Heute, am 28. April 2021, ist Tag gegen den Lärm. Unter dem Motto „Immer noch zu laut!?“ ruft der Initiator – der DEGA e. V. – zu 15 Sekunden Stille auf. Um Punkt 14.15 Uhr.
Trotz der veränderten Arbeitssituation vieler Beschäftigter aufgrund der Pandemie hat das Thema Lärm weiterhin einen ernsten Stellenwert. Zwar wurde es in den vergangenen Monaten gefühlt „punktuell ruhiger“, doch viele Lärmquellen sind im Alltag immer noch präsent. Akustische Störungen bleiben eine große Gefahr für Produktivität, Wohlbefinden und Gesundheit.
Der Tag gegen Lärm (International Noise Awareness Day) findet in Deutschland bereits seit 1998 statt. Die Sensibilisierung für die Lärmproblematik sowie die Verbreitung des Wissens um Ursachen und Folgen des Lärms (sozial und gesundheitlich) sind zentrale Anliegen des Aktionstages. Der Tag gegen Lärm richtet sich an alle am Lärm, seinen Ursachen, seiner Wirkung und seiner Bekämpfung Interessierten und vom Lärm Betroffenen, einschließlich der fachlich interessierten Kreise und der politisch Verantwortlichen. Initiator ist die Deutsche Gesellschaft für Akustik (DEGA).
Nachdem der Aktionstag 2020 ausfallen musste, gibt es in diesem Jahr eine zentrale Veranstaltung zum Tag gegen den Lärm, in digitaler Form. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Quiet please! Die Akustikaktion
Eine Aktion, die sich seit 2018 aufmerksamkeitsstark für eine bessere Raumakustik in Büroumgebungen einsetzt, ist Quiet please! Die Gründung dieser Initiative, in der sich Hersteller, Händler, Experten und Institutionen gemeinsam engagieren, ging unter anderem auf den Vormarsch von Open-Space-Konzepten zurück. In dessen Folge traten vielerorts gravierende akustische Störungen auf, die sowohl die Konzentration als auch die Kommunikation erschwerten. Das Herausreißen von Wänden entpuppte sich bei manchem Unternehmen bald als Produktivitätskiller, weshalb eiligst wieder (akustisch wirksame Trenn-)Wände hineingetragen wurden.
Die Auswirkungen des Open-Space-Trends sind noch heute zu spüren, auch wenn längst ein Umbau zu Multispace-Offices mit aktionsbezogenen Tätigkeitsbereichen stattfindet.
Laut einer Forsa-Studie im Auftrag des Büroeinrichtungsverbandes IBA empfinden 95 Prozent der Office-Worker in Deutschland ein ruhiges Umfeld als idealen Arbeitsplatz. Aber 28 Prozent klagen häufig oder sehr häufig über Lärm im Büro, weitere 31 Prozent gelegentlich. Zum Vergleich: In einer BSO-Studie (heute IBA) von 2015 fühlten sich „nur“ 21 Prozent durch schlechte Akustik gestört.