Coworking liegt weiter im Trend. Wir stellen spannende Neuigkeiten aus der Szene vor. Diesmal geht es unter anderem um Coworking und Hospitality sowie um Coworking-Spaziergänge und um vieles mehr.
Erste Klasse
Bei Coworking denkt man an lässig gekleidete junge Leute, die ganz ungezwungen an gemeinsamen Ideen werkeln. Einen veränderten Ansatz vertreten die Gründer von SVYT in München. Sie bieten Business-Space für Geschäftsleute und Vielreisende, die sich in einem repräsentativen Ambiente treffen, dort arbeiten oder nur verweilen wollen. Das Design berücksichtigt Privatsphäre, die Space-Rules machen angemessene Kleidung zur Pflicht.
Aufstieg und Fall
Der amerikanische Coworking-Anbieter WeWork, neu: The We Company, zählt zu den wertvollsten Start-ups überhaupt. Weltweit vermietet er an über 650 Standorten Schreibtische und Büros. Noch im Januar wurde das 2010 gegründete Unternehmen mit 47 Milliarden Dollar bewertet. Nun musste jedoch der anstehende Börsengang aufgrund von fallenden Bewertungen auf 10 bis 20 Milliarden Dollar auf das nächste Jahr verschoben werden. Der gefeierte Gründer Adam Neumann nahm seinen Hut. Sein 60-Millionen-Dollar-Firmenjet sucht einen neuen Besitzer.
Noch weniger Community
Eine ernsthafte Konkurrenz für WeWork könnte das Unternehmen Knotel werden. Dessen Chef Amol Sarva vertritt zumindest den Anspruch, WeWork zu überflügeln. Zu seinem Gegenentwurf gehört, den Aspekt der Gemeinsamkeit beim Coworking noch weniger in den Vordergrund zu stellen. Denn an flexiblen Büros interessierte Unternehmen würden aufgrund der Vertraulichkeit in Wahrheit nur ungern ihren Workspace teilen.
Coworking-Spaziergänge
Die Taschenreiseführer von BertaBerlin erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Hinter dem Projekt steht Berta Heide. Sie lässt ihre Leser versteckte Hotspots und geheime Quartierperlen Berlins auf besondere Weise entdecken. So kann nun auch die Coworking-Space-Landschaft der Hauptstadt erkundet werden. Die entsprechende Coworking-Map bietet drei individuell gestaltete Rundgänge. Finanziert wurde das Angebot über Startnext.
Hospitality neu denken
In Hotels haben Gäste schon immer auch gearbeitet. Die Gastfreundschaft dort um auf Arbeit bezogene Serviceleistungen zu erweitern, das ist die Idee hinter der seit 2015 existierenden Coworking-Marke Wojo der französischen Unternehmen AccorHotels und Bouygues Immobilier. Im Hotel, aber auch in Bahnhöfen oder Einkaufszentren, stellt sie abgeteilte Arbeitsbereiche zur Verfügung.
Arbeiten mit Stil
Stilwerk ist bekannt als Plattform für Premiummarken und Raumgeber für Flagship-Stores mit Designschwerpunkt. Dass man in einem solchen Umfeld gern arbeiten möchte, denken sich viele Besucher. In Hamburg eröffnete Mitte August 2019 der Stilwerk-Workspace. Geboten werden Einzelarbeitsplätze, offene wie geschlossene Bereiche sowie Konferenzräume. Das The Lounge benannte Areal ist für Virtual-Reality-Präsentationen ausgestattet.
Dezentrales Glück
Vielleicht sollten wir nicht die Coworking-Spaces in den Großstädten nutzen, sondern diese Arbeitsräume in die Peripherie bringen, wo wir normalerweise urlauben. Das ist der Ansatz der mobilen Pop-up-Coworking-Spaces und dem CoWorkLand der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein. Ziel ist es, neue Arbeitsformen in ländliche Bereiche zu übertragen und mit dem Know-how die entsprechende Nutzung dortiger Flächen anzuregen.