Eine Mehrheit der IT-Fachleute in Deutschland (77 Prozent) findet, dass mangelnde Kenntnisse im Cloudmanagement das Unternehmenswachstum hemmen. Hybrid-Cloud-Anwendungen sind eine Lösung für dieses Problem. So lautet das Ergebnis einer Studie des Technologieunternehmens Parallels.
Bei einer hybriden Cloudlösung handelt es sich um eine Kombination aus öffentlichen und privaten Clouds sowie lokalen Infrastrukturen, die von Unternehmen verwendet werden, um Daten und Anwendungen zu speichern, zu verwalten und auszuführen. 56 Prozent der Studienteilnehmenden planen, bereits in diesem Jahr einen hybriden Cloudansatz stärker umzusetzen.
Öffentliche Clouds
Die Studie untersuchte auch die Nutzung öffentlicher Clouds. Dabei zeigte sich, dass die Mehrheit der 805 befragten IT-Fachleute großen Nutzen in dieser Cloudart sieht. Innerhalb von Großunternehmen räumten jedoch 18 Prozent ein, dass sie nicht den größtmöglichen Nutzen aus der öffentlichen Cloud ziehen. Unabhängig von der eigenen Größe befinden sich elf Prozent der befragten Unternehmen in einer ähnlichen Lage, heißt es in der Studie. In dieser Teilnehmergruppe haben 33 Prozent Bedenken hinsichtlich der Komplexität einer Migration zu öffentlichen Clouds geäußert. Verschärft wird diese Herausforderung durch einen Mangel an hauseigener Cloudkompetenz (27 Prozent) und durch Rekrutierungsprobleme im IT-Bereich.
Eine schrittweise Cloudeinführung mit einfach zu verwaltenden Software-Lösungen, die durch Automatisierung und Sicherheitstechnik erweitert werden, eignet sich ideal. So können IT-Fachkräfte ohne spezielles Know-how im Bereich Cloudmanagement die Flexibilität und Kosteneinsparungen erzielen, die sie von der Cloud erwarten“, resümiert Prashant Ketkar, Chief Technology & Product Officer bei Alludo, dem Mutterkonzern von Parallels.
Hybrid Cloud, hybrid Work
Die Untersuchung hat ergeben, dass hybride Cloudinfrastrukturen das häufigste Modell zur Unterstützung hybrider Arbeitsumgebungen sind. Von den 83 Prozent der Befragten, die gegenwärtig in einer hybriden Umgebung (Büro und Homeoffice) arbeiten, verwenden 91 Prozent eine hybride Cloud. Als die fünf wichtigsten Vorteile einer hybriden Cloud im Vergleich zu einer rein öffentlichen Cloud oder einer rein lokalen Infrastruktur wurden genannt: erhöhte Flexibilität (46 Prozent), verbesserte Sicherheit (40 Prozent), Kosteneinsparungen (34 Prozent), erhöhte Verlässlichkeit (41 Prozent) und Skalierbarkeit (44 Prozent).
Legacy-Anwendungen
Die anhaltende Bedeutung von Legacy-Anwendungen (veraltete oder überholte Software) trägt ebenfalls zur Einführung hybrider Cloudumgebungen bei, erklären die Studienmacher. Nahezu alle befragten IT-Fachleute (96 Prozent) haben angegeben, dass sie gegenwärtig Legacy-Windows- und -Linux-Anwendungen benötigen. Knapp ein Drittel der Befragten wird noch mindestens fünf Jahre auf solche Legacy-Anwendungen zugreifen müssen. Das gilt besonders für kleinere Unternehmen, von denen 67 Prozent betont haben, dass dies sehr wichtig sei. Nur vier Prozent der Befragten haben bestätigt, dass sie keine Legacy-Anwendungen verwenden. Ein hybrider Cloudansatz kann dabei helfen, diese Herausforderung zu überwinden, da er schrittweise Änderungen ohne Massenupgrades der IT-Infrastruktur ermöglicht, so die Studienmacher.