DGUV-Studie zu Muskel- und Skelett-Beschwerden bei mobiler Bildschirmarbeit
November 2025. Das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) und das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) haben auf Basis einer Online-Umfrage die gesundheitlichen Auswirkungen von Bildschirmarbeit im Büro und im Homeoffice untersucht.
Zwischen September 2023 und April 2024 wurden Beschäftigte mit Bildschirmarbeitsplatz von der BGHM, VBG, der DGUV sowie weiteren Unfallversicherungsträgern (Unfallkasse Hessen, Unfallversicherung Bund und Bahn, Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik) zur Teilnahme an der Online-Umfrage eingeladen. Die Erstellung des Onlinefragebogens wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) durchgeführt.
Ergonomische Ausstattung im Homeoffice
69 Prozent der Homeoffice-Beschäftigten berichteten von einer optimalen Sitzgelegenheit. Dazu zählt ein korrekt eingestellter, höhenverstellbarer Bürostuhl. Zudem verwendeten 76 Prozent einen externen Bildschirm und 78 Prozent eine externe Tastatur und/oder Maus. Etwa die Hälfte der Homeoffice-Arbeitenden verbesserte ihre Ausstattung während der Pandemie.
Risikofaktoren für Muskel-Skelett-Beschwerden
Tendenziell führten Tätigkeiten im Homeoffice im Vergleich zur Arbeit im Büro zu stärkeren Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems in den untersuchten Körperregionen. So wiesen Beschäftigte, die mobil arbeiten, im Vergleich zu Beschäftigten, die im Büro arbeiten, ein höheres Risiko für neue Schmerzen im unteren Rücken und eine Zunahme von Nackenschmerzen auf.
Unter den Beschäftigten, die im Homeoffice arbeiten, hatte die ergonomische Ausstattung des mobilen Arbeitsplatzes einen negativen Einfluss auf die Muskel-Skelett-Beschwerden. Beschäftigte mit einer schlechteren Ausstattung hatten im Vergleich zu jenen mit guter oder optimaler Ausstattung eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, neue Schmerzen im Nacken oder oberen Rücken zu entwickeln. Auch das Fehlen von technischem Equipment wie einem externen Monitor, einer Tastatur und/oder einer Computermaus erhöhte insbesondere das Risiko für Schmerzen im Nacken und oberen Rücken. Ohne diese Ausstattungen verdoppelte sich auch das Risiko für eine Zunahme von lumbalen Rückenschmerzen, insbesondere bei Personen mit einem höheren Body-Mass-Index.
Handlungsempfehlungen
Die Studie zeigt, dass längere Bildschirmarbeitszeiten und eine unzureichende Ausstattung im Homeoffice – beispielsweise hinsichtlich Sitzmöbeln, Schreibtischen und technischen Geräten – berufliche Risikofaktoren für Muskel-Skelett-Beschwerden sind. Um diese zu vermeiden, sollten Unternehmen ihre Beschäftigten für die Bedeutung der richtigen Einrichtung des Bildschirmarbeitsplatzes sensibilisieren. Sie sollten sicherstellen, dass alle Beschäftigten über das notwendige Wissen verfügen, um eigenständig eine optimale Position für Bildschirm, Stuhl und Schreibtisch einzurichten. Die Arbeit mit einem Smartphone oder Touchpad sollte zugunsten eines vollständig ausgestatteten Arbeitsplatzes vermieden werden. Zudem könnte die Förderung einer regelmäßigen Teilnahme an geeigneter arbeitsmedizinischer Vorsorge helfen, das Risiko für Muskel-Skelett-Beschwerden zu senken.








