Die Bad Homburger Inkasso und die BHS Bad Homburger Servicegesellschaft haben nach Möglichkeiten einer nachträglichen Luftbefeuchtung gesucht. Als Alternative zur Befeuchtung per raumlufttechnischer Anlage erfüllte eine Direkt-Raumluftbefeuchtung alle Anforderungen an Hygiene und Betriebssicherheit.
Die BHS Bad Homburger Servicegesellschaft mbH ist eine 100-prozentige Tochter der Deutsche Leasing Gruppe. Mit rund 250 Mitarbeitenden stellt das Unternehmen Services und Dienstleistungen für das Forderungs- und Sicherheitenmanagement der Bad Homburger Inkasso GmbH (BHI) zur Verfügung.
Um dem wachsenden Flächenbedarf gerecht zu werden, haben BHS und BHI Ende 2014 ihren Unternehmensstandort von Bad Homburg nach Bad Vilbel auf eine 5.000 m2 große Fläche eines Bestandsgebäudes verlegt. Bereits kurz nach dem Umzug in die neue Immobilie zeigte sich, dass das Raumklima der neuen Arbeitsplätze bei den Mitarbeitenden vermehrt zu Beschwerden führte.
Gutachten empfiehlt Luftbefeuchtung
„Unsere Mitarbeitenden klagten im ersten Winter vor allem über zu trockene Luft, die Beschwerden über Haut-, Augen-, und Halsreizungen verursachte. Die Klagen waren teilweise so groß, dass die Unternehmensleitung kostenfrei Feuchtigkeitscremes, Augen- und Rachensprays für die betroffenen Mitarbeitenden bereitstellte“, erinnert sich Klaus Heubach, Leiter Dienstleistersteuerung und Zentrale Dienste bei der BHS. In Abstimmung mit dem Betriebsrat wurde entschieden, ein Gutachten in Auftrag zu geben, um die Klimasituation zu analysieren und Lösungen aufzuzeigen. Der beauftragte Klimagutachter bestätigte Luftfeuchtewerte von teilweise weit unter 30 Prozent relativer Feuchte und empfahl zur Gesunderhaltung der Beschäftigten dringend die Nachrüstung einer Luftbefeuchtung in der Gebäudebelüftungsanlage.
Befeuchtung in der Gebäudebelüftung abgelehnt
Die Kosten für den nachträglichen Einbau wurden auf rund 500.000 Euro geschätzt. Der Eigentümer der Immobilie lehnte diese Investition ab, da BHS und BHI nur Teilflächen des Gebäudes nutzen. „In Eigenregie suchten wir daraufhin nach dezentralen Lösungen und zogen mobile Verdunster-Geräte und eine Direkt-Raumluftbefeuchtung mit Hochdruckdüsen in den Kreis der möglichen Lösungen“, fasst Klaus Heubach das Ergebnis der eigenen Recherchen zusammen.
Bei der Bewertung der alternativen Befeuchtungslösungen wurde BHS vom Facility Management Dienstleister Wisag unterstützt. Gegen die Befeuchtung mit mobilen Standgeräten sprach der hohe Aufwand für die manuelle Befüllung und die regelmäßigen Reinigungen. Berechnungen ergaben, dass über 100 Einzelgeräte nötig gewesen wären, um annähernd die benötigte Feuchtemenge in die Fläche zu bringen. Zusätzlich wurde der hygienische Betrieb der Verdunster kritisch beurteilt.
Die Recherche nach Düsensystem-Anbietern führte Klaus Heubach zum Hersteller Condair Systems und dem Draabe-Luftbefeuchtungssystem: „Wir suchten ein Luftbefeuchtungssystem, das hohe Hygienestandards und Betriebssicherheit garantieren kann. Da das Draabe-System sowohl das Zertifikat ‚Optimierte Luftbefeuchtung‘ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) als auch die Möglichkeit einer jährlichen VDI-Zertifizierung nachweisen konnte, waren wir sicher, ein geeignetes System gefunden zu haben. Abschließend überzeugen konnten uns schließlich Besuche bei einem Touristikunternehmen und einer Sparkasse, die das Draabe-Luftbefeuchtungssystem bereits seit Jahren erfolgreich für ihre Mitarbeitenden einsetzten.“
Mikrofeiner Sprühnebel im Raum
Seit Sommer 2017 sind in Bad Vilbel 110 Direkt-Raumluftbefeuchter vom Typ NanoFog im Einsatz, die ganzjährig eine optimale relative Luftfeuchte von 40 Prozent sichern. „Durch die flexiblen Einbaumöglichkeiten des Systems konnten die Luftbefeuchter ausschließlich in den von der BHI und BHS genutzten Mietflächen des dritten und vierten Stockwerkes eingesetzt werden“, erläutert Matthias Tietgen, Fachberater bei der Condair Systems, einen Vorteil im Vergleich zur Zentralbefeuchtung. Befeuchtet werden sowohl Open-Space-Büroflächen, Flure als auch ausgewählte Einzelbüros.
Das NanoFog-System besteht aus kleinen an den Decken und Wänden montierten Einzelgeräten, die bei Bedarf einen feinen Sprühnebel mit einer Aerosolgröße von weniger als 15 Mikrometer (µm) – ein µm entspricht einem Tausendstel Millimeter – gleichmäßig an die Raumluft abgeben. Geregelt wird die Luftfeuchte durch 27 Digital-Steuergeräte, die die Luftbefeuchter in den definierten Zonen bei Unterschreiten der Sollwerte aktivieren. Verbunden sind die Luftbefeuchter mit zwei Wasseraufbereitungsanlagen, die zentral in Funktionsräumen installiert sind. Bevor das Wasser für die Luftbefeuchtung eingesetzt wird, muss es eine mehrstufige Filterung, Demineralisierung und Entkeimung durchlaufen. Automatische Spül- und Hygienefunktionen verhindern dabei, dass beispielsweise stehendes Wasser in den Leitungen bei nicht aktiver Luftbefeuchtung verkeimt.
Keine Beschwerden mehr
Die zentralen Komponenten der Wasseraufbereitung sind in transportable Container eingebaut, die zur Wartung und Reinigung halbjährlich mit wenigen Handgriffen ausgetauscht werden. Einmal jährlich wird das Luftbefeuchtungssystem darüber hinaus nach der VDI Richtlinie 6022 Blatt 6 im laufenden Betrieb zertifiziert.
„Mit der Wartung haben wir überhaupt keine Arbeit. Alle sechs Monate koordiniert die Wisag für uns den Austausch der Container. Die Anlage ist dadurch immer auf dem neuesten Stand und sicher. Die VDI-Zertifizierung gibt uns die Garantie, immer eine hygienisch einwandfreie Luftbefeuchtung zu betreiben“, bestätigt Klaus Heubach.
Für die Mitarbeitenden hat sich das Raumklima nach der Inbetriebnahme der Luftbefeuchter spürbar verbessert. Vor allem im Winter wird die Luft jetzt als angenehm und frisch empfunden. Beschwerden über zu trockene Luft hat Klaus Heubach seitdem nicht mehr gehört: „Mit der Wahl des Luftbefeuchtungssystems haben wir die richtige Entscheidung getroffen. Es ist ideal für die professionelle Nachrüstung geeignet und für unsere Anwendung sehr empfehlenswert.“