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Welche Luftfeuchtigkeit ist die richtige?

by Team-PBK April 6, 2021 No Comments

Wider­sprüch­li­che Richt­li­ni­en und kon­tro­ver­se Stand­punk­te prä­gen seit Jah­ren die Dis­kus­sio­nen über eine ver­bind­li­che Rege­lung der Luft­feuch­te in Gebäu­den. Eine Lite­ra­tur­re­cher­che der RWTH Aachen hat Erkennt­nis­se zur Min­dest­luft­feuch­te zusam­men­ge­fasst. Wis­sens­wer­te Eck­punk­te dazu erläu­tert Domi­nik Gie­sel von Cond­air Systems.

Direkt-Raumluftbefeuchter eignen sich zur Nachrüstung in Bestandsgebäuden. Abbildung Condair Systems
Direkt-Raum­luft­be­feuch­ter eig­nen sich zur Nach­rüs­tung in Bestands­ge­bäu­den. Abbil­dung Cond­air Systems

Seit der Coro­na-Pan­de­mie ist die Raum­luft in Gebäu­den stark in den Fokus der öffent­li­chen Dis­kus­si­on gera­ten: Emp­feh­lun­gen zum rich­ti­gen Lüf­ten, media­le Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen und För­der­pro­gram­me des Bun­des für die Coro­na-gerech­te Umrüs­tung von raum­luft­tech­ni­schen Anla­gen unter­strei­chen die Bedeu­tung der Luft­qua­li­tät für den Infek­ti­ons­schutz. Dazu bei­getra­gen hat nicht zuletzt auch die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO), die 2020 die Luft­über­tra­gung viren­be­la­de­ner Aero­so­le als Über­tra­gungs­weg aner­kannt hat. Kaum hör­bar sind jedoch in Deutsch­land kon­kre­te Emp­feh­lun­gen hin­sicht­lich der rela­ti­ven Luft­feuch­te. Maß­geb­li­cher Grund dafür sind bis­lang die gel­ten­den Nor­men und Richtlinien.

Maximale Luftfeuchte ist definiert

Die Berufs­ge­nos­sen­schaf­ten und Unfall­ver­si­che­run­gen gehen im Regel­fall davon aus, dass die Raum­luft nicht zusätz­lich befeuch­tet wer­den muss. Die Tech­ni­sche Regel für Arbeits­stät­ten (ASR) defi­nie­ren in der ASR A3.6 „Lüf­tung“ daher ledig­lich Maxi­mal­wer­te für die rela­ti­ve Luft­feuch­te. Für Büro­ar­beits­plät­ze mit übli­chen Tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen 20 und 22 Grad Cel­si­us wer­den bei­spiels­wei­se Ober­gren­zen von 70 bis 80 Pro­zent rela­ti­ver Feuch­te gesetzt, um vor Schim­mel­bil­dung und belas­ten­der Schwü­le zu schüt­zen. Die Norm DIN EN 15251 „Ein­gangs­pa­ra­me­ter für das Raum­kli­ma“ (künf­tig DIN EN 16798 Teil 1) gibt für Neu­bau und Sanie­run­gen als Emp­feh­lung eine unte­re Gren­ze von 25 Pro­zent und eine obe­re Gren­ze von 60 Pro­zent. Die Norm stellt fest, dass unter­halb des Wer­tes von 30 Pro­zent gesund­heit­li­che Beein­träch­ti­gun­gen auf­tre­ten können.

Dem­ge­gen­über steht die wis­sen­schaft­li­che Lite­ra­tur, die in vie­len Ver­öf­fent­li­chun­gen einen für die Gesund­heit des Men­schen opti­ma­len Bereich zwi­schen 40 und 60 Pro­zent nennt. Wel­che Aus­sa­ge­kraft die­ser häu­fig genann­te mitt­le­re Bereich der Luft­feuch­te hat und wel­che Emp­feh­lung sich dar­aus erge­ben, hat die Rhei­nisch-West­fä­li­sche Tech­ni­sche Hoch­schu­le Aachen (RWTH) in einer umfang­rei­chen Lite­ra­tur­re­cher­che ana­ly­siert. Die wich­tigs­ten Ergeb­nis­se aus die­ser Lite­ra­tur­stu­die wer­den nach­fol­gend in Bezug auf Atem­we­ge, Virus­ver­brei­tung, Augen und Haut zusammengefasst.

Selbstreinigung der Atemwege

Die Wir­kung der rela­ti­ven Feuch­te auf die Gesund­heit der Atem­we­ge wird unter­schie­den in einen direk­ten und einen indi­rek­ten Ein­fluss: Der direk­te Ein­fluss wirkt auf die Abwehr­me­cha­nis­men des mensch­li­chen Kör­pers, die ver­hin­dern, dass krank­ma­chen­de Par­ti­kel die Atem­we­ge befal­len und sich dort ver­meh­ren. Dazu gehö­ren die Fil­ter­funk­ti­on der Nase, die Selbst­rei­ni­gungs­pro­zes­se der Atem­wegs­schleim­haut, Immun­ant­wor­ten sowie wei­te­re Abwehr­re­ak­tio­nen und Zer­set­zungs­pro­zes­se. In den aus­ge­wer­te­ten Lite­ra­tur­quel­len gilt es als prin­zi­pi­ell aner­kannt, dass eine nied­ri­ge Luft­feuch­te zur Beein­träch­ti­gung der kör­per­ei­ge­nen Rei­ni­gungs­funk­ti­on der Schleim­häu­te und der Abwehr­me­cha­nis­men des Kör­pers füh­ren. Das meist­ge­nann­te Opti­mum der rela­ti­ven Luft­feuch­te hin­sicht­lich der Immun­ab­wehr liegt zwi­schen 40 und 60 Prozent.

Temperatur und Luftfeuchte beeinflussen die Lebensdauer und die Verbreitung von Viren. Abbildung: RWTH Aachen
Tem­pe­ra­tur und Luft­feuch­te beein­flus­sen die Lebens­dau­er und die Ver­brei­tung von Viren. Abbil­dung: RWTH Aachen

Aerosole und Viren

Indi­rekt wirkt die rela­ti­ve Luft­feuch­te zusätz­lich auf die Lebens­dau­er von Krank­heits­er­re­gern und auf die Schwe­be­fä­hig­keit (Sus­pen­si­ons­zeit) von Keim­tröpf­chen. Gene­rell beein­flusst das Umge­bungs­kli­ma das Infek­ti­ons­ri­si­ko: Tem­pe­ra­tur und Luft­feuch­te haben Ein­fluss auf die Aero­sol-Beschaf­fen­heit. Viren wer­den in Aero­so­len trans­por­tiert, die aus klei­nen Flüs­sig­keits­trop­fen, gelös­ten Sal­zen und Eiwei­ßen bestehen. Unter tro­cke­nen Bedin­gun­gen schrump­fen Aero­so­le schnel­ler, wer­den leich­ter und schwe­ben län­ger in der Luft. Zusätz­lich wir­ken Tem­pe­ra­tur und Luft­feuch­te auf Sta­bi­li­tät und Lebens­dau­er der Viren. Je nach Virus­typ wird jedoch in der Lite­ra­tur der Ein­fluss der rela­ti­ven Luft­feuch­te unter­schied­lich ana­ly­siert. Bei­spiels­wei­se wer­den Influ­en­za­vi­ren bei mitt­le­ren und Coro­na­vi­ren bei mitt­le­ren bis hohen rela­ti­ven Luft­feuch­ten zu einem maxi­ma­len Grad inak­ti­viert. Hohe rela­ti­ve Luft­feuch­ten ver­rin­gern prin­zi­pi­ell die Schwe­be­zeit von Par­ti­keln und Aero­so­len in der Luft, soll­ten jedoch auf­grund der Gefahr von mikro­biel­lem Wachs­tum und Schim­mel­bil­dung ver­mie­den werden.

Trockene Augen und Haut

In der Luft vor­han­de­ne Par­ti­kel kön­nen zu Rei­zun­gen der Augen und zu Infek­tio­nen der Bin­de­haut füh­ren. Ein intak­ter Trä­nen­film schützt die Augen­ober­flä­chen vor Ein­wir­kun­gen aus der Umwelt und ver­hin­dert Augen­be­schwer­den und Dis­kom­fort. Ana­ly­sen der wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten zei­gen, dass sich bei gerin­ger Luft­feuch­te einer­seits die Trä­nen­film­pro­duk­ti­on ver­rin­gert und ande­rer­seits die Lid­schlag­fre­quenz signi­fi­kant erhöht. Gegen­über einem idea­len Luft­feuch­te­be­reich von 50 bis 80 Pro­zent geht die Zell­dich­te der Bin­de­haut-Becher­zel­len, in denen der Trä­nen­film gebil­det wird, bei nied­ri­gen rela­ti­ven Luft­feuch­ten stark zurück. Eben­falls zeigt die Lite­ra­tur­re­cher­che sta­tis­tisch rele­van­te Zusam­men­hän­ge zwi­schen tro­cke­ner Luft und Beein­träch­ti­gun­gen der Haut. Tro­cke­ne Raum­luft kann die Schutz­funk­ti­on der Haut erheb­lich ein­schrän­ken. Durch eine sprö­de und ris­si­ge Epi­der­mis kön­nen Par­ti­kel ein­drin­gen und Ent­zün­dun­gen und Der­ma­to­sen her­vor­ru­fen. Chro­ni­sche Haut­er­kran­kun­gen kön­nen sich ver­schlech­tern. Signi­fi­kan­te Beein­träch­ti­gun­gen der Haut wer­den in den Lite­ra­tur­quel­len fest­ge­stellt für unter­such­te Luft­feuch­ten unter­halb von 50 Prozent.

Mehr Gesundheit – weniger Fehlzeiten

Als Fazit der Lite­ra­tur­re­cher­che kom­men die Macher der Stu­die von der RWTH Aachen zu dem Ergeb­nis, dass bei einer mitt­le­ren rela­ti­ven Luft­feuch­te gesund­heit­li­che Beein­träch­ti­gun­gen der Atem­we­ge, der Augen und der Haut und damit ver­bun­de­ne Fehl­zei­ten signi­fi­kant ver­rin­gert wer­den kön­nen. In Innen­räu­men soll­te daher, so die For­scher, idea­ler­wei­se eine rela­ti­ve Luft­feuch­tig­keit von 40 bis 60 Pro­zent geschaf­fen wer­den. Gleich­zei­tig wei­sen die Wis­sen­schaft­ler dar­auf hin, dass die rela­ti­ve Luft­feuch­te für jedes der unter­such­ten Kri­te­ri­en indi­vi­du­ell betrach­tet wer­den muss. Dies gel­te ins­be­son­de­re für die Inak­ti­vie­rung ver­schie­de­ner Virus­ty­pen. Die Emp­feh­lung eines kon­kre­ten Ziel­be­rei­ches kann daher immer nur einen Kom­pro­miss dar­stel­len. Ins­ge­samt zei­gen sich für den Kom­pro­miss eines mitt­le­ren Bereichs der rela­ti­ven Luft­feuch­te jedoch die wenigs­ten Beein­träch­ti­gun­gen in Bezug auf den Men­schen und sei­ne Gesundheit.

Bedeutung für Büroarbeitsplätze

Die Ana­ly­se der Lite­ra­tur­stu­die zeigt, dass wis­sen­schaft­lich der direk­te und indi­rek­te Ein­fluss der rela­ti­ven Luft­feuch­te auf die Gesund­heit in Innen­räu­men mitt­ler­wei­le prin­zi­pi­ell erkannt und belegt ist. Solan­ge die Arbeits­stät­ten­richt­li­ni­en jedoch kei­ne Vor­ga­ben oder zumin­dest Emp­feh­lun­gen für eine Min­dest­luft­feuch­te in Büros ent­hal­ten, wird eine flä­chen­de­cken­de Sicher­stel­lung opti­ma­ler Innen­raum­be­din­gun­gen nicht zu erwar­ten sein. Für die Prä­ven­ti­on in Unter­neh­men bleibt dem Arbeits­schutz der Weg über die Gefähr­dungs­be­ur­tei­lung: Hier gibt die ASR A3.6 „Lüf­tung“ für den Fall von Beschwer­den über tro­cke­ne Luft die Hand­lungs­auf­for­de­rung, im Rah­men einer Gefähr­dungs­be­ur­tei­lung zu prü­fen, ob und wel­che Maß­nah­men zu ergrei­fen sind. Die Erkennt­nis­se und Ana­ly­sen der RWTH-Lite­ra­tur­re­cher­che kön­nen jetzt eine gute neue Basis sein, eine zusätz­li­che Luft­be­feuch­tung zum Schutz der Mit­ar­bei­ter­ge­sund­heit in Büros fach­lich zu begrün­den und inner­be­trieb­lich umzusetzen.

Dominic Giesel, Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Condair Systems GmbH. Abbildung: Condair Systems
Abbil­dung: Cond­air Systems

Domi­nic Giesel

Lei­ter Mar­ke­ting und Öffent­lich­keits­ar­beit, Cond­air Sys­tems GmbH.

condair-systems.de

Lite­ra­tur­tipp:

Über neue Mög­lich­kei­ten der Luft­be­feuch­tung spe­zi­ell in Büro­ge­bäu­den infor­miert ein White­pa­per der Cond­air Sys­tems GmbH. Es ent­hält Tipps und Vor­la­gen für die Umset­zung einer Gefähr­dungs­be­ur­tei­lung. Das 16-sei­ti­ge White­pa­per kann kos­ten­frei bestellt werden.

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