chi­scher Erkran­kun­gen, der durch Sta­tis­ti­ken der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­run­gen und durch die stei­gen­den Zah­len zur Früh­ver­ren­tung durch die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung Bund bestä­tigt wird. Inzwi­schen steht jeder Fünf­te unter Dau­er­stress, der dazu führt, dass Den­ken und Füh­len getrennt sind. Aus dem jüngst erschie­ne­nen „Psy­cho­re­port 2019“ der Deut­schen Ange­stell­ten-Kran­ken­kas­se geht her­vor, dass sich die Krank­schrei­bun­gen auf­grund psy­chi­scher Pro­ble­me in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren mehr als ver­drei­facht haben. Die Anzahl der gemel­de­ten Fehl­ta­ge ist 2018 bun­des­weit um 2,5 Pro­zent auf durch­schnitt­lich 15,5 Fehl­ta­ge pro Erwerbs­per­son gestie­gen (Quel­le: TK-Gesund­heits­re­port 2019).

Das Prä­ven­ti­ons­ge­setz, das seit 2016 gilt, erlaubt es Kran­ken­kas­sen, die Gesund­heit von Ange­stell­ten zu unter­stüt­zen (gilt nur für die indi­vi­du­el­le För­de­rung ein­zel­ner Mit­ar­bei­ter). Prof. Dr. Sonia Lipp­ke von der Jacobs Uni­ver­si­ty Bre­men und PD Dr. Aike Hes­sel von der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung Olden­burg-Bre­men haben die Effek­ti­vi­tät ver­schie­de­ner gesund­heits­för­dern­der und prä­ven­ti­ver Maß­nah­men in Bezug auf die Erwerbs­fä­hig­keit und die kör­per­li­che Akti­vi­tät unter­sucht. Dazu wur­den die Daten von 4.023 Stu­di­en­teil­neh­mern mitt­le­ren Alters aus 27 ver­schie­de­nen Stu­di­en analysiert.

Die wich­tigs­ten Ergebnisse:

  • Mit­ar­bei­ter indi­vi­du­ell bei einer gesün­de­ren Lebens­wei­se zu unter­stüt­zen (zum Bei­spiel durch Sport­an­ge­bo­te) ist nach­weis­lich nütz­lich, aller­dings sind unter­neh­mens­wei­te Ände­run­gen der Arbeits­um­ge­bung noch wirk­sa­mer (man­geln­de Bewe­gung bei klas­si­schen Büro­jobs soll­te durch die ergo­no­mi­sche Gestal­tung der Arbeits­um­ge­bung und des Arbeits­plat­zes redu­ziert werden).
  • Die Gestal­tung der Arbeits­tä­tig­keit und der Arbeits­be­din­gun­gen sowie betrieb­li­che Rah­men­be­din­gun­gen sind zen­tral bei der Gesundheitsförderung.
  • Emp­foh­len wer­den Work­shops zu Zeit- und Selbst­ma­nage­ment, pro­fes­sio­nell ange­lei­te­ter Pau­sen­s­port und in den Work­flow ein­ge­bau­te Bewe­gungs­ein­hei­ten, die die Moti­va­ti­on der Mit­ar­bei­ter fördern.
  • Sind Mit­ar­bei­ter zufrie­de­ner, moti­vier­ter und gesün­der, dann ist das auch ein wesent­li­cher Bestand­teil für den wirt­schaft­lich nach­hal­ti­gen Erfolg des Unternehmens.
  • Stra­te­gi­sches Gesund­heits­ma­nage­ment ist wesent­lich, damit der lang­fris­ti­ge Erfolg sicher­ge­stellt wird.

BGM muss Bestandteil der strategischen Unternehmensführung sein

Betrieb­li­ches Gesund­heits­ma­nage­ment (BGM) hat das Ziel, betrieb­li­che Rah­men­be­din­gun­gen so zu gestal­ten, dass die Mit­ar­bei­ter­ge­sund­heit und Pro­duk­ti­vi­tät des ein­zel­nen Men­schen sowie des gesam­ten Unter­neh­mens nach­hal­tig gestärkt wer­den. „Gut qua­li­fi­zier­te und gesun­de Mit­ar­bei­ter sind für die Zukunft Deutsch­lands und im Kon­text des demo­gra­fi­schen Wan­dels ele­men­tar für die betrieb­li­che und gesell­schaft­li­che Wert­schöp­fung“, schreibt der Per­so­nal­ex­per­te und Unter­neh­mer Wer­ner Neu­mül­ler im Buch „CSR und Sport­ma­nage­ment“. Am Bei­spiel der Neu­mül­ler Unter­neh­mun­gen, Part­ner der Indus­trie im Umfeld der Per­so­nal- und Inge­nieur­dienst­leis­tung, zeigt er hier, dass Vor­sor­ge und ein effi­zi­en­tes nach­hal­ti­ges Gesund­heits­ma­nage­ment wesent­lich für die akti­ve Gestal­tung der Gesund­heit sind. Im Mit­tel­punkt steht ein ganz­heit­li­cher Blick auf die Bedürf­nis­se der Mit­ar­bei­ter. Unter dem Namen „Take Care“ wer­den ihnen Gesund­heits­lei­tun­gen ange­bo­ten. Sie sind nicht nur ein­ge­bun­den, wenn es um die Aus­wahl der Bau­stei­ne von Fit­ness- oder Gesund­heits­pro­gram­men geht, son­dern beno­ten auch jede ein­zel­ne Maß­nah­me. Es genügt nach Ansicht des HR-Exper­ten nicht, ledig­lich Maß­nah­men zur Gesund­erhal­tung zu ent­wi­ckeln und theo­re­tisch zu ver­mit­teln. Viel­mehr müs­sen Unter­neh­men in der Beleg­schaft auch dafür wer­ben und sie fest in der Unter­neh­mens­kul­tur verankern.

Die Japa­ner legen bekannt­lich das höchs­te Arbeits­tem­po vor, haben nur ein­ein­halb Wochen Urlaub im Jahr und ster­ben mit­un­ter am Karo­shi (Tod durch Über­ar­bei­ten). Den­noch lei­den dort auf­fal­lend wenig Men­schen an stress­be­ding­ten Krank­hei­ten. Der Zeit­for­scher Robert Levi­ne führt dies zum einen auf ihre tra­di­tio­nell cho­le­ste­rin­ar­me Ernäh­rung zurück, zum ande­ren aber auf das in japa­ni­schen Unter­neh­men herr­schen­de Gemein­schafts­ge­fühl (Euro­pä­er und Ame­ri­ka­ner ver­ste­hen sich meis­tens als Indi­vi­dua­lis­ten, wäh­rend die Japa­ner stär­ker im Kol­lek­tiv auf­ge­hen). Auch die­ser Aspekt gehört zum vor­aus­schau­en­den BGM, wo Aspek­te der Mit­ar­bei­ter­ge­sund­heit in die Pla­nung und Durch­füh­rung betrieb­li­cher Ver­än­de­rungs­pro­zes­se inte­griert wer­den. Die früh­zei­ti­ge Infor­ma­ti­on und Ein­be­zie­hung der Beschäf­tig­ten in geplan­te Neue­run­gen ist dabei ein wei­te­rer Teil der gesun­den Gestal­tung von Veränderungsprozessen.

So ent­stand im Rah­men der kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­bes­se­rung des Gesund­heits­ma­nage­ments an die Umfra­ge zur psy­chi­schen Belas­tung am Arbeits­platz bei Neu­mül­ler anschlie­ßend die Idee, den „Feel Good“-Bereich aus­zu­bau­en. „Wir tun dies im kla­ren Ver­ständ­nis des Mit­ein­an­ders. Eine schlech­te Unter­neh­mens­kul­tur und Füh­rung macht Mit­ar­bei­ter nach­weis­lich krank“, so Neu­mül­ler. Als Füh­rungs­kraft setzt er sich des­halb auch dafür ein, Kol­lek­ti­vi­tät her­zu­stel­len, Mit­ar­bei­ter zu moti­vie­ren, sich mit ande­ren zusam­men­zu­schlie­ßen und gemein­sam zu über­le­gen, ob und wie sich Arbeits­si­tua­tio­nen ent­span­nen las­sen. Denn Men­schen sind zual­ler­erst sozia­le und emo­tio­na­le Wesen, die eine gleich­ge­sinn­te Gemein­schaft für den sozia­len Aus­tausch brauchen.

Wei­ter­füh­ren­de Informationen:

 

Dr. Alex­an­dra Hildebrandt,

Publi­zis­tin, Wirt­schafts­psy­cho­lo­gin und Nachhaltigkeitsexpertin.

Twit­ter: @AHildebrandt70

Foto: Nico­le Simon

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