Zum Tag der Rückengesundheit: Homeoffice ergonomisch gestalten
März 2024. Es zwickt und schmerzt im Rücken? Keine Seltenheit bei deutschen Bürobeschäftigten. Passend zum Tag der Rückengesundheit am 15. März geben die Experten des TÜV-Verbands hilfreiche Tipps für eine ergonomische Ausstattung im Homeoffice, die zu mehr bewegter Büroarbeit beitragen kann.
Seit der Coronapandemie haben sich neue Arbeitsformen auf dem Arbeitsmarkt etabliert. Ob hybrid oder vollständig mobil: Im New Normal wird vor allem in Bürojobs häufig zu Hause oder an anderen Orten gearbeitet. Um gesundheitliche Risiken wie Rücken-, Nacken- oder Hüftschmerzen zu vermeiden, sollten Beschäftigte eine funktionale und gesunde Arbeitsatmosphäre in den eigenen vier Wänden schaffen. Im Gegensatz zur sogenannten Telearbeit ist der Arbeitgeber beim mobilen Arbeiten nicht verpflichtet, einen festen Heimarbeitsplatz einzurichten. Einige Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeitenden jedoch dabei, den heimischen Arbeitsplatz möglichst ergonomisch auszustatten. Daher gilt: einfach mal beim Chef nachfragen. Denn Fragen kostet nichts.
Ergonomie beginnt mit einem passenden Bürostuhl
Der passende Schreibtischstuhl und die richtige Sitzhaltung sind entscheidend, um Muskel- und Skeletterkrankungen zu vermeiden. Für eine gesunde Sitzhaltung sollte der Stuhl höhenverstellbar und drehbar sein. Außerdem sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass sich die Rückenlehne flexibel verstellen lässt. Eine Wölbung im unteren Rückenbereich in Höhe der Lendenwirbel, die sogenannte Lordosen- oder Lumbalstütze, unterstützt die Rückenmuskulatur. Eine integrierte Sitzneigeverstellung bewirkt eine Neigung der Sitzfläche nach vorne. Dadurch wird das Becken leicht nach vorne gekippt, was einer körpergerechten Aufrichtung der Wirbelsäule entspricht und diese entlastet. Verstellbare Armlehnen helfen, den Stuhl an die individuellen Bedürfnisse des Körpers anzupassen. Eine starke Federung ermöglicht ein weiches Abfedern beim Setzen und schützt so die Wirbelsäule vor Stoßeinwirkungen. Eine Kopf- oder Nackenstütze beugt Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich vor.
Die Sitzhöhe ist so einzustellen, dass die Füße den Boden vollständig berühren. Ober- und Unterschenkel bilden einen Winkel von etwa 90 bis 100 Grad. Die Arme sollten locker auf den Armlehnen liegen und sich etwa auf Schreibtischhöhe befinden, sodass Ober- und Unterarm einen Winkel von 90 Grad bilden und die Handgelenke beim Arbeiten mit Tastatur und Maus nicht über längere Zeit belastet werden.
Sitz-Steh-Schreibtische gegen Bewegungsmangel
Um ausreichend Ablagefläche zu bieten, sollte die Schreibtischplatte im Durchschnitt 75 Zentimeter hoch, 160 Zentimeter breit und mindestens 80 Zentimeter tief sein. Die idealen Maße hängen von der Körpergröße der am Schreibtisch arbeitenden Person ab. Außerdem sollte der Tisch genug Beinfreiheit bieten. Um dauerhaftes Sitzen zu vermeiden, empfiehlt sich ein höhenverstellbarer Schreibtisch.
Sitz-Steh-Schreibtische erleichtern es, sich trotz sitzender Tätigkeit häufiger zu bewegen. Davon profitiert nicht nur der Körper, auch die kognitive Leistungsfähigkeit kann gesteigert werden. Als Faustregel empfehlen Gesundheitsexperten daher: 60 Prozent sitzen, 30 Prozent stehen und 10 Prozent bewegen.
Ergonomische Büroarbeit: Auf Prüfsiegel achten
Ob Bürostuhl, Schreibtisch, Bildschirm, Tastatur oder Maus: Das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit und die Prüfsiegel unabhängiger Prüforganisationen wie der TÜV geben Orientierung beim Kauf. Denn Produkte mit diesen Prüfzeichen garantieren die Einhaltung von Richtlinien und Normen wie DIN EN 1335-1 und DIN EN 1335-2 hinsichtlich der sicheren Konstruktion und Funktion, der Ergonomie-Vorgaben sowie der Verwendung gesundheitlich unbedenklicher Materialien.