Mit der CO2-Timer-App lässt sich die CO2-Konzentration in unterschiedlich großen Büroräumen berechnen. Ebenfalls hilft der Rechner dabei, die optimale Zeit und Frequenz zur Lüftung eines Raumes zu bestimmen.
Die menschliche Atmung ist Hauptquelle für Kohlendioxid (CO2) in Innenräumen. In geringer Konzentration ist CO2 ungiftig, es behindert aber die Sauerstoffaufnahme im Körper. Erhöhte CO2-Werte in der Umgebungsluft können deshalb beim Menschen beispielsweise zu Kopfschmerzen führen. Probleme treten vor allem dort auf, wo viele Personen über längere Zeit in geschlossenen, relativ kleinen Räumen zusammen sind – dort leiden dann häufig Leistungsfähigkeit, Konzentration und Wohlbefinden.
Erinnerungsfunktion für Frischluft von draußen
„Regelmäßiges Lüften ist die einfachste Schutzmaßnahme gegen die Effekte von zu viel CO2“, sagt Dr. Simone Peters, Gefahrstoffexpertin im IFA. „Das wird im Eifer des Gefechtes leider häufig vergessen, oder es wird einfach viel zu selten gelüftet.“
Abhilfe soll der kostenlose CO2-Timer schaffen, den das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und die Unfallkasse Hessen (UKH) entwickelt haben. Aus Personenzahl, Aufenthaltsdauer und Raumvolumen errechnet die App die voraussichtliche CO2-Konzentration und gibt an, wann und wie oft gelüftet werden soll. Die ermittelte Zeit lässt sich als Timer setzen, der an die Lüftung erinnert.
App hilft beim Infektionsschutz
„Laut Arbeitsstättenrecht sollte ein CO2-Wert von 0,1 Volumenprozent – das entspricht 1.000 ppm – in der Raumluft nicht überschritten werden, um fit und aufmerksam zu bleiben. Mit unserer App kann dieser Wert überall eingehalten werden, vor allem dort, wo gelernt und gearbeitet wird”, erläutert Peters.
Die App ist auch ein geeignetes Hilfsmittel, um durch rechtzeitiges Lüften das Risiko einer Übertragung von luftgetragenen Krankheitskeimen zu verringern. Als Empfehlung gilt dabei eine CO2-Konzentration von 800 ppm für den Lüftungszeitpunkt, der in der CO2-App als Infektionsschutzzielwert angegeben wird.
Nützlich für Büroumgebungen
Der Rechner basiert auf den Ergebnissen einer Studie, in der die CO2-Konzentration während 720 Unterrichtsstunden in 111 Schulen gemessen wurde. Die Datenbasis ermöglicht für die Primar- und Sekundarstufe im Schulbereich jeweils eine Berechnung für die Sommerzeit (April bis Oktober) und die Winterzeit (November bis März).
Ein Vergleich mit rechnerisch ermittelten und messtechnisch gewonnenen Werten für die Bereiche Büro, Besprechungen und Seminare zeigte, dass die Ergebnisse aus dem Sekundarbereich auch auf diese Bereiche übertragbar sind.
Die App ist für Google Android und Apple iOS erhältlich.