Anfang Oktober 2021 hat die Fachmesse Indoor-Air in Frankfurt stattgefunden. Nun hat der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) eine Auswertung von den Messungen und Berechnungen zur Raumluftqualität in der Messehalle veröffentlicht.
Die Fachmesse für Lüftung und Luftqualität stand ganz im Zeichen der Pandemie. Neben den vorgeschriebenen 3G- und AHA-Regeln für die Fachbesucher wurden auch Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) in der Messehalle eingesetzt, um das Risiko der Übertragung von Corona-Infektionen zu reduzieren. Die nun vom FGK in ihrem Status-Report 57 publizierte Auswertung zu Raumluft-Qualitätsmessungen und -berechnungen bestätigen das geringe Infektionsrisiko der Besucher vor Ort.
„Die Messungen während der Indoor-Air 2021 belegen, dass die Lüftung einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung des Infektionsrisikos leisten kann. Die Anzahl an potenziell infektiösen und eingeatmeten Aerosolpartikeln konnte um bis zu 85 Prozent reduziert werden“, erklärt FGK-Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. Christoph Kaup. „Unsere Messungen ergaben zudem eine mittlere Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent. Auch hier hat die Raumlufttechnik optimale, gesundheitsfördernde Bedingungen geschaffen.“
Geringe CO2-Werte in der Messehalle
Die zweigeschossige Messehalle mit einer Gesamtfläche von 33.000 m2 wird von 46 RLT-Anlagen mit einem Gesamtvolumenstrom von 1.242.000 m3/h versorgt. Während der Indoor-Air stellte sich mit der Außenluftwechselrate von 3,7 eine mittlere CO2-Konzentration von 460 ppm ein. „Damit wurden während der Messe nahezu Außenluftbedingungen in der Halle erreicht”, so Prof. Kaup. Als Maximalwert zeichneten die Messgeräte 520 ppm auf.
In derselben Größenordnung liegt der berechnete Wert: An den drei Messetagen besuchten 2.300 Personen die Indoor-Air, auf der etwa 100 Aussteller ihre Produkte zur Raumlufttechnik präsentierten. Bei rund 1.000 Besuchern pro Tag, einer geschätzten Zahl von etwa 500 Personen als Standbesetzung und einer angenommenen CO2-Produktion von 18 l/h pro Person ergibt sich rechnerisch eine CO2-Konzentration von 453 ppm. Hätten 5.600 Personen − die unter Pandemiebedingungen maximal zulässige Zahl − die Messe gleichzeitig besucht, hätte der 3,7-fache Luftwechsel die CO2-Konzentration auf 570 ppm begrenzt. Es wäre also auch in diesem Fall die Kategorie I nach DIN EN 16798-1 eingehalten worden. Ohne Lüftung wäre der Wert im Verlauf des Messetages auf fast 4.000 ppm angestiegen.
Der Status-Report 57 „Die Luftqualität während der Indoor-Air 2021 in der Messehalle 12 der Messe Frankfurt − Messung versus Berechnung“ kann kostenfrei auf der FGK-Website heruntergeladen werden.