Truma ist ein innovativer Zubehörlieferant für Wohnwagen und Reisemobile aus Bayern. 2018 wurde das Büro seiner Verwaltung zusammen mit Vitra neu gestaltet. Robert Nehring sprach mit den Geschäftsführern.
Truma ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein kreatives Bürokonzept als Employer-Branding-Tool Früchte tragen kann. Mittelständische Unternehmen stehen bei der Mitarbeitersuche häufig in Konkurrenz mit bekannten Marken und attraktiven Großstadtlagen. Eine Möglichkeit, neue Mitarbeiter anzuziehen und eine starke Unternehmensidentifikation zu schaffen, ist die attraktive, offene und kommunikative Gestaltung des Arbeitsumfeldes. Denn die Büroeinrichtung beeinflusst nicht nur die Art, wie zusammengearbeitet wird. Sie kann auch Ausdruck der Firmenkultur sein.
120 neue Arbeitsplätze
Die Geschäftsleitung von Truma hat dies erkannt und erarbeitete ein Konzept für ein zukunftsweisendes Arbeitsumfeld am Hauptsitz in Putzbrunn bei München. Dann stand die Renovierung des Verwaltungsgebäudes an – ein zylinderförmiger Bau mit Platz für etwa 120 Mitarbeiter.
Das Unternehmen hatte hohe Anforderungen an die Planung der neuen Bürolandschaft: Das Einrichtungskonzept sollte effizientes und kreatives Arbeiten sowie eine moderne Unternehmenskultur unterstützen. Ein weiterer wichtiger Punkt für den Kunden war, seine Identität und Werte durch die Gestaltung des Raums zum Ausdruck zu bringen – gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Besuchern.
Zukunftsweisende Umsetzung
Dem Kundenwunsch entsprechend verfolgte Vitra das Ziel, eine inspirierende, abwechslungsreiche Bürolandschaft zu schaffen, die ein Höchstmaß an Agilität bietet und alle Räume in das Arbeitskonzept einbezieht: Büroflächen, Atrium, Konferenzräume, Rezeption, Lounge und Kaffeeküche.
Implementiert wurde eine Lösung, die den Bedürfnissen der einzelnen Teams und ihrem Arbeitsalltag entspricht. Die Mitarbeiter suchen sich nun je nach Bedarf und Aufgabe einen geeigneten Arbeitsplatz. Die neue Struktur wurde einerseits mit einem Anteil Desk-Sharing angelegt und andererseits so flexibel gestaltet, dass auf künftige Veränderungen im Bestand und bei der Arbeitsweise einfach und schnell sowie ohne Umzugskosten und Umbauten reagiert werden kann.
Zum Einsatz gekommen ist eine Vielzahl individueller Vitra-Produkte: von Schreibtischplätzen mit ID oder Physix Chairs und Tyde Tables über Workshopbereiche mit Tip-Ton-Stühlen und Map Tables bis hin zu Meeting- und Rückzugszonen mit Produkten wie Alcove, Organic Chair oder Eames Plastic Chair.
Das Resultat ist ein Bürokonzept, welches es möglich macht, die Kommunikationswege zu verkürzen und zu vereinfachen, den Bedarf an Stauraum zu verringern und die Zusammenarbeit zwischen den Teams zu verbessern. Die so entstandene moderne und abwechslungsreiche Arbeitswelt fördert das lösungsorientierte, kreative Arbeiten.
Interview mit Robert Strauß, Geschäftsführer von Truma, und Rudolf Pütz, Geschäftsführer der Vitra GmbH.
OFFICE ROXX: Herr Strauß, es gibt viele und durchaus auch günstigere Büromöbel – warum haben Sie sich für Vitra-Lösungen entschieden?
Robert Strauß: Nach ausgiebiger Beschäftigung mit der Materie haben wir uns für Vitra entschieden. Vitra hat unserer Ansicht nach das größte Know-how sowohl bei der Konzepterstellung als auch bei der Individualisierung und späteren Umsetzung in unsere Arbeitsabläufe. Damit konnten wir unsere Vorstellung bezüglich unserer Arbeitsweise in der Zukunft optimal umsetzen.
Herr Pütz, wie wurden die Truma-Mitarbeiter in den Umgestaltungsprozess eingebunden?
Rudolf Pütz: Bei der Entwicklung einer authentischen, neuen Arbeitsumgebung ist es wichtig, die Mitarbeiter aktiv einzubinden, denn hier sollen sie optimal arbeiten können und sich wohlfühlen. Vitra hat dazu ein Vorgehensmodell, bei dem die Anforderungen an das Büro mit den Mitarbeitern in Nutzerworkshops entwickelt werden. Das sichert eine hohe Akzeptanz der neuen Arbeitsumgebung.
Herr Pütz, was war die Ausgangslage bei Truma und mit welchem Officekonzept hat Vitra darauf reagiert?
Rudolf Pütz: Truma ist ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen, welches ganz besonders auf Innovation und Mitarbeiterbindung setzt. Mit dem neuen Büro sollen vor allem die Innovationsprozesse unterstützt und beschleunigt werden. Die offene Arbeitsumgebung mit flexiblen Arbeitsangeboten für interdisziplinäre Teamarbeit bietet hierfür eine ideale Plattform. Zudem reflektiert das neue Büro die Kultur des Unternehmens und wird von den Mitarbeitern als Heimat wertgeschätzt.
Herr Strauß, wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Ergebnis?
Robert Strauß: Unsere Mitarbeiter haben sich in wenigen Wochen in die neue Desk-Sharing-/Clean-Office-Umgebung eingelebt. Sie begrüßen die große Flexibilität, die dadurch für jeden Einzelnen entstanden ist. So können sie sich zum Beispiel je nach Bedarf in Projektteams zusammensetzen oder sich in ruhige, abgeschirmte Einzelarbeitsplätze zurückziehen. Bis jetzt wurden keine Wünsche geäußert, zur alten Arbeitsumgebung zurückzukehren, da der Großteil der Mitarbeiter in der neuen Bürowelt leistungsfähiger und motivierter ist.
Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Robert Nehring.
Robert Strauß, Abbildung: Truma
Rudolf Pütz, Geschäftsführer der Vitra GmbH. Abbildung: © Vitra |