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Duden direkt, Teil 6: Gute Texte schreiben

In unse­rer Rei­he mit Tipps und Rege­lun­gen aus aktu­el­len Duden-Wer­ken zei­gen wir Ihnen die­ses Mal, wie Sie ver­ständ­lich, leben­dig und über­zeu­gend schrei­ben, indem Sie auf Bull­shit­wör­ter verzichten.

Weitere Tipps, wie Sie gute Texte verfassen können, finden Sie in Christoph Fasel: „Gute Texte in 8 Schritten. Verständlich, lebendig und überzeugend schreiben“, Dudenverlag, 128 S., 10 €.

Wei­te­re Tipps, wie Sie gute Tex­te ver­fas­sen kön­nen, fin­den Sie in Chris­toph Fasel: „Gute Tex­te in 8 Schrit­ten. Ver­ständ­lich, leben­dig und über­zeu­gend schrei­ben“, Duden­ver­lag, 128 S., 10 €.

Die Gefahr besteht, dass ein wenig bedeu­ten­der Inhalt zusätz­lich durch inhalts­lo­se Wör­ter über­tüncht wird. Für die­se Wör­ter, die uns nichts mehr sagen kön­nen, weil sie für nichts mehr ste­hen, gilt: Fin­ger weg von ihnen. Dazu soll­te der Schrei­ber wis­sen: Wel­che gehö­ren dazu? Und wel­che soll­te er statt­des­sen benutzen?

„Her­aus­for­de­rung“, „nach­hal­tig“, „inno­va­tiv“, „kom­pe­tent“ – was ver­birgt sich hin­ter der Bezeich­nung „Bull­shit­wör­ter“? Eine Spie­gel-online-Defi­ni­ti­on ver­sucht, das Phä­no­men zu beschrei­ben: „Viel reden, wenig sagen, dafür gibt es ein Wort – Bull­shit. Nicht­wis­sen hin­ter rhe­to­ri­schen Nebel­bom­ben wirkt oft klü­ger als ehr­lich ein­ge­räum­tes Halb­wis­sen.“ Also ist die­se Form des Schrei­bens oder Spre­chens eine Erschei­nung des Zeit­geis­tes: Mehr Schein als Sein ist das Bio­top, in dem die „Bull­shit­wör­ter“ oder auch Mode­phra­sen sprie­ßen – und damit Spra­che und Gespräch immer mehr ver­un­stal­ten. Fol­ge: Die Spra­che in Wirt­schaft, Poli­tik und Wis­sen­schaft pro­du­ziert seit Jahr­zehn­ten stän­dig neue Blü­ten in die­ser Dis­zi­plin. Mit vie­len Wör­tern nichts zu sagen: Das dürf­te die Ver­stän­di­gung gefährden.

Bullshitwörter: So kann man sie umfahren

inno­va­tiv = neu(artig), erfin­de­risch, ideenreich
krea­tiv (mög­lichst noch mit „c“) = ein­falls­reich, ori­gi­nell, schöpferisch
kom­pe­tent = sach­ver­stän­dig, fach­kun­dig, erfahren
glo­bal = welt­weit, inter­na­tio­nal, umfassend
nach­hal­tig = dau­er­haft, wirk­sam, auf lan­ge Sicht
Her­aus­for­de­rung = Auf­ga­be, Schwie­rig­keit, Problem

War­um sind sol­che Wör­ter immer noch im Umlauf? Bull­shit­spra­che deckt die Machen­schaf­ten der­je­ni­gen, die nicht bereit oder wil­lens sind, sich auf einen wirk­li­chen Dia­log mit ihrem Gegen­über ein­zu­las­sen – sei es aus Feig­heit oder Bequem­lich­keit. Doch wer guten Stil schreibt, kann das nur tun, wenn er ehr­lich ist – und mit kla­ren Wor­ten zu dem steht, was er schrei­ben will.

Dass auch ohne erkenn­ba­re Grün­de oft zu wenig indi­vi­du­el­len For­mu­lie­run­gen gegrif­fen wird, zeigt das nächs­te Bei­spiel. Die­ser Text fin­det sich auf der Web­site eines deut­schen Unter­neh­mens. Sei­nen Namen und die Hin­wei­se auf sein Pro­dukt und sei­nen Stand­ort haben wir anony­mi­siert – um was für ein Unter­neh­men han­delt es sich wohl?

„Mit der Fir­men­grup­pe XXX prä­sen­tiert sich ein kom­pe­ten­ter Part­ner in vie­len Geschäfts­be­rei­chen der XXX-Indus­trie […]. Bewah­rung von Tra­di­ti­on und tie­fe Ver­bun­den­heit zur […] Hei­mat einer­seits sowie Offen­heit für Inno­va­ti­on und ste­ti­gen Fort­schritt ander­seits ermög­lich­ten die Expan­si­on des Unter­neh­mens mit Stamm­sitz in XXX zur inter­na­tio­nal agie­ren­den Unter­neh­mens­grup­pe. […] Ein kun­den­ori­en­tier­tes Netz­werk bestehend aus über 1800 hoch moti­vier­ten und qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­tern an zahl­rei­chen Pro­duk­ti­ons­stand­or­ten im In- und Aus­land bie­tet Full-Ser­vice auf höchs­tem Niveau. Das fach­über­grei­fen­de Know-how der Mit­ar­bei­ter und ihre effi­zi­en­te Arbeits­wei­se kom­men bei der Aus­füh­rung von Ein­zel­auf­trä­gen eben­so zum Ein­satz wie bei der Ver­wirk­li­chung […] [von] Großprojekte[n].“

Alles klar? Wohl nicht. Es gibt einen Pra­xis­test, der einem Leser zeigt, wie viel oder wenig Sub­stanz ein Text enthält.

Der geht so: Set­zen Sie bit­te in die­sen Text abwech­selnd einen Her­stel­ler von Kühl­schrän­ken, Son­nen­bril­len oder Indus­trie­an­la­gen als Urhe­ber ein: Sie wer­den mer­ken: Der Text funk­tio­niert in allen die­sen Zusam­men­hän­gen tadel­los – und ist des­halb für eine ech­te Aus­sa­ge ver­lo­ren und alles ande­re als indi­vi­du­ell, auch wenn er durch das Ein­set­zen kon­kre­ter Pro­duk­te und Orte prä­zi­siert wird.

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