Kaffeeversorgung rund um die Uhr, Nachhaltigkeit und Convenience-Produkte. Die Vendingbranche schafft es, dies alles unter einen Hut zu bekommen. Wir sprachen mit Michael Heuser vom Bundesverband der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft e. V.
OFFICE ROXX: Herr Heuser, was sind die Pläne des BDV für die nächsten vier Jahre?
Michael Heuser: Momentan wird im Vorstand unsere Verbandsstrategie erarbeitet. Hierfür müssen wir eine Menge Themen ins Visier nehmen und uns eine klare Richtung geben. Diese möchten wir an den Bedürfnissen unserer Mitglieder orientieren und in der Öffentlichkeit verständlich kommunizieren können. Ich bin überzeugt, dass die intensiven Gespräche im Vorfeld positive Auswirkungen auf die Verbandsarbeit während der nächsten vier Jahre haben werden.
Die Vendingbranche entwickelt sich laut BDV-Jahresbericht 2018/19 positiv. Welchen Anteil hat der Office Coffee Service (OCS) daran?
Weit über 80 Prozent des Vendinggeschäfts findet in der Mitarbeiterverpflegung statt – der Bereich Office Coffee Service (OCS) nimmt hierbei den Großteil ein. Gerade in den Büros erwarten Mitarbeiter heute eine große Auswahl an Heißgetränken. Der Anspruch hat sich im Zuge von New Work in den letzten Jahren verändert, und Kaffee am Arbeitsplatz ist heute mehr als nur der Kaffee aus der Kaffeeküche. Am Automaten werden die Mitarbeiter 24/7 mit Kaffeespezialitäten verpflegt – von Café Crema bis zu Latte Macchiato mit Flavour. OCS-Maschinen punkten dabei durch leichte Handhabung und geringen Serviceaufwand. Die Mitarbeiterverpflegung in den Unternehmen zählt fraglos zu den Kernaufgaben der Vendingbranche.
Welchen Stellenwert hat das Thema ökologische Nachhaltigkeit in Ihrer Branche?
New Work, moderne Lifestyles und der Wunsch, sich bewusst und gesund zu ernähren, prägen den Zeitgeist. Verbraucher suchen zunehmend nach gesunden, frischen Verpflegungsalternativen. Regionale Angebote, bio, vegan oder nachhaltig verpackt locken den Kunden. Der rund um die Uhr zur Verfügung stehende Verkauf am Automaten trifft dabei den Trend zu Convenience, und die Vendingbranche kann auf die Wünsche der Kunden mit passenden Füllgütern reagieren. Dennoch zählen aktuell laut unserer Top-Füllgüter-Liste immer noch die Schokoriegel zu den Verkaufsfavoriten.
Welche Themen und Herausforderungen sind darüber hinaus in den kommenden Jahren entscheidend?
Wir werden uns auch in den kommenden Jahren mit Basisthemen wie der fiskalen Datenauslesung, Rechtsfragen oder Hygienevorschriften beschäftigen. Außerdem mit neuen Entwicklungen im Bereich der Zahlungssysteme und der Förderung des Ausbildungsberufs in unserer Branche. Auch das Thema Becher und Verpackung im Rahmen der Einweg-Mehrweg-Diskussion wird den Verband 2020 auf Trab halten.
Welche Synergieeffekte erhoffen Sie sich davon, dass die Euvend & Coffeena erstmals parallel zur Orgatec in Köln stattfindet?
Die Vendingbranche befindet sich – getriggert durch neue Technologien und Wettbewerber – im Wandel. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, neue Zielgruppen und -märkte zu erobern. Dabei zählt der Bürobereich schon heute zum Kerngeschäft der Vendingbranche. Dieses Potenzial möchten wir ausbauen. Mit der Orgatec sehen wir viele Möglichkeiten, Synergien zu schaffen. Langfristig streben wir weitere Zielmärkte an. Hierzu haben wir auf anderer Ebene bereits Kontakte geknüpft. Die beiden Messen werden zwar erstmalig zur selben Zeit in Köln stattfinden, jede Messe präsentiert sich aber als eigenständige Veranstaltung.
Vielen Dank.
Die Fragen stellte Gerrit Krämer.
Michael Heuser,Vorstandssprecher des Bundesverbands der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft e. V. |