Nicht von der Stange sind die Räume der Lautsprecher Teufel GmbH im denkmalgeschützten Bikini Berlin. Zwischen Zoo und Gedächtniskirche hat das Architekturbüro Baasner auf vier Etagen mit 2.800 m² pfiffige Büroideen umgesetzt, die die Vielschichtigkeit des Ortes und des Unternehmens aufgreifen.
Das in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre erbaute Bikini-Haus liegt als Grenze zwischen Urwald (Zoo und Tiergarten) und Innenstadt (Breitscheidplatz mit Gedächtniskirche). Damit ist es ein idealer Ort für die Lautsprecher Teufel GmbH, einen kleinen, aber feinen Spezialanbieter, der aus zwei völlig unterschiedlichen Brands besteht: aus dem Lautsprecherhersteller Teufel mit eher wildem Image und dem Anbieter von Streamingsystemen Raumfeld, der auf ein jüngeres, designorientiertes Publikum zielt.
Für Fokussierung
Bei der Gestaltung der Arbeitsbereiche entschied sich das Architekturbüro Baasner für ein eher ruhiges und farblich zurückhaltendes Konzept, um eine konzentrierte Atmosphäre zu schaffen. Sie sind daher streng in Schwarz-Weiß gehalten: unten schwarzer Teppich, schwarze Tischgestelle und Bürostühle, oben weiße Arbeitsflächen, weiße Möbel, Wände und Akustikdecken.
Anregende Atmosphäre
In den Fluren, Besprechungsräumen, Thinktanks und der Social-Area wurde hingegen individueller und wilder mit Möbeln, Farben und Materialien umgegangen. Dort sollte eine anregende, inspirierende Umgebung entstehen. Beispielsweise setzen in den Besprechungsräumen farbige Stühle und große Big-Prints von den Veranstaltungsorten, deren Namen die Räume tragen, Akzente: Woodstock, Royal Albert Hall, Waldbühne und Central Park. Die Social-Area wurde als vielfach nutzbare Fläche konzipiert, die sich sowohl für Meetings, Mittagspausen und Partys als auch für die Weihnachtsfeier eignet. Clever: eine aufklappbare Teeküche. Offen ist sie eine Bar, geschlossen ein schickes, unauffälliges Möbel. Wie diverse Sideboards, Einzeltische, Loungemöbel, Bars, Terrassenmöbel und Meetingpoints wurde sie von Baasner für das Objekt entworfen und mit Serienmöbeln kombiniert. Schreib- und Besprechungstische stammen von CEKA, Bürostühle von Vitra, Besprechungs-, Lounge- und Bistrostühle von Arper.
Großes Tennis
Für die fünf Thinktanks schlug das Architekturbüro Baasner rund 20 Themen vor, aus denen sich die Mitarbeiter von Teufel fünf aussuchen durften. Eines der gewählten ist „Whiteroom“: ein komplett weißer Raum, dessen Wände als Whiteboards verwendet werden können und dessen Fenster – bis auf einen skylineartigen Sehschlitz – mit Mattierungsfolie beklebt sind. Ein weiterer Thinktank wurde einem Bandproberaum nachempfunden. Beim „Tennisraum“ hängen Tennisbälle von den Decken, Tennisrasen liegt auf dem Boden und rundum sind die Zuschauer von Wimbledon zu sehen. Im „Boxring“ hängt ein Sandsack vor alten Spinden. Und im „Safariraum“, aus dem der Blick auf das Affengehege des Zoos fällt, liegen Fernrohr, Gewehr und Tigerfell parat – natürlich alle unecht.
Beschwingte Meetings
Da die Mitarbeiterzahl von Teufel in den letzten Monaten stark gewachsen ist, wurden die neuen Räume im Bikini Berlin schon kurz nach der Einweihung zu klein. Gleich gegenüber im Europa-Center aus den 1960er Jahren bezog Teufel deshalb weitere 600 m2, ebenfalls vom Büro Baasner gestaltet. Unter anderem gibt es dort einen „hängenden Konferenzraum“, bei dem Schaukeln als Stühle und Tische dienen.