Ein Juwel des Spätbarock in ein zeitgemäßes Tagungszentrum umzuwandeln, erfordert viel Fingerspitzengefühl. Beim Kloster Raitenhaslach in Bayern ist dies dank einer fruchtbaren Kooperation zwischen der Eigentümerin, der Stadt Burghausen, und der Betreiberin, der TU München, gelungen.
Die Geschichte der meisten Universitäten ist kurz im Vergleich zu den frühen Zentren der Wissenschaft – den Klöstern. In ihrer Abgeschiedenheit waren sie nicht nur Orte der Geistlichkeit sowie handwerklicher und landwirtschaftlicher Entwicklung, sondern auch Horte von Bildung und Kultur. Im bayerischen Burghausen wird diese Tradition nun auf zeitgenössische Weise wiederbelebt. Seit Juni 2016 steht das 1762 errichtete spätbarocke Kloster Raitenhaslach für die Technische Universität München TUM als Tagungszentrum zur Verfügung.
Tagungszentrum mit Vielfalt an Räumen
Vom 190 Personen fassenden Festsaal – der Aula major – mit farbenprächtiger Deckenbemalung über elf Seminarräume bis zum 16 m2 kleinen Studierzimmer gibt es eine Fülle an Räumlichkeiten unterschiedlicher Größe und Atmosphäre. Insgesamt stehen den Wissenschaftlern auf vier Stockwerken rund 1.000 m2 Fläche zur Verfügung. In den Seminarräumen sind unterschiedliche Settings und Anordnungen möglich, für die der Innenarchitekt ein modulares Tischprogramm entwickelt hat, das sowohl die gesamte Medientechnik aufnimmt als auch den akustischen Anforderungen der denkmalgeschützten Räume gerecht wird.
Bestuhlung mit akustisch wirksamen Stoffbezügen
Die passende Bestuhlung bietet der universell einsetzbare Ceno von Wilkhahn. Dessen leichter Bogen unterhalb der Rückenlehne harmoniert unaufdringlich mit den Bögen des Deckengewölbes des Barockbaus. Für die Aula major wurde ein akustisch wirksamer Stoffbezug für Ceno gewählt, der dem denkmalgeschützten Saal seine schallbezogene Härte nimmt, ohne dass in die wertvolle Bausubstanz eingegriffen werden musste. Die kleineren Räume weisen dank Holzböden und ihrer Proportion eine trockenere Akustik auf, sodass sie mit der lederbezogenen Variante des Ceno ausgestattet werden konnten. Im Foyer laden drei lederbezogene Sofas aus Wilkhahns Polstermöbelprogramm Asienta unter einem hellen Kreuzgewölbe zum informellen Gespräch und zur Pause ein.