WeWork, der trotz eines laufenden Insolvenzverfahrens führende Anbieter von flexiblen Räumen, hat einen Bericht über globale Bürotrends veröffentlicht. Die umfassende Studie zeigt, wie sich das traditionelle Konzept des Büros in den letzten Jahren verändert hat.
Die Studie wertet über 3.000 an WeWork gerichtete Anfragen von Firmenmitgliedern zu Gestaltungsanforderungen aus den letzten vier Jahren aus. Ein Ergebnis ist, dass die Büros aktuell erheblich weniger dicht besetzt sind als vor der Pandemie. Außerdem würden Entscheider heute „spezialisierte“ Arbeitsbereiche wie Besprechungs- und Präsentationsräume bevorzugen, um die Unternehmenskultur und -produktivität zu stärken. Auch seien Umgebungen gefragt, die ein entspannteres Arbeiten ermöglichen, ähnlich wie in den eigenen vier Wänden. In jedem Falle weg von formellen Bürokonzepten, so die Studienmacher.
Zeitgemässes Design
Die Kriterien für den modernen Arbeitsplatz verändern sich gemäß WeWork-Bericht weiterhin schnell. Traditionell unpersönliche und dichte Büroeinrichtungen weichen zunehmend einem Design, das zielorientierte Räume schafft, die mit Leichtigkeit und minimalem Kostenaufwand verändert werden können. Die Studienverantwortlichen betrachten diese Flexibilität in der heutigen Zeit als wertvoll, um der Vielzahl von arbeitsbezogenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Zudem soll Führungskräften so auch die Möglichkeit gegeben werden, auf veränderte Unternehmensprioritäten sowie die Erwartungen der Mitarbeitenden leichter zu reagieren.
Klare Trends
Die für die Förderung der Zusammenarbeit konzipierten Räume wie Gemeinschaftsbereiche und Lounges haben im Jahr 2023 um 19,3 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie zugenommen. Räume, die vor der Pandemie noch ausdrücklich Führungskräften vorbehalten waren – die Nachfrage nach Chefbüros ist zwischen 2018 und 2022 um 80 Prozent gesunken –, werden stattdessen zu Entspannungs-, Besprechungs- oder Arbeitsräumen umgewidmet. Das soll den Geist der Zusammenarbeit und sozialen Interaktion unterstreichen, heißt es im Bericht.
Die Erhebung zeigt, dass 68 Prozent der Anfragen von Mitgliedsunternehmen nach „nicht-traditionellen“ Räumen auf die Steigerung der Produktivität abzielten, zum Beispiel in individuell gestalteten Besprechungs- und Diskussionsräumen. Auch Ergonomie ist wichtig: 76 Prozent der WeWork-Mitglieder haben Sitz-Steh-Schreibtische geordert. 90 Prozent haben sich dafür entschieden, ihre Markenidentität auch visuell in das Raumdesign zu implementieren.