Bereits zum fünften Mal haben wir Sie zum Thema Raumklima im Büro befragt. Weit über 600 Bürobeschäftigte haben an der diesjährigen Umfrage im Auftrag der Initiative PrimaBüroKlima teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen: Es gibt punktuell Fortschritte – insgesamt bleibt aber jede Menge Handlungsbedarf.
Die Raumluftqualität bleibt ein entscheidender Faktor für Gesundheit, Produktivität und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Die Ergebnisse unserer vierten Prima-Büroklima-Umfrage im vergangenen Jahr zeigen, dass das Bewusstsein für ein gesundes Raumklima nach wie vor hoch ist, ebenso wie die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Dennoch bewerteten die Befragten das Raumklima im Corporate Office lediglich als „mittelmäßig“.
Und wie steht es im Jahr 2025 um die Raumluftqualität in Büroumgebungen? Um das herauszufinden, haben wir vom 1. bis 14. September 2025 erneut eine Umfrage unter den Lesern des OFFICE ROXX Blogs durchgeführt. Sie bestand im Wesentlichen aus 13 Fragen.
Gesamtnote: Mini-Schritt nach vorn
Auf die Frage, welche Schulnote sie dem Raumklima in ihrem Firmenbüro aktuell geben würden, vergaben die Befragten im Durchschnitt eine 2,8. Das ist etwas besser als 2024 (3,0) und 2023 (3,3) – aber nahezu identisch mit den Werten von 2022 (2,8) und 2021 (2,7). Ein starker Trend nach oben ist nicht erkennbar, aber die Tendenz stimmt. Bis zu einem wirklich guten Büroklima ist es noch ein weiter Weg – zumindest aus lufttechnischer Sicht.

Die Umfrageteilnehmer vergaben im Durchschnitt die Schulnote 2,8 für das Raumklima in ihrem Firmenbüro. Abbildung: OFFICE ROXX
Beschwerden bleiben hartnäckig
Auch in diesem Jahr berichteten viele Umfrageteilnehmer von gesundheitlichen Beschwerden und Symptomen, die möglicherweise auf ein schlechtes Raumklima am Büroarbeitsplatz zurückzuführen sind. Am häufigsten wurden wie in den Jahren zuvor trockene Augen genannt (43 Prozent). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Kopfschmerzen (28 Prozent) und Konzentrationsprobleme (25 Prozent). Weitere Symptome sind trockene Schleimhäute (17 Prozent), Müdigkeit (15 Prozent), trockene Haut sowie Stimmprobleme (jeweils zwölf Prozent). Nur etwa jeder Achte (zwölf Prozent) gab an, keinerlei Symptome zu verspüren.
Gegenüber 2024 ist das Niveau der Hauptsymptome weitgehend stabil geblieben (trockene Augen: 45 Prozent, Kopfschmerzen: 26 Prozent, Konzentrationsprobleme: 24 Prozent). Zwar gibt es hier und da Fortschritte – möglichweise aufgrund der von Unternehmen in den vergangenen Jahren ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung des Innenraumklimas. Dennoch fällt im Fünfjahresvergleich auf, dass sie nicht deutlich zurückgehen. Hier bleibt also viel Luft nach oben für ein beschwerdefreies Arbeiten im Büro.

Wie in den Jahren zuvor wurden trockene Augen (43 Prozent) am häufigsten genannt, gefolgt von Kopfschmerzen (28 Prozent) und Konzentrationsproblemen (25 Prozent). Abbildung: OFFICE ROXX
Frischluft: Fenster statt Filter
Wenn es um frische Luft im Büro geht, bleibt das gute alte Fenster der klare Favorit: Drei von vier Befragten (75 Prozent) lüften immer noch per Hand – und das seit Jahren. Der Wert schwankt nur geringfügig. Er lag in den vergangenen Umfragen zwischen 69 Prozent (2024) und 78 Prozent (2021). 16 Prozent werden per Klima- bzw. RLT-Anlage mit Frischluft versorgt – aber neun Prozent der Befragten gaben an, in Räumen ohne jegliche geregelte Frischluftzufuhr zu sitzen. Bei den Lüftungsanlagen stagniert der Wert seit Jahren im Bereich zwischen 16 und 20 Prozent (2021 bzw. 2024). Auffällig ist die kleine, aber konstante Gruppe ohne jegliche Frischluftversorgung – ein echtes Alarmzeichen für gesundes Arbeiten.
Auch 2025 zeigt sich beim Stoßlüften ein weitgehend stabiles Bild. Die große Mehrheit lüftet nur sporadisch: 45 Prozent öffnen ein- bis zweimal am Tag die Fenster, 29 Prozent immerhin drei- bis viermal. Mehr als fünfmal frische Luft hereinzulassen ist dagegen nur für zwölf Prozent Alltag. Erstaunlich: 14 Prozent verzichten komplett auf das Stoßlüften. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich damit nur wenig Veränderung: Der Anteil der „Viel-Lüfter“ war 2024 mit 15 Prozent etwas höher, während die Zahl derer, die gar nicht lüften, seit Jahren stabil bei rund 14 bis 15 Prozent liegt.
Temperatur und Luftfeuchte verbesserungswürdig
Außerdem fragten wir, womit es am Büroarbeitsplatz ggf. Probleme gibt. Die Ergebnisse reihen sich ebenfalls in die der Vorjahresbefragungen ein. Sie zeigen, dass die raumklimatischen Faktoren am Arbeitsplatz insgesamt als eher unbefriedigend wahrgenommen werden. Weit verbreitet sind Probleme mit der Lufttemperatur: 43 Prozent empfinden ihre Büros als „zu warm“, 30 Prozent als „zu kalt“. Hinzu kommen Schwierigkeiten mit der Luftfeuchtigkeit: Jeder Zweite (52 Prozent) bemängelt eine „zu trockene“, jeder Vierte (25 Prozent) eine „zu feuchte“ Luft. Weitere Probleme betreffen die Luftgeschwindigkeit („es zieht“) mit 29 Prozent, Gerüche mit 27 Prozent und die Frischluftversorgung mit 49 Prozent.
Erstaunlich ist der vergleichsweise hohe Anteil der Nennungen von „zu kalt“. Dies könnte auf zu Sparzwecken abgesenkte Heiztemperaturen zurückzuführen sein. Wird der Gürtel aufgrund der Wirtschaftsflaute mancherorts enger geschnallt? Die hohen Werte bei „zu warm“ lassen sich möglicherweise mit dem Befragungszeitraum erklären – Anfang September hatten viele vielleicht noch den warmen Sommer im Gedächtnis.
Weiterhin lückenhaft bleibt das Wissen über die optimale Luftfeuchte in Innenräumen. Seit Jahren weisen Experten in diesem Zusammenhang immer wieder darauf hin, dass die Luftfeuchte in Innenräumen zwischen 40 und 60 Prozent liegen sollte. Doch auch bei dieser Frage zeigt sich weiterhin große Unsicherheit: Nur 30 Prozent wählten den korrekten Bereich. 19 Prozent tippten auf 20–40 Prozent, 14 Prozent auf 60–80 Prozent, 37 Prozent antworteten mit „weiß nicht“.

Weiterhin sind vor allem Temperatur, Luftfeuchte und Frischluftversorgung verbesserungswürdig. Abbildung: OFFICE ROXX
Vom Luftreiniger bis zum Monitoring
Nach einem mehrjährigen Boom infolge der Coronapandemie ist der Absatz von Luftreinigern weiterhin rückläufig. Aktuell nutzen nur noch 16 Prozent der Befragten einen Luftreiniger im Büro. In den Jahren zuvor lag diese Quote noch zwischen 21 und 27 Prozent. Konkret kommen bei elf Prozent der Befragten mobile Luftreinigungsgeräte zum Einsatz, bei fünf Prozent sind es fest installierte Modelle.
Ein weiteres Hilfsmittel zur Verbesserung des Innenraumklimas sind Luftbefeuchtungssysteme. 16 Prozent der Befragten setzen auf derartige Lösungen: 14 Prozent nutzen sie als integrierte Komponente einer Klima-/RLT-Anlage, ein Prozent verwendet mobile Standgeräte und ein weiteres Prozent Direkt-Raumluftbefeuchter mit Sprühnebel. Im Vergleich zu 2024 wurde vor allem in Systeme mit integrierten Luftbefeuchtern investiert, was einem Plus von vier Prozentpunkten entspricht. Bei den mobilen Geräten und den Direkt-Raumluftbefeuchtern gab es keine Veränderungen zum Vorjahr.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – das gilt auch für die Raumluftqualität. Ein wichtiges Instrument hierfür ist das CO2-Monitoring. Dabei überwachen Messgeräte die Kohlendioxid-Konzentration in der Raumluft. So können bei einem CO2-Wert zwischen 1.000 und 2.000 ppm Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und allgemeines Unwohlsein auftreten. Spätestens dann muss gelüftet werden bzw. ein Austausch der verbrauchten Innenraumluft durch frische Außenluft erfolgen. Erfreulicherweise zeigt sich beim CO2-Monitoring in diesem Jahr ein leichter Fortschritt: 21 Prozent der Befragten überwachen mittlerweile die Luftqualität ihrer Arbeitsumgebung aktiv – das entspricht einem Plus von vier bzw. sechs Prozent gegenüber den Vorjahren 2024 bzw. 2023. Dennoch verzichtet fast jedes zweite Unternehmen (45 Prozent) auf solche Indoor-Air-Messinstrumente zur „Raumluftüberwachung“. In den Vorjahren waren es mit 57 Prozent (2024) bzw. 60 Prozent (2023) allerdings weit mehr.
Grünpflanzen erfreuen sich in Büroarbeitsumgebungen traditionell großer Beliebtheit. Doch nun die Wende. Bei unserer diesjährigen Erhebung gab es erstmals eine Verschiebung bei der Büro-Flora: 46 Prozent der Befragten gaben an, dass es Pflanzen in ihrer Arbeitsumgebung in nennenswertem Umfang gibt. Bei 47 Prozent war dies aber nicht mehr der Fall. Damit überwiegen erstmals die Büros ohne Grün, wozu vielleicht auch der aktuelle Trend zu Kunstpflanzen beigetragen hat.
Wind of Change bleibt ein laues Lüftchen
Wo sehen die Umfrageteilnehmer Verbesserungsbedarf am Büroarbeitsplatz und in welche Maßnahmen soll investiert werden? Ähnlich wie bei der Frage nach den größten Problemen wünschen sich 59 Prozent der Befragten Maßnahmen zur Verbesserung bei der Lufttemperatur. 19 Prozent sehen Handlungsbedarf bei der Luftfeuchte. 39 Prozent wünschen sich eine bessere Frischluftzufuhr, 25 Prozent möchten es weniger geruchsintensiv und 24 Prozent weniger zugig haben.
In diesem Jahr zeigt sich erstmals, dass die Bereitschaft, in Lösungen zur Verbesserung der Raumluftqualität am Arbeitsplatz zu investieren, gegenüber den Vorjahren zurückgegangen ist. Nur noch 18 Prozent der Unternehmen wollen 2025 Geld für entsprechende Maßnahmen bereitstellen. Im vergangenen Jahr waren es noch vier Prozent mehr. Entsprechend kleiner ist auch das dafür bereitgestellte Budget: So wollen fünf Prozent der Unternehmen bis zu 500 Euro, sechs Prozent bis zu 1.000 Euro und sieben Prozent mehr als 1.000 Euro dafür aufwenden. Die sinkende Investitionsbereitschaft spiegelt die derzeit allgemein wahrzunehmende Investitionszurückhaltung wider.

Die Bereitschaft, in raumlufttechnische Maßnahmen zu investieren, ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. Abbildung: OFFICE ROXX
Dabei gibt es bei den Befragten klare Vorstellungen, in welche Luftverbesserungslösungen investiert werden soll:
- Luftreiniger: fünf Prozent
- Luftqualitätsmesser: zwölf Prozent
- Grünpflanzen: 14 Prozent
- Luftbefeuchter: sieben Prozent
- Luftentfeuchter: drei Prozent
- Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung: zehn Prozent
Fazit der Umfrage „Prima Büroklima 2025“
Die fünfte „Prima Büroklima“-Umfrage macht deutlich: Ein wirklich gutes, gesundes Büroraumklima bleibt noch ein ordentliches Stück entfernt. Zwar hat sich die Zufriedenheit leicht auf die Durchschnittsnote 2,8 verbessert, doch die Grundprobleme bestehen fort. Trockene Augen, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme gehören für viele Beschäftigte weiterhin zum Büroalltag. Fast jeder Zweite bemängelt eine unzureichende Frischluftversorgung und sowohl Hitze als auch Kälte sorgen unverändert für Unbehagen. Zudem geht die Investitionsbereitschaft zurück. Statt Aufbruch herrscht Zurückhaltung, was zu den wirtschaftlich herausfordernden Zeiten passt.
Es gibt minimale Fortschritte in einzelnen Bereichen, aber keine echte Trendwende. Ohne stärkere Investitionen und klare Maßnahmen zur Verbesserung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Frischluftzufuhr wird das Büroklima für viele Beschäftigte auch zukünftig nur „befriedigend“ sein – mit allen Folgen für Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität.
Wer an der Umfrage teilgenommen hat
Die Umfrage „Prima Büroklima 2025“ fand vom 1. bis 14. September 2025 unter den Lesern des OFFICE ROXX Blogs statt. Sie bestand im Wesentlichen aus 13 Fragen. 81 Prozent der 645 Umfrageteilnehmer arbeiten als Angestellte, elf Prozent sind selbstständig. 24 Prozent der Befragten treffen Entscheidungen in Bezug auf die raumlufttechnische Ausstattung ihres Firmenbüros. Die Größe des Unternehmens, in dem die Befragten arbeiten, gaben 21 Prozent mit 1–10 Beschäftigte, 31 Prozent mit 11–100 Beschäftigte, 17 Prozent mit 101–500 Beschäftigte und 31 Prozent mit mehr als 500 Beschäftigte an. Das Durchschnittsalter der Befragten betrug 43 Jahre. 52 Prozent der Befragten waren weiblich, 48 Prozent männlich.
Wir danken allen, die teilgenommen haben, herzlich: Aufgrund ihrer Daten konnten wir erneut ein realistisches Bild der Situation in Deutschland zeichnen! Die Gewinner der Preise wurden benachrichtigt.
Mehr Informationen rund um das Thema Verbesserung der Innenraumluft – etwa durch Messung, Lüftung, Reinigung, Befeuchtung und Begrünung – liefert die Initiative PrimaBüroKlima.