Im dritten Teil ihrer Kolumne beleuchtet Andrea Trapp, Vice President Business International von Dropbox, wie die Generation Z Ungleichbehandlung oder Kommunikationsbarrieren in einer digitalen Arbeitswelt überwinden kann. Denn dass derzeit bis zu vier Generationen in einem Unternehmen arbeiten, macht das Miteinander im Job nicht leichter ...
Die Lebenswirklichkeit der unter 30-Jährigen unterscheidet sich naturgemäß von der älterer Bevölkerungsgruppen. Denn diese Generation verbrachte Kindheit und Jugend in einer Zeit, in der Gleichberechtigung selbstverständlicher wurde. Mit dem aktuellen Generationenmix und kommenden Generationenwechsel am Arbeitsplatz wird ein neues, natives Verständnis von Diversität und Gleichberechtigung in Unternehmen Einzug halten. Während junge Menschen von der Erfahrung älterer Generationen profitieren, bereichert der Nachwuchs die gemeinsame Arbeit mit frischen Ideen und digitalem Know-how.
Generation Equality auf dem Vormarsch
Bereits 2015 sagten in einer ADP-Studie 60 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland, dass sie Konflikte zwischen verschiedenen Generationen am Arbeitsplatz erlebt haben. Aber es gibt auch Entwicklungen, die optimistisch stimmen. Arbeitskräfte bis zu einem Alter von 30 Jahren machen weniger Unterschiede zwischen den Geschlechtern als ihre älteren Kollegen, wie eine IZA-Studie zeigt. Natürlich ist dieses Ergebnis erst einmal verallgemeinernd, denn junge Menschen sind keine homogene Gruppe.
Young Professionals stehen für Change
Für den Wechsel braucht es ausreichend jüngere Arbeitskräfte im Unternehmen. Angesichts des drohenden Fachkräftemangels gestaltet sich das allerdings zunehmend schwieriger. Der demografische Wandel wird in den nächsten Jahren zu einem massiven Verlust an Arbeitskräften führen. Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zufolge hat der Arbeitsmarkt bis zum Jahr 2036 etwa 12,9 Millionen Fachkräfte weniger als im Jahr 2021 – ein Minus von etwa 30 Prozent. Infolgedessen haben Unternehmen kaum eine andere Wahl, als hybride Arbeitsmodelle einzuführen, um attraktiv zu sein für junge Mitarbeitende.
Arbeitswelt 4.0
Das führt uns zur Digitalisierung! Sie hat nicht nur unsere Arbeitswelt revolutioniert, sondern bietet auch für die Gleichberechtigung Chancen, indem sie vor allem flexiblere Arbeitsmodelle wie Virtual First ermöglicht. Statt des 9-to-5-Bürojobs kann dank Virtual First die konzentrierte Schreibtisch- und Denkarbeit ungestört im Homeoffice erledigt werden. Solche Remote- oder Virtual-First-Modelle bieten ebenso wie hybride Arbeitsformen größere Chancen, die Belegschaft eines Unternehmens diverser zu gestalten. Die Unternehmen haben digitale Werkzeuge und Features geschaffen, mit denen wir feinfühliger und diverser kommunizieren können. Ein Beispiel, wie wir authentisches Feedback in die virtuelle Welt einbetten können, liefert das Screen-Recording-Tool Dropbox Capture. Die mit Capture erstellten, Videokurzbotschaften lassen sich in Dokumente einbinden, um die eigenen Gedanken dazu zu übermitteln und kollaboratives Arbeiten in der Cloud nahbarer zu gestalten.
Kommunikation als Brücke zwischen den Generationen
In den letzten Jahren hat sich die Art, wie wir kommunizieren, stark verändert. Das liegt vor allem am Aufstieg der sozialen Medien und der Verbreitung der Mobiltechnologie. Heute prägen Anglizismen die Sprache junger Menschen. Früher führte man unter Kollegen noch Telefonate, heute dominieren Video-Calls. Auf der Suche nach kulturellen Rissen und Unterschieden zwischen der bestehenden und der zukünftigen Workforce findet sich so einiges: Sprachbarrieren, unterschiedliche Perspektiven und Altersdiskriminierung erschweren es den verschiedenen Generationen, in der Arbeitswelt reibungslos zusammenzuarbeiten. Um ein gutes Miteinander über alle Generationen hinweg zu fördern, braucht es vor allem gegenseitiges Verständnis!
Ein konkretes Beispiel: Mentoring-Programme bringen ganz bewusst Jung und Alt zusammen, schaffen einen Austausch auf Augenhöhe und sorgen für gegenseitiges Verständnis. In Gesprächsterminen teilen erfahrene Mitarbeitende ihr Wissen mit jüngeren Arbeitskräften und geben ihnen Orientierungshilfe in Karrierefragen. Umgekehrt können sich Ältere beim Nachwuchs Tipps und Ideen einholen, beispielsweise im Umgang mit der Cloud sowie neuen Tech-Tools. Eine offene Kommunikation, ein wertschätzendes Miteinander und ein organisierter Wissenstransfer sind die Schlüssel für einen Wandel hin zu einer Betriebskultur, durch die Arbeitnehmer aus allen Altersgruppen gemeinsam an einem Strang ziehen.
Mein Fazit
Wenn Digitalisierung, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität zusammen gedacht werden, gewinnen unsere Unternehmen und unsere ganze Gesellschaft. Genau jetzt ist dieser Change zum Greifen nah: Wir alle können die Chancen der Digitalisierung voll ausschöpfen. Wir müssen nur den Mut haben, den frischen Geist der Generation Equality in unseren Unternehmen wirken zu lassen.
Andrea Trapp, |