September 2020: Bewegung tut gut. Doch wer insgesamt mehr als viereinhalb Stunden pro Tag im Sitzen – auf dem Sofa, dem Bürostuhl oder im Auto – verbringt, gefährdet seine Gesundheit. Das geht aus einer Studie der spanischen Universität Rey Juan Carlos (URJC) in Madrid hervor.

Die spanischen Forscher der URJC schreiben im Fachblatt „BMC Public Health“, dass der Anteil derjenigen, die täglich mehr als viereinhalb Stunden im Sitzen verbringen, zwischen 2002 und 2017 um 7,4 Prozent angestiegen ist. In Deutschland gehören laut der Studie 57,2 Prozent der Männer und 50,2 Prozent der Frauen zu den „Dauersitzern“.

Maximal 4,5 Stunden im Sitzen verbringen

Während bei den deutschen Männern der Anteil der Vielsitzer von 2002 bis 2017 um 15,6 Prozent gestiegen ist, ging dieser bei den Frauen leicht zurück – um 1,2 Prozent. Für die Forscher sollte die maximale Sitzzeit pro Tag von viereinhalb Stunden nicht überschritten werden. Denn ansonsten steigen bestimmte Gesundheitsrisiken. So sei das viele und lange Sitzen ein Hauptrisikofaktor für chronische Krankheiten wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Krebs, schreiben die Forscher und sprechen von einer großen Gesundheitsbedrohung für die moderne Gesellschaft.

Für ihre Studie analysierten die URJC-Forscher die Ergebnisse von vier europäischen Umfragen mit mehr als 96.000 Teilnehmern in allen Ländern der Europäischen Union (EU).