Bewegungsmangel: WHO fordert mehr Aktivität
Juni 2024. Fast ein Drittel aller Erwachsenen weltweit – ungefähr 1,8 Milliarden Menschen – bewegen sich zu wenig. Das geht aus einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor, die in der Fachzeitschrift The Lancet Global Health Journal veröffentlicht wurde.
Im weltweiten Vergleich schneidet Deutschland in der WHO-Studie sogar positiv ab: Hierzulande waren im Jahr 2022 nur noch zwölf Prozent der über 18-Jährigen nicht ausreichend körperlich aktiv. Im Jahr 2020 lag der Anteil der Bewegungsmuffel noch bei 20,3 Prozent. „Bewegungsmangel ist eine stille Bedrohung für die globale Gesundheit und trägt erheblich zur Last an chronischen Krankheiten bei“, warnt WHO-Präventionsexperte Rüdiger Krech. Er fordert innovative Wege, um Menschen zu mehr Bewegung zu motivieren. Körperliche Aktivität müsse für alle zugänglich, bezahlbar und attraktiv sein. Laut WHO könne so das Risiko von Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes, Demenz und Krebs deutlich verringert werden.
WHO-Empfehlung: 150 Minuten Bewegung pro Woche
Die WHO empfiehlt Erwachsenen, sich mindestens 150 Minuten pro Woche mäßig oder 75 Minuten pro Woche intensiv körperlich zu betätigen. Diese Bewegung kann zum Beispiel durch zügiges Gehen, Joggen, Schwimmen oder Radfahren erfolgen. Erfreulich dennoch: Deutschland ist laut WHO-Bericht eines von nur 22 Ländern, die das Ziel erreichen können, die Zahl der Bewegungsmuffel bis 2030 um 15 Prozent zu reduzieren. Sofern die positive Entwicklung in Deutschland anhält, könnte der Anteil der körperlich Inaktiven 2030 bei nur noch 9,5 Prozent liegen, sagen die Studienmacher.
Mehr Bewegung für mehr Gesundheit
Die Botschaft der WHO ist klar: Mehr Bewegung ist für die Gesundheit essenziell. Es gibt viele Möglichkeiten, sich im Alltag mehr zu bewegen, zum Beispiel durch Treppen steigen statt den Aufzug zu nehmen, kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen oder Sport in den Alltag zu integrieren. Die Studie wurde von Forschern der WHO zusammen mit akademischen Kollegen durchgeführt und in der Zeitschrift The Lancet Global Health veröffentlicht.