Gut gestaltete Büros sind ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen. Diese Erkenntnis ist nicht neu. In einer visuell geprägten Zeit werden aber oft die unsichtbaren Faktoren wie die Raumakustik übersehen. Die Innenarchitektin Monika Lepel warnt, dass dies den Erfolg von Projekten gefährden kann.

Akustik ist unsichtbar. Gute Akustik ist vollständig integriert, hocheffizient, diskret und dennoch maximal unterstützend. Innenarchitekten denken von Tag eins die Akustik mit. Die für den erlebten Komfort unabdingbare Beziehung zwischen Sehen und Hören trägt erheblich zum Erfolg von Activity-Based-Working bei.
Als Innenarchitektin sehe ich Büros als Orte der Begegnung – nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Mensch und Raum. Ein zentrales Element ist dabei die Behaglichkeit. Komfort bedeutet zwar umgangssprachlich Bequemlichkeit, der Ursprung des Wortes bedeutet aber: Stärkung und Trost. Diese Definition zeigt, dass es um weit mehr geht als um ergonomische Möbel oder schöne Materialien. Komfort im Arbeitskontext bedeutet optimale Bedingungen für Leistung und Teamgeist.
Komfort, Raum und Klang
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müssen Unternehmen Bedingungen schaffen, die es Mitarbeitenden ermöglichen, produktiv und kreativ zu sein. Drei Sinneswahrnehmungen sind dabei besonders wichtig:
- Hören: Die Akustik beeinflusst Konzentration und Kommunikation gleichermaßen. Hintergrundgeräusche können störend wirken, während angenehme Klänge die Stimmung verbessern.
- Sehen: Visuelle Reize können inspirierend wirken, aber auch ablenken. Ein ausgewogenes Lichtkonzept ist essenziell.
- Fühlen: Materialien mit angenehmen Oberflächen sorgen für Wohlbefinden und beeinflussen die Arbeitsatmosphäre positiv.
Eine besondere Rolle spielt die Akustik, da Schall und Klänge nicht nur gehört, sondern auch gefühlt werden. Sie sind vierdimensional und beeinflussen den Raum in seiner Wirkung – sie können ihn strukturieren, dämpfen oder verstärken.
Balance schaffen
Akustische Zonierung ist eine essenzielle Strategie. Materialien wie schallabsorbierende Decken, Teppiche, Vorhänge oder Trennwände helfen, Lärm zu minimieren und den Raum flexibel nutzbar zu machen. Ein tiefes Grundrauschen kann störend wirken, während gezielt eingesetzte Soundkonzepte – wie Naturgeräusche oder sanfte Hintergrundmusik – die Produktivität steigern können.
Beziehung schaffen
Bürogestaltung ist mehr als ein Designprozess. Sie beeinflusst, wie Menschen arbeiten, interagieren und sich fühlen. Die richtige Balance zwischen Akustik, Sichtbarkeit, Ergonomie und Flexibilität schafft einen Raum, der nicht nur funktional ist, sondern auch das Miteinander fördert. Ein Büro sollte ein Ort sein, an dem sich Menschen willkommen, unterstützt und gestärkt fühlen – denn schließlich ist Wohlbefinden die Grundlage für Produktivität und Zufriedenheit. Das Sinnbild für die kreative Leistung von Teams ist das Orchester. Eine bessere Analogie zur Wissensarbeit kann es kaum geben – der Raum wird zum Instrument.
![]() Monika Lepel Innenarchitektin & Gründungspartnerin, |
Der vollständige Fachbeitrag kann auf dem OFFICE ROXX Blog nachgelesen werden.