Eine gesunde Raumluftqualität ist Basis für eine sichere Arbeitsumgebung. Wie Messgeräte mit CO2-Sensoren und raumlufttechnische Anlagen (RLT) das Ansteckungsrisiko der Beschäftigten in Büroumgebungen senken können, erläutert Airthings-CEO Oyvind Birkenes.
Im Winter mussten viele Länder strengere Maßnahmen beschließen, um das Virus einzudämmen. Durch die niedrigen Temperaturen verlagerte sich das Leben zunehmend in geschlossene Räume, wo das Infektionsrisiko deutlich höher ist als im Freien.
Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang virushaltige Aerosole. Die winzigen schwebenden Tröpfchen können sich über mehrere Meter verbreiten. Um das Infektionsrisiko in Räumen zu reduzieren, sind CO2-Messgeräte und RLT-Anlagen hilfreich.
CO2 als Indikator für Luftqualität und Infektionsrisiko
Wer hätte das gedacht? Ausatmen dauert rund doppelt so lang wie das Einatmen, und Menschen atmen größtenteils Kohlenstoffdioxid aus – rund 350 Kilogramm CO2 pro Jahr. Frischluft enthält circa 400 ppm (Teilchen pro Million) Kohlenstoffdioxid. Da jeder Mensch CO2 ausatmet, reichert sich das Gas schnell in geschlossenen und stark belegten Räumen an. Der CO2-Gehalt in Innenräumen ist bis zu 1.000 ppm akzeptabel und sollte nicht über 1.500 ppm steigen, da dies sonst zu Müdigkeit und Konzentrationsstörungen führen kann. Werte über 2.000 ppm müssen vermieden werden, da schwerwiegende Symptome wie Schwitzen, erhöhte Herzfrequenz und Atembeschwerden auftreten können.
Doch welche Rolle spielen Büroumgebungen in der Pandemie und wie kann das Infektionsrisiko dort vermindert werden? Das Umweltbundesamt weist auf den Einsatz von CO2-Messgeräten hin. Solche smarten Geräte zeigen unter anderem an, wann gelüftet werden sollte. In Büros, die über keine RLT-Anlage verfügen, ist das Lüften über weitgeöffnete Fenster oftmals die einzige Möglichkeit, frische Luft in die Räume zu bekommen.
Mit einer konstanten Frischluftzufuhr sinkt nicht nur die Kohlenstoffdioxid-Konzentration, sondern auch die Feuchtigkeit und das Schimmelrisiko, sodass Angestellte von einer gesünderen Raumluftqualität profitieren. Solche Faktoren messen beispielweise die smarten Luftqualitätsmonitore von Airthings. Sie verfügen auch über ein besonderes Feature: die CO2-Warnung. Eingesetzt in Innenräumen warnt diese die Verantwortlichen bei zu hohen CO2-Werten und gibt ihnen so die Kontrolle über ihre Raumluftqualität.
RLT-Anlagen werden aktuell vom Bund gefördert
An dieser Stelle ist eine Förderrichtlinie des Bundeswirtschaftsministeriums hervorzuheben, die im Oktober 2020 in Kraft getreten ist. Bis 2024 stellt der Bund 500 Millionen Euro zur Verfügung, um RLT-Anlagen in öffentlichen Gebäuden oder Versammlungsräumen zur Eindämmung des Corona-Virus um- bzw. aufzurüsten sowie sie mit CO2-Sensoren auszustatten. Schließlich können Lüftungsanlagen durch ihre Filtertechnik eine Luftqualität herstellen, die frei von Bakterien oder Viren ist. Die Förderanträge sind bis zum 31. Dezember 2021 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu stellen.
Ebenfalls im Oktober 2020 hat die Europäische Kommission ihre Strategie für eine „Renovierungswelle“ zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden in Europa veröffentlicht. Ziel ist, in der EU bis zum Jahr 2030 35 Millionen Gebäude zu renovieren. Etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der Treibhausgas-Emissionen entfallen in der EU auf Gebäude. Allein durch die Optimierung ihrer Klima- und Lüftungsanlagen können Unternehmen und Institutionen bis zu 30 Prozent an Energiekosten sparen.
Noch ist unklar, wie lange die Pandemie anhalten und ob es eine flächendeckende Immunisierung der Bevölkerung geben wird. Doch wie das Bundesumweltamt hervorhebt: CO2-Messgeräte können in Büros als Indikator für ein erhöhtes Infektionsrisiko dienen. Und da der Bund aktuell die Um- und Aufrüstung von RLT-Anlagen in öffentlichen Gebäuden fördert, ist es die richtige Zeit, Lüftungsanlagen ein- oder umzubauen.
Oyvind Birkenes Chief Executive Officer (CEO), |