Laser- und Tintenstrahlmythen im Faktencheck
Tintenstrahldrucker fressen Tinte, Laserdrucker Strom. So lautet ein häufiges Urteil, wenn es um die beiden gängigsten Bürodruckertechnologien geht. Aber stimmt das wirklich? Druckerspezialist Epson klärt auf.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Funktionsstärke und Leistung eines Druckers. Einer der wichtigsten ist das Alter des Geräts: Von einem altersschwachen Oldtimer sind keine Höchstleistungen zu erwarten, egal ob er mit Tinte oder Laser arbeitet. Fast ein Drittel der deutschen Büroangestellten wünscht sich in diesem Zusammenhang einen neuen Drucker am Arbeitsplatz. Das hat eine von Epson in Auftrag gegebene Studie unter 1.000 Befragten ergeben. Für qualitativ hochwertige und zufriedenstellende Druck- oder Kopierergebnisse ist jedoch auch die zugrundeliegende Technologie des Geräts entscheidend.
Nicht nur für Fotodruck
Galten Lasergeräte seit den frühen 90er-Jahren vielerorts als Standard für die Büroausstattung, haben die Tintenstrahldrucker in den vergangenen Jahren aufgeholt. Die oftmals günstigeren Tintengeräte standen schon immer für exzellenten Fotodruck: Denn unter vergleichbaren Geräten ist die Fotoqualität von Tinte kaum zu schlagen, vor allem wenn spezielles Fotopapier verwendet wird. Fortschritte bei Tintenrezeptur und Druckköpfen sorgen dafür, dass Tintenstrahler auch Texte und farbige Grafiken heute gestochen scharf sowie wisch- und wasserfest abbilden können.
Die Reichweite
Für den Einsatz von Tinte im Büro ist es wichtig, dass Anwender sich für ein Gerät entscheiden, das für die Anforderungen ihrer individuellen Büroumgebung geeignet ist. Nur dann ist gewährleistet, dass beispielsweise die Mechanik im Geräteinneren auch auf die Ausdruckanzahl ausgelegt ist. In einem Büro mit zehn Mitarbeitern und einem durchschnittlichen Druckaufkommen von 25 Seiten pro Kopf und Tag kommen schnell Tausende Seiten monatlich zusammen. Die Menge an Ausdrucken bestimmt die Reichweite der Tintenpatronen. Manche Hersteller bieten heutzutage bereits Tintentanks an, die bis zu 10.000 Textseiten bedrucken.
Lange Aufheizphasen
„Tintendrucker sind zu langsam“, heißt es oft. Doch muss dabei berücksichtigt werden, dass Lasergeräte im Gegensatz zu Tintenstrahlern bestimmte Bauteile im Inneren auf knapp 200 Grad Celsius vorheizen müssen, bevor sie drucken können. Diese Aufheizphase tritt jedes Mal auf, wenn das Gerät eingeschaltet oder aus dem Stand-by-Modus geweckt wird. Bei Tintenstrahldruckern liegt die erste Seite deutlich früher im Ausgabefach. Eine Studie von Coleman Parkes Research hat in diesem Zusammenhang ergeben, dass 61 Prozent der in deutschen Unternehmen gedruckten Dokumente zehn Seiten oder kürzer sind. Häufig hat Tinte daher den Druckjob abgeschlossen, bevor Laser richtig angefangen hat.
Weniger Druckkosten dank Tinte
Ein weiteres wichtiges Argument für Tinte im Büro ist der Stromverbrauch. Dieser ist bei Laserdruckern mit einem Verbrauch im Druckbetrieb zwischen 300 und 500 Watt deutlich höher. Vor allem in der Aufheizphase kann der Verbrauch bis zu 1.000 Watt betragen. Vergleichbare Tintenstrahler benötigen dagegen nur rund 25 Watt. Das ist nicht nur für ökologisch orientierte Unternehmen ein Pluspunkt, sondern drückt die Energiekosten gegenüber vergleichbaren Lasergeräten um bis zu 80 Prozent.