Drucker arbeiten im Hintergrund und sind doch ein wichtiger Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Dass diese Geräte, die oft in einer Ecke stehen, ein Einfallstor für Hacker sein könnten, ist den meisten Angestellten nicht bewusst. Eine Studie von Sharp hat das belegt.
Im Zuge der digitalen Transformation haben Multifunktionsdrucker (MFP) eine Schlüsselfunktion eingenommen. Die hocheffizienten, vernetzten Geräte straffen nicht nur verwaltungsintensive Prozesse, sondern schaffen dank ihres Funktionsumfangs eine Brücke von der analogen in die digitale Arbeitswelt.
Sicherheit: Fehlanzeige!
Eine Censuswide-Umfrage vom März 2019 im Auftrag von Sharp verdeutlicht, dass den meisten Unternehmen und ihren Angestellten kaum bewusst ist, welche Gefahren bei unzureichendem Schutz von Druckern ausgehen können. So sehen 91 Prozent der Befragten in den komplexen Systemen kein ernst zu nehmendes IT-Sicherheitsrisiko. Nur einer von zehn Angestellten (neun Prozent) ist sich überhaupt darüber im Klaren, dass netzwerkfähige Drucker ein Einfallstor für Hacker darstellen. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gab an, noch nie eine Schulung oder Weiterbildung zum Thema sicheres Drucken und Scannen erhalten zu haben. 68 Prozent der Studienteilnehmer berichten, dass in ihrem Unternehmen kein spezielles Authentifizierungsverfahren für den Zugang zum Drucker zum Einsatz kommt. So können auch firmenfremde Personen jederzeit auf das Gerät zugreifen.
Eine Frage der Branche?
Das Problem zieht sich durch alle Branchen. Auffallend weit vorn liegt dabei das Personalwesen: 90 Prozent der Befragten aus diesem Bereich bestätigen, dass in ihrem Unternehmen jeder den Drucker frei nutzen kann. Mit einigem Abstand folgen die Kommunikationsbranche (60 Prozent) und der IT- und Telekommunikationssektor (59 Prozent) – trotz des Wissensvorsprungs beim Thema IT-Sicherheit. Bemerkenswert sind auch die Unterschiede beim Alter. So wissen etwa 52 Prozent der 16- bis 24-Jährigen, dass Scans ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen von Hackern abgefangen werden können. Bei den 45- bis 54-Jährigen ist dieses Wissen nur noch zu 28 Prozent verbreitet.
Harte Konsequenzen
„Moderne Multifunktionssysteme können weit mehr als Drucken und Scannen“, erläutert der ethische Hacker Jens Müller. „Sie sind an das Firmennetzwerk angeschlossen, kommunizieren mit anderen Anwendungen und assistieren damit bei einer Vielzahl von Aufgaben, die am Arbeitsplatz anfallen. Bei unzureichendem Schutz stellen sie damit ein perfektes Ziel für Hacker dar.“ In der Regel haben sie es nicht nur auf sensible Daten aus Druck-, Scan- und Faxaufträgen abgesehen, sondern sie nutzen den Multifunktionsprinter vielmehr als Tür, um sich unbemerkt im ganzen Unternehmensnetzwerk auszubreiten, so Müller weiter.
Bewusstsein schaffen
Besonders wichtig ist es daher, neben dem Einsatz von technischen Komponenten bei den Mitarbeitern eine durchgängige Sensibilität für Risiken und sicherheitskonformes Verhalten zu schaffen – mit verbindlichen Richtlinien und Awareness-Trainings zur Nutzung der Multifunktionsgeräte.