Wie müssen sich Coworking-Anbieter aufstellen, um ihre Nutzer zu binden? Wie können sich Unternehmensstandorte anpassen, um im War for Talents zu bestehen? Antworten bietet eine neue Studie von Workthere, der Vermittlungsplattform für flexible Workspaces von Savills.
Für die aktuelle Studie „What Coworkers Want“ von Workthere sind über 11.000 Büronutzer in elf europäischen Ländern befragt worden. Sowohl Nutzer von Flexible Workspaces als auch klassisch arbeitende Büroangestellte. Danach befragt, was sie glücklich macht, wurden insbesondere Grundanforderungen angesprochen.
Basics liegen noch vor Technik
Technische Aspekte wie eine schnelle WLAN-Verbindung (80 Prozent) und ein optimaler Mobilfunkempfang (rund 80 Prozent) sind entscheidend für ein produktives Arbeitsumfeld. Sie bilden somit relevante Kriterien für die Zufriedenheit von Büronutzern. So lautet ein zentrales Ergebnis der Studie. Daneben sind es jedoch die sogenannten Essentials, die als Basis für das Wohlbefinden der Büronutzer eine noch wichtigere Rolle spielen. Dazu zählen der Komfort im Arbeitsbereich (82 Prozent), die Sauberkeit (82 Prozent), ausreichende Lichtverhältnisse (80 Prozent) und eine gute Luftqualität (80 Prozent). Außerdem waren eine angenehme Temperatur (78 Prozent), die Lautstärke (78 Prozent) sowie der Geruch (78 Prozent) für die Befragten von elementarer Bedeutung. Ein weiteres Schlüsselergebnis der Studie: Lediglich 62 Prozent der Coworking-Nutzer sind mit der technischen Ausstattung zufrieden. Bei den Essentials sind es sogar nur 60 Prozent.
Incentives entscheiden nicht alles
„Kostenlose Getränke und Speisen sowie öffentlich zugängliche Außenflächen und Terrassen gehören zu den allseits beliebten Extras. Interessant ist jedoch, dass es eben nicht diese Incentives sind, die über die Wahl und den Verbleib in einem Büro entscheiden. Stattdessen steht und fällt ein gutes Büro mit den Basics: damit, ob ein Coworker oder Arbeitnehmer sich in seiner Büroumgebung wohlfühlt. Diese Grundlagen sind nicht nur für Unternehmen von wachsender Bedeutung, sondern auch für Coworking-Anbieter, um trotz flexibler Mitgliedschaften die Nutzer langfristig halten zu können“, so Cal Lee, Global Head of Workthere.
Ein Blick auf europäische Coworker
Während in Irland, Italien und Spanien mehr als 30 Prozent der Befragten einen Flexible Workspace als Büro präferieren, sind es in Großbritannien und Deutschland weniger als zehn Prozent. „Darüber, ob sich ein Modell langfristig am Markt etablieren wird oder nicht, werden neben den harten Basics auch weiche Entscheidungsfaktoren wie das Design entscheidend sein“, kommentiert Stephan Schörnig, Workthere-Manager Germany bei Savills. 40 Prozent der befragten Flexible-Office-Nutzer haben angegeben, dass eine ansprechende Bürogestaltung ihre Produktivität steigern würde. Im Gegensatz zu nur schwer anpassbaren Faktoren wie dem Standort, der lediglich vor Anmietung einer Bürofläche beeinflusst werden könne, spielten Aspekte wie das Design der Büroumgebung eine immer größere Rolle. Denn diese könnten vergleichsweise einfach im Bestand verändert werden, erklären die Initiatoren der Studie.