Der Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e.V. setzt seit 30 Jahren Qualitätsstandards bei Lüftungsgeräten. Nun hat der Verband ein Tool entwickelt, mit dem der CO2-Fußabdruck für Lüftungsgeräte berechnet werden kann. Dieses wird am 18. März auf der ISH 2025 vorgestellt.

Seit 30 Jahren engagiert sich der Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e.V. (RLT-Herstellerverband) für eine hohe Qualität von RLT-Geräten. Gegründet wurde er 1995 als RAL-Gütegemeinschaft Raumlufttechnische Geräte mit dem Ziel, das technische Niveau und die Gerätequalität im Markt anzuheben. Die 16 Mitglieder entwickelten ein Gütesiegel, das Geräte mit hohem Qualitätsstandard auszeichnet. Im Laufe der Zeit wurden die für das Zertifikat definierten Mindestanforderungen in nationale und europäische Normen übernommen – ein großer Erfolg, der zur Qualitätssteigerung bei allen RLT-Geräteanbietern in Europa beigetragen hat. Aus der Gütegemeinschaft wurde 2005 der Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e.V., der heute 24 Mitglieder zählt.
Kombination aus Wirtschafts- und Interessenvertretung
2023 produzierten die Mitglieder des RLT-Herstellerverbandes 71.000 Lüftungsgeräte. Mit diesen Geräten erwirtschafteten sie einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Vorrangiges Ziel des Verbandes ist noch immer, die technischen und wirtschaftlichen Interessen der Gerätehersteller und ihrer Kunden sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene zu vertreten. Zudem setzt er nach wie vor wichtige gerätespezifische Impulse auf dem Gebiet der Normen, Richtlinien und gesetzlichen Anforderungen. Energetische Mindestanforderungen an RLT-Geräte, die gemeinsam mit den Gesetzgebern weiterentwickelt wurden, sind heute Bestandteil der Ökodesignrichtlinie für Lüftungsgeräte und des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).
Europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) als Treiber
Neben den Anforderungen an Gerätequalität, Energieeffizienz und Hygiene gewinnt das Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Die europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) fordert beginnend ab 2028, für alle neu zu erstellenden Gebäude einen CO2-Fußabdruck anzugeben. Der RLT-Herstellerverband hat mit seinen Mitgliedern eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, den CO2-Fußabdruck für individuell geplante Geräte auszuweisen. Sie berücksichtigt den Aufstellort, die Nutzung sowie die individuell geplante Geräteausführung. Kern des Verfahrens ist neben der Bewertung der eingesetzten Materialbestandteile die Berechnung des Energiebedarfs für die Betriebsphase. Auf sie entfallen im Verlauf des gesamten Lebenszyklus mehr als 90 Prozent der CO2-Emissionen. Auch das große Einsparpotenzial einer RLT-Anlage in dieser Phase im Vergleich zu einer theoretischen Fensterlüftung wird dabei beachtet. Der Energiebedarf wird mit den entsprechenden CO2-Äquivalenten der im Betrieb verwendeten Energieart bewertet. Mit dem Tool können 42 standardisierte Nutzungsprofile aus der DIN 18599 angewendet und örtliche Klimadaten einbezogen werden.
Das Berechnungstool wird am 18. März auf der ISH 2025 in Halle 8.0 um 12.00 Uhr am Stand F95 vorgestellt – dem Gemeinschaftsstand von EVIA (European Ventilation Industry Association), FGK (Fachverband Gebäude-Klima e.V.), RLT-Herstellerverband e.V., VDKF (Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e.V.) und VDMA Fachverband Allgemeine Lufttechnik. Die Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Luft, ISH, findet vom 17. bis 21. März 2025 in Frankfurt/Main statt.